FBI geht gegen IT-Freelancer aus Nordkorea vor

FBI geht gegen nordkoreanische IT-Freelancer vor

Beitrag teilen

FBI: Nordkorea entsendet viele IT-Mitarbeiter und Entwickler nach China und Russland, die dort für westliche Unternehmen arbeiten und mit dem Geld das nordkoreanische Raketenprogramm finanzieren. Auch über Freelancer-Plattformen bieten Nordkoreaner ihre Dienste an, verschleiern aber per IP-Spoofing, wo sie wirklich herkommen. Das FBI warnt und geht gegen registrierte Domains und Netzwerke vor.  

Durch den Fachkräftemangel setzen viele Unternehmen vermehr auf unbekannte IT-Freelancer die Remote arbeiten. Wie das FBI festgestellt hat, nutzen gerade amerikanische Unternehmen oft IT-Freelancer aus Russland, China und anderen asiatischen Staaten. Viele bemerken dabei nicht, dass sie von Nordkorea gelenkte IT-Freelancer engagieren die per IP-Spoofing nur vorgeben aus einem anderen Staat zu arbeiten.

Nordkoreanische IT-Freelancer: Tarnen und täuschen

Das FBI warnt aktuell nicht nur davor, sondern belegt auch, dass das verdiente Geld direkt in das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm fließt. Dabei geht es wohl um Millionen von Dollar. Nordkorea schickt laut dem FBI aber auch IT-Mitarbeiter nach China, damit sie sich dort bei westlichen Unternehmen direkt bewerben oder als Freelancer vor Ort arbeiten. Dabei sollen sie die Unternehmen auch ausspionieren und verwertbare Daten an staatliche Stellen schicken.

Das FBI hat aktuell 17 Website-Domains und etwa 1,5 Millionen Dollar von nordkoreanischen Remote-IT-Mitarbeitern beschlagnahmt die bei US-Unternehmen unter Vertrag standen. Die Domains sollten für Angriffe auf US-amerikanische und ausländische Unternehmen genutzt werden. Weiterhin sollten die Unternehmungen dazu dienen Sanktionen zu umgehen und die Entwicklung des Waffenprogramms von Nordkorea zu finanzieren. Viele Unternehmen dachten die Mitarbeiter sind zum Teil in den USA, da sie per IP-Spoofing auf private amerikanische Router zugriffen. Für die Nutzung bekamen die amerikanische Router-Besitzer laut FBI eine großzügige finanzielle Entlohnung.

FBI: Nordkoreanische IT-Mitarbeiter installierten Hintertüren

Das FBI spricht nach ihrer Ermittlung sogar von tausenden nordkoreanischer IT-Mitarbeiter die sich als Remote-IT-Mitarbeiter haben einstellen lassen. Dabei wurden auch viele gefälschte Identitäten genutzt um Unternehmen zu täuschen – gerade während der Corona Pandemie. Weiterhin sollen in einigen Fällen die nordkoreanischen Remote-IT-Mitarbeiter auch Computernetzwerke infiltriert und dabei Informationen gestohlen haben. Weiterhin hätten sie anderen Hackern einige Hintertüren installiert für Ransomware-Angriffe und Erpressungen.

Die beschlagnahmten Domains und die dazugehörige Infrastruktur sollte laut FBI als verbessertes Täuschungsnetzwerk für Bewerbungen und zum Transfer von Informationen genutzt werden. Die Veröffentlichung der Ermittlungen soll auch andere Unternehmen warnen, etwa auch in Europa. Den es wurden wohl von amerikanischen Unternehmen einige Remote-IT-Mitarbeiter für Projekte empfohlen, an denen auch europäische Unternehmen beteiligt sind.

Laut einem Bericht der AP sollen nordkoreanische Hacker in den letzten 5 Jahren über 1,2 Milliarden Dollar an Kryptowährungen und anderen virtuellen Vermögenswerten gestohlen haben. Auch das Security-Unternehmen und Google-Tochter Mandiant analysiert bereits seit Jahren die Attacken und Unternehmungen von Nordkorea und zeigt auch große Diebstähle, wie etwa den Beutezug von 630 Millionen Dollar.

Red./sel

Mehr bei Justice.gov

 

Passende Artikel zum Thema

Risikomanagement App für Microsoft 365

Die Risikomanagement App Cockpit ist eine fertige Plug & Play-Lösung, die über Desktop oder Smartphone bedient werden kann. Sie identifiziert, ➡ Weiterlesen

Finanzsektor zahlt bei Ransomware-Attacken Rekordsummen

Stetig wächst die Zahl der jährlichen Ransomware-Attacken auf Unternehmen des Finanzsektors: waren es in 2021 noch 34 Prozent, stieg die ➡ Weiterlesen

1 Mill. Euro Preisgelder für 58 Zero-Day-Schwachstellen

Trend Micros Zero Day Initiative (ZDI) vergibt Preisgelder an ethische Hacker für das Aufdecken von Schwachstellen beim Pwn2Own Hacking-Wettbewerb. Für ➡ Weiterlesen

LockBit veröffentlich 43 GByte gestohlene Boeing-Daten

Bereits im Oktober vermeldete die APT-Gruppe LockBit, dass man bei Boeing in die Systeme eingedrungen sei und viele Daten gestohlen ➡ Weiterlesen

CSaaS: Studie zu Cyber Security as a Service 

Unternehmen stärken sich zunehmend mit externer Expertise. So zeigt die aktuelle Studie, dass 46 Prozent der Unternehmen bereits auf Cyber ➡ Weiterlesen

Proaktiv: Investitionen in IT-Sicherheit als Geschäftsstrategie

IT-Sicherheit ist nicht nur eine Investition, die den Schutz der Unternehmenswerte gewährleistet. Sie schafft auch einen erheblichen Mehrwert für Kunden ➡ Weiterlesen

Höchste Verschlüsselung mit Quantencomputer geknackt?

Die aktuell höchste Verschlüsselung ist der RSA-2048-Schlüssel. Diesen will nun der Forscher Ed Gerck Ph.D, Physiker und Mathematiker, mit einem ➡ Weiterlesen

Passende Datensicherheit in der Industrie

Datensicherheit und Backups für Unternehmen sind theoretisch einfach zu gewährleisten, aber wie funktioniert das in Wirklichkeit? Die aktuelle Fallstudie zeigt ➡ Weiterlesen