Hackerangriff auf viele deutsche Handwerkskammern

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Aktuell sind die meisten Webauftritte der 53 deutschen Handwerkskammern nicht zu erreichen. Alle zeigen das gleiche Bild, dass sie wegen eines Systemausfalls gestört sind. Einzelne Kammern haben aber bereits einen Hackerangriff auf den IT-Dienstleister bestätigt.

Im Moment lässt sich schnell herausfinden, welche Handwerkskammer seine Systeme oder zumindest die Homepage bei dem IT-Dienstleister  ODAV in bayerischen Straubing betreibt. Alle Webadressen sind derzeit umgeleitet auf www.hwk-info.de und zeigen nur ein Info-Banner mit dem Hinweis „Unsere Homepage ist derzeit nicht erreichbar!“. Weiterhin gibt es die Info „Wir arbeiten unter Hochdruck daran, unsere Systeme schnellstmöglich wieder verfügbar zu machen…“

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Angriff lief wohl schon letzte Woche

🔎 Die meisten Homepages der Handwerkskammern sind alle zu www.hwk-info.de umgeleitet und informieren über die Störung (Bild: Handwerkskammer).

Einige Medien haben bereits bei diversen Handwerkskammern angefragt, was denn nun passiert sei. Alle Kommentare lauten aber bis jetzt sehr ähnlich. Es habe einen Vorfall bzw. eine Cyberattacke gegeben und man habe vorsorglich die Systeme heruntergefahren. Ob auch alle internen Systeme betroffen sind, war bisher noch nicht zu erfahren. Auch die Nachfrage nach einem Datenabfluss bleibt bis dato unbeantwortet. Zumindest sind die Handwerkskammern wohl weiter telefonisch erreichbar. Denn auch die E-Mailsysteme sind wohl bei vielen Kammern aktuell lahmgelegt.

IT-Dienstleister selbst nicht erreichbar

Die Webseite des IT-Dienstleisters ODAV in bayerischen Straubing ist ebenfalls nicht erreichbar und zeigt das gleiche Störungsbanner wie viele Seiten der Kammern. Aktuell gibt es noch keine offizielle Stellungnahme, was genau passiert ist. Es ist aber zu erwarten, dass eine Cyberattacke und vielleicht sogar eine Ransomware in die Systeme eingedrungen ist und sie verschlüsselt hat. Das ist erst vor kurzem auch beim Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung im Lkr. Neu-Ulm passiert und hat 12 bayerische Gemeinden lahmgelegt. Oder auch der Angriff auf den IT-Dienstleister Südwestfalen-IT, wodurch fast 100 Gemeinden in NRW keinen Kontakt mehr zu ihren Bürgern gefunden haben, da alle Webseiten, Service-Plattformen und Dienst-PCs nicht nutzbar waren.

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Selbst wenn eine Ransomware die Systeme der Handwerkskammern getroffen hat, so wäre auch in diesem Fall nicht mit einer Zahlung zu rechnen. Es wäre wieder mal ein Störfeuer auf die deutsche Wirtschaft. Denn die zuvor genannten Attacken haben alle keine Lösegeld erzielt. Das erklärt auch der Artikel „Was ist das Ziel bei Ransomware-Angriffen auf Städte und Gemeinden?“.

Mehr bei HWK-info.de

 

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