Bereits Anfang November wurde das Schweizer Software-Unternehmen Concevis von Ransomware attackiert, alle Server verschlüsselt und die Daten gestohlen. Die Software wird auch in öffentlichen Verwaltungen von Bund, Kantone und Städte genutzt. Laut dem Tagesanzeiger.ch sind nun über einen Insider erste Daten im Darknet aufgetaucht.
Neben der Concevis AG informiert auch das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (National Cyber Security Centre – NCSC) zur Cyberattacke auf die Systeme und welche offizielle Stellen in Bund, Kantone und Städte vielleicht betroffen sind, da sie die Software-Lösungen von Concevis nutzen. Das Unternehmen selbst teilt mit, es habe umgehend Maßnahmen ergriffen, um den Angriff abzuwehren und einzugrenzen. Im Rahmen dieses Angriffs ist es zu einer Entwendung und Verschlüsselung von Daten auf den Servern des Unternehmens gekommen. Das genaue Ausmaß des Datenabflusses sei noch ein Teil der laufenden Analysen.
Erste Daten im Darknet?
Laut NCSC gehören zu den Kunden von Concevis auch verschiedene Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung. Nach aktuellem Erkenntnisstand sind das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, das Bundesamt für Raumentwicklung, das Bundesamt für Statistik, das Bundesamt für Zivilluftfahrt, die Eidgenössische Steuerverwaltung und das Kommando Ausbildung auf der Kundenliste von Concevis. Zurzeit ist in Abklärung, welche Stellen und Daten konkret betroffen sind.
Laut dem tagesanzeiger.ch sind von der Steuerverwaltung nun offenbar erste Fragmente aus der Attacke im Darknet aufgetaucht. Ein unbekannter Insider fand die Daten und teilte Auszüge davon mit der Redaktion des Tagi. Sie sollen hochsensible Informationen von US-Kunden bei Schweizer Banken zeigen. Dazu gehören wohl auch deren Name, Wohnsitzland, Pass- und Kontonummer.
Erste Quellen vermuten die Phobos-Ransomware
Das NCSC koordiniert die weiteren Abklärungen und Maßnahmen innerhalb der Bundesverwaltung. Es steht in Austausch mit der Firma Concevis sowie den Strafverfolgungsbehörden und den betroffenen Verwaltungseinheiten der Bundesverwaltung und wird die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit über weitere Erkenntnisse informieren.
Laut Informationen der NZZ soll es sich bei der benutzen Ransomware, mit der die Concevis-Systeme verschlüsselt wurden, um Phobos handeln. Laut einer Analyse von Cisco Talos ist Phobos Ransomware eine Weiterentwicklung der Dharma/Crysis Ransomware. Diese hat wohl seit ihrer ersten Beobachtung im Jahr 2019 nur noch minimale Entwicklungen erfahren.
Mehr bei NCSC.Admin.ch