Schwachstellen in Check Point Security Gateways attackiert

B2B Cyber Security ShortNews
Anzeige

Beitrag teilen

Wie das BSI mitteilt, werden aktuell die veröffentlichten Schwachstellen in Security Gateways von Check Point attackiert. Das BSI schließt den Abfluss von Daten dabei nicht aus. Check Point bietet bereits Hotfixes an.

Am 26. Mai 2024 veröffentlichte das Unternehmen Check Point ein Advisory mit hoher Priorität. In diesem wies der Hersteller auf eine neu entdeckte Schwachstelle in den Produktreihen Quantum und Maestro hin, die es Angreifenden ermöglicht, aus der Ferne und ohne Authentifizierung Informationen von diesen Security Gateways – insbesondere auch Credentials bzw. VPN-Zugangsdaten – auszulesen.

Anzeige

Unbedingt Hotfixes ausführen – Angriffe laufen

Die Schwachstelle erhielt die Kennung CVE-2024-24919 und wurde nach dem Common Vulnerability Scoring System mit einer Kritikalität von „hoch“ (8.6 von 10 nach CVSS v3.1) bewertet. Gleichzeitig gab Check Point bekannt, dass bereits Angriffe mithilfe der Sicherheitslücke beobachtet wurden. Dabei versuchten die Akteure, Zugangsdaten auszulesen und per VPN Zugriff auf die betroffenen Geräte bzw. die damit geschützten Netzwerke zu erlangen. Es ist zudem möglich, dass ein Angreifer durch die Ausnutzung der Sicherheitslücke Zugriff auf das gesamte lokale Dateisystem des verwundbaren Geräts erhält und damit Zugangsdaten aller lokalen Accounts ausleitet.

Laut BSI sind folgende Check Point Lösungen betroffen:

Anzeige
  • CloudGuard Network
  • Quantum Maestro
  • Quantum Scalable Chassis
  • Quantum Security Gateways
  • Quantum Spark Appliances

Auch Check Point selbst berichtet bereits von der versuchten Ausnutzung der Schwachstelle seit dem 07. April 2024. Auch andere Sicherheitsforscher beobachten Angriffsversuche von vielen IP-Adressen.

Hack der CDU-Zentrale durch Check Point-Schwachstelle

Kurz nach dem bekanntwerden der Sicherheitslücke in den Check Point Security Gateways meldete die CDU einen Hackerangriff auf ihre Systeme und auch den Verlust von Daten. So seien wohl auch Kalenderdaten von CDU-Parteichef Friedrich Merz abgeflossen. Aktuell hat die CDU Strafanzeige gestellt und auch das LKA eingeschaltet.

Auch Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT haben gezeigt, dass Software von Check Point bei mehreren Institutionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingesetzt wird – fast 100 Zugänge ließen sich finden. Ende vergangener Woche waren allerdings laut dem MDR immer noch fünf Zugänge aktiv ausnutzbar. Es ist davon auszugehen, dass es immer noch Unternehmen oder öffentliche Stellen gibt, die die Patches noch nicht eingespielt haben.

Wichtige Links zu den Check Point Produkt-Hotfixes

Mehr bei BSI.Bund.de

 


Über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes und Gestalter einer sicheren Digitalisierung in Deutschland. Das Leitbild: Das BSI als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gestaltet Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.


 

Passende Artikel zum Thema

Cyberbedrohungen werden schneller und verheerender

2024 haben Cyberbedrohungen nicht nur zugenommen, sie sind auch komplexer geworden und ihre Auswirkungen deutlich schlimmer, so aktuelle Report Ergebnisse. ➡ Weiterlesen

E-Mail-Angriffe sprunghaft angestiegen

Weltweit sind Unternehmen mit zunehmend gefährlichen Cyberbedrohungen konfrontiert. Die Angriffe sind im letzten Jahr um 21 Prozent gestiegen. Vor allem ➡ Weiterlesen

Negativrekord: Ransomware-Spitze im Februar

Der vergangene Februar 2025 war laut Experten der Bitdefender Labs ein Monat mit Negativrekord. So stiegen die Ransomware-Angriffe gegenüber Februar ➡ Weiterlesen

TUM: Neues Seminar bildet Cybersecurity Fachkräfte aus

Die Technische Universität München (TUM) wurde unter 23 internationalen Universitäten als einzige deutsche Universität ausgewählt, um Studierenden ein neues Cybersecurity- ➡ Weiterlesen

Kommentar zum Digital Operational Resilience Act (DORA)

Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen, die ebenfalls die NIS2 einhalten müssen, sind dem Finanzsektor strenge Vorschriften wie DORA nicht fremd. ➡ Weiterlesen

Zero-Day: Hochgefährliche Sicherheitslücke in Microsoft Windows

Eine neue hochgefährliche Sicherheitslücke in Microsoft Windows erlaubt durch einen Zero-Day-Exploit die Ausführung von schadhaftem Code. Die von ESET-Forschern entdeckte ➡ Weiterlesen

KI-Funktionen verwandeln Support in automatisierte Workflows

Ein Anbieter für Cloud-Kommunikation und IT-Lösungen kündigte leistungsstarke neue KI-Funktionen dür den Support an. Diese innovativen Features sollen die IT-Verwaltung ➡ Weiterlesen

Deutschland: Über 37 Millionen Phishing Versuche in 2024

Im letzten Jahr haben Phishing-Angriffe in Deutschland um rund 16 Prozent zugenommen, es gab 2,6 Millionen schädliche E-Mail-Anhänge und fast ➡ Weiterlesen