Vor wenigen Tagen wurde die Lürssen Werft durch eine Ransomware-Attacke lahmgelegt. Kurz davor wurde die Flensburger Schiffbau Gesellschaft mbH & Co. und Nobiskrug Yachts GmbH das Opfer einer Attacke der BianLian APT-Gruppe und man will 3 Terabyte an Daten entwendet haben.
Eigentlich haben die deutschen Werften viele andere Sorgen. Nun sind aber schwerwiegende IT-Sorgen dazugekommen. Über die Osterfeiertage soll eine Ransomware-Attacke die Lürssen-Werft lahmgelegt haben. Laut einiger Medien im hohen Norden soll in der Werft IT-technisch und auch im Ablauf nichts mehr funktionieren. Hintergrund soll eine Phishing-Attacke gewesen sein, die als Vorstufe für einen Ransomware-Angriff diente. Laut der FAZ.net soll Lürssen umgehend alle notwendigen Schutzmaßnahmen eingeleitet haben. Mehr war aber bis dato nicht zu erfahren. Auch auf den einschlägigen Leak-Seiten ist zur Lürssen-Attacke noch nichts zu finden.
Flensburger Schiffsbau verlor wohl 3 TB Daten
Bei der Flensburger Schiffbau Gesellschaft mbH & Co. und Nobiskrug Yachts GmbH ist das Ergebnis, welches die APT-Gruppe BianLian selbst mitteilt wohl etwas düsterer. Auf deren Leak-Seite nennt BianLian die gestohlene Datenmenge von 3 Terabyte und stellt dutzende von gestohlenen Unterlagen bereit. Dabei sollen sich Unterlagen der Buchhaltung, Verträge, persönliche Daten, finanzielle Daten und Daten des Top-Managements finden. Weiterhin sollen auch technische Unterlagen zum Schiffsbau und mehr dabei sein.
Die APT-Gruppe BianLian und seine verbundene Infrastruktur erschien laut DXC.com erstmals im Dezember 2021. Die Gruppe verdreifachte bis August 2022 ihre C2-Infrastruktur, was ein deutlicher Ausbau ist. Seit Beginn 2023 listet die Gruppe über 50 erfolgreiche Cyberangriffe und Erpressungen auf ihrer Leak-Seite auf. Was davon wahr ist und wer das Lösegeld bezahlt hat und wer nicht, ist natürlich unbestätigt.
Wie hoch die Forderung von BianLian an die Flensburger Schiffbau Gesellschaft ist, sofern die gestohlenen Daten echt sind, wird auf der Leak-Seite nicht genannt. Die Seite nennt nur die offiziellen Umsätze ihrer Opfer, FSG mit 223 Millionen Dollar und des Tochterunternehmens Nobiskrug mit 167 Millionen Dollar.
Auf den Webseiten der betroffenen Unternehmen lassen sich aktuell keine Informationen zu dem Cyberangriff finden.