Millionenverdiener Emotet ist zurück

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Emotet ist zurück und schlägt wieder kräftig zu. Warum erfolgreiche Geschäftsmodelle nicht einfach vom Erdboden verschwinden, denn mit Emotet wurden bereits viele Millionen Euro verdient. Ein Kommentar von Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro.

Im Januar 2021 vermeldete Europol, dass es gelungen ist die Infrastruktur und Täter der Emotet-Gruppe zu identifizieren. Videos der Polizei verbreiteten sich auf YouTube, um den Cyberkriminellen zu signalisieren: „Wir haben Euch.“ Geld und Goldbarren, in der Ukraine von den dortigen Behörden gefunden, wurde vor laufender Kamera gezählt und sichergestellt. Bei dieser Szene handelt es sich um psychologische Tricks, die Cyberkriminellen signalisieren sollen: „Wir kriegen Euch.“ Nun taucht Emotet in den aktuellen Nachrichten wieder auf. Die Überraschung ist groß – wirklich?

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Experten erwarteten Emotet-Rückkehr

Eigentlich nein. Schon im Januar, als Reaktion auf die polizeilichen Ermittlungserfolge, nannte Trend Micro den Effekt eine „Atempause“, die abhängig vom Erfolg der Polizei kürzer oder länger ausfallen kann. Um den Hintergrund zu verstehen, muss man wissen, dass es sich bei jenen Kriminellen eben nicht um Hoody-tragende, pickelige Jugendliche in Mamis Keller handelt. Vielmehr geht es um organisierte Verbrecher mit mafiösen Strukturen. Und es geht um eine Untergrundwirtschaft, die sich der ökonomischen Prinzipien Kauf und Verkauf bedient und von einer Marketing-Maschinerie beflügelt wird.

Geschäftsmodell Emotet war erfolgreich

Das Geschäftsmodell von Emotet, inklusive der von der Gruppierung erstellten Datenbasis, war – aus Untergrundsicht – eines der erfolgreichsten der letzten Jahre. Nun gibt es viele Möglichkeiten, warum es gerade zu diesem Zeitpunkt wieder das Tageslicht erblickt. Sind es tatsächlich dieselben Täter wie letztes Mal, die nach dem Takedown verunsichert waren? Eine Möglichkeit wäre, dass diese Ihr Geschäft einfach weitergegeben und verkauft haben oder dieses gezielt eingesetzt wird, um einem möglichen Komplizen ein Alibi zu verschaffen. Ohne an dieser Stelle über die wahren Hintergründe zu spekulieren, müssen wir davon ausgehen, dass in der Cyberkriminalität – ebenso wie im wahren Geschäftsleben – erfolgreiche Geschäftsmodelle nicht einfach vom Erdboden verschwinden. Diese Situation erleben wir hier. Erst wenn wir das „neue“ Emotet länger beobachten, werden wir Rückschlüsse darüber tätigen können, ob es sich noch um dieselben Akteure handelt oder, ob sich eine andere Handschrift dahinter verbirgt.

Emotet schlägt längst wieder unerbittlich zu, wie die Meldung Derzeit täglich etwa 5.500 Emotet-Angriffe zeigt.

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