Informationen aus Abwesenheitsnotizen werden von Cyberkriminellen für gezielte Phishing-Angriffe genutzt. Urlauber sollten daher besonders vorsichtig sein, welche Informationen sie darin preisgeben.
Weltweit schreiten die nationalen Impfkampagnen immer weiter voran und damit rückt die Chance auf die Rückkehr eines halbwegs normalen Lebens in immer greifbarere Nähe. Bereits im Sommer sollen Urlaubsreisen in vielen Ländern wieder möglich sein. Diese Chance werden sich viele Menschen nicht entgehen lassen. Für Arbeitnehmer bedeutet das, dass sie auf viele Anfragen und E-Mails lediglich eine Abwesenheitsnotiz erhalten oder selbst eine solche einrichten werden. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn wer zu viele Informationen in die automatischen Antworten packt, kann damit Cyberkriminellen in die Hände spielen, die sich auf Social Engineering spezialisiert haben.
Social-Media-Attacken auf Kollegen
Allein die Information, wann man sich im wohlverdienten Urlaub befindet, kann ausreichen, um einem findigen Angreifer den nötigen Ansatzpunkt zu liefern, um den Abwesenden zu imitieren – insbesondere, wenn auch noch öffentliche Social-Media-Profile ins Spiel kommen, auf denen sich Fotos oder Posts befinden, die den Urlaubsort verraten. So könnten beispielsweise Kollegen mit einer Nachricht überlistet werden, dass man gerade in Las Vegas ist und vor dem Urlaub vergessen hat, eine wichtige Zahlung an einen Lieferanten zu veranlassen.
Für den angeschriebenen Kollegen gibt es scheinbar keinen Grund, misstrauisch zu sein. Und selbst wenn eine Nachfrage kommt, kann der Angreifer Informationen zum Hotel, den Begleitern und den Erlebnissen liefern, die sich dann über Fotos und Posts in den sozialen Netzwerken leicht verifizieren lassen. Damit können selbst vorsichtige Kollegen oft überzeugt werden.
90 Prozent aller Befragten teilt berufliche Informationen
Das zeigt: Die Weitergabe von zu vielen Daten in Abwesenheitsnotizen kann durchaus problematisch sein. Einer Untersuchung des Sicherheitsunternehmens Tessian zufolge teilen rund 90 Prozent aller Befragten persönliche und berufliche Informationen in den sozialen Netzwerken. Etwa ein Drittel teilt Fotos und andere Daten zu privaten Reisen. Hinzu kommen die Informationen, die direkt in der Abwesenheitsnotiz enthalten sind, wie der Zeitraum des Urlaubs und alternative Ansprechpartner. Allein aus diesen Daten können geschickte Cyberkriminelle bereits alle Informationen für einen Social-Engineering-Angriff ziehen.
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