Kryptowährungsbranche unter Feuer

nordkorea Hacker

Beitrag teilen

F-Secure berichtet: Nordkoreanische Hacker starten globale Angriffskampagne auf die Kryptowährungsbranche. Obwohl die professionellen Angreifer ihre Spuren verwischt haben, konnte F-Secure eine global angelegte Attacke der sogenannten Lazarus Group rekonstruieren.

Die Cybersecurity-Spezialisten von F-Secure haben einen Report veröffentlicht, in dem sie Details eines gezielten Angriffs auf ein Unternehmen aus der Kryptowährungsbranche mit der Lazarus Group in Verbindung bringen. Die Hackergruppe, die mutmaßlich in enger Verbindung zur Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) steht, ist bekannt für ihr hochprofessionelles Vorgehen, das rein finanzielle Interessen verfolgt. Im Bericht kommt F-Secure durch die Verknüpfung von aus dem Angriff gewonnenen Hinweisen und Mustern mit bereits vorhandenen Forschungsergebnissen zu dem Schluss, dass der überprüfte Vorfall Teil einer global angelegten Kampagne der Lazarus-Gruppe ist. Diese richtet sich gegen Unternehmen aus der Kryptowährungsbranche aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Singapur, Japan und weiteren Ländern.

Bericht deckt Lazarus-Gruppe auf

Der Bericht analysiert die Logs, Protokolle und weitere technische Artefakte, die von F-Secure während der forensischen Untersuchung eines Angriffes auf eine Krypto-Organisation sichergestellt werden konnten. F-Secures Sicherheitsexperten stellten dabei fest, dass die Angriffsmethoden nahezu identisch mit den Praktiken sind, die so zuvor auch von der Lazarus-Gruppe – auch als APT38 bekannt – eingesetzt wurden.

Darüber hinaus beinhaltet der Bericht Details zu Taktiken, Techniken und Verfahren (TTP), die während des Angriffs zum Einsatz kamen. So konnten von den Angreifern beispielsweise per „Spearphishing“ vertrauenswürdige externe Dienste instrumentalisiert werden. In diesem konkreten Fall wurde ein gefälschtes und speziell auf das Profil des Empfängers zugeschnittenes Stellenangebot über die Plattform LinkedIn versendet.

Ähnliche Angriffe in mindestens 14 Ländern

Auf der Grundlage von Phishing-Artefakten, die nach dem Angriff der Lazarus Group sichergestellt wurden, konnten die Forscher von F-Secure den Vorfall mit einer umfangreichen, bereits seit Januar 2018 laufenden Kampagne in Verbindung bringen. Dem Bericht zufolge wurden ähnliche Artefakte bei Angriffen in mindestens 14 Ländern festgestellt: in den Vereinigten Staaten, China, Großbritannien, Kanada, Deutschland, Russland, Südkorea, Argentinien, Singapur, Hongkong, den Niederlanden, Estland, Japan und den Philippinen.

Um die Abwehr des betroffenen Unternehmens während des Angriffs zu umgehen, hat die Lazarus-Gruppe einen erheblichen Aufwand betrieben. So konnte sie beispielsweise Antiviren-Software auf den kompromittierten Hosts deaktivieren und hinterlassene Beweise für ihre Aktivitäten entfernen. Und obwohl der Bericht den Angriff als hochprofessionell charakterisiert, weist er doch darauf hin, dass die Bemühungen der Lazarus Group, ihre Spuren im Nachhinein zu verwischen, nicht ausreichend waren. Zahlreiche versteckte und nicht beseitigte Indizien ergaben für F-Secure schlussendlich eindeutige Beweise für die Aktivitäten der Angreifer.

Incident Response, Managed Detection & Response und Tactical Defense Team

„Die Untersuchung des Angriffs erfolgte durch erfahrene Spezialisten unserer Incident Response, Managed Detection & Response und Tactical Defense Teams. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Angriff eine Reihe von Ähnlichkeiten mit bekannten Aktivitäten der Lazarus-Gruppe aufwies. Wir sind davon überzeugt, dass sie auch für diesen Angriff verantwortlich waren“, so Matt Lawrence, Director of Detection and Response bei F-Secure. Unternehmen können sich den Bericht nun zur Hand nehmen, um sich mit der konkreten Cyberattacke, den TTPs und der Lazarus-Gruppe im Allgemeinen vertraut zu machen. Darüber hinaus werden direkte Sicherheitsempfehlungen gegeben, um sich vor Angriffen der Hackergruppe zu schützen.

 

Mehr dazu bei F-Secure.com

 


Über F-Secure

Niemand hat einen besseren Einblick in echte Cyberangriffe als F-Secure. Wir schließen die Lücke zwischen Erkennung und Reaktion. Zu diesem Zweck nutzen wir die unübertroffene Bedrohungsexpertise von Hunderten der besten technischen Berater unserer Branche, Daten von Millionen von Geräten, die unsere preisgekrönte Software nutzen, sowie fortlaufende Innovationen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Führende Banken, Fluggesellschaften und Unternehmen vertrauen auf unser Engagement bei der Bekämpfung der gefährlichsten Cyberbedrohungen der Welt. Zusammen mit unserem Netzwerk an Top-Channel-Partnern und über 200 Serviceanbietern ist es unsere Mission, all unseren Kunden maßgeschneiderte unternehmensfähige Cybersicherheit zur Verfügung zu stellen. F-Secure wurde 1988 gegründet und ist an der NASDAQ OMX Helsinki Ltd gelistet.


 

Passende Artikel zum Thema

Für Unternehmen: Browser mit identitätsbasiertem Schutz

Nun ist er verfügbar: Der CyberArk Secure Browser für Unternehmen. Es handelt sich um den ersten Browser, der mit einem ➡ Weiterlesen

KMU: Backup und Recovery inklusive Malware-Erkennung 

Mehr Resilienz gegen Ransomware bei KMU: Die aktuelle Version der All-in-One-Datenschutzlösung Veritas Backup Exec bietet neue Malware-Erkennung, rollenbasierte Zugriffskontrolle sowie schnelleres ➡ Weiterlesen

Ohne Zwangspause: Schnelle Datenmigration auf neue Systeme

Die Datenmigration, also die Verlagerung von Daten von einem alten System in ein neues, ist eine wichtige Aufgabe in einem ➡ Weiterlesen

Starker Anstieg von Ransomware

Ein führender Anbieter einer KI-gestützten, Cloud-basierten Cyber-Sicherheitsplattform, hat seine neuen Statistiken zu Cyber-Attacken und Ransomware für den Zeitraum Q1 2024 ➡ Weiterlesen

MDR: Erweiterter Managed Detection and Response-Dienst

Cybersecurity-Spezialist Bitdefender hat sein weiterentwickeltes Angebot für Managed-Detection-and-Response-Dienste vorgestellt. Unternehmen und Organisationen können ab sofort zwei verschiedene Stufen des Dienstes ➡ Weiterlesen

Browser-Attacke: Beschleunigung durch Grafikkarte als Angriffspunkt

Browser-Attacke: Über eine Website mit schädlichem JavaScript konnten Forschende des Instituts für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie der TU Graz bei ➡ Weiterlesen

Falle: Gefälschte Skype-, Zoom- und Google Meet-Websites

Einige Angreifer nutzen Online Meeting-Dienste als Köder für Malware. So haben Forscher von Zscaler gefälschte Skype-, Zoom- und Google Meet-Websites gefunden, ➡ Weiterlesen

Anstieg von Ransomware-Angriffen und Compliance-Versagen

Ein jährlicher Bericht beleuchtet die neuesten Bedrohungen, Trends und aufkommende Themen im Bereich der Datensicherheit. Er basiert auf einer Umfrage ➡ Weiterlesen