Twitter-Hack: Insider sind weiterhin das größte Risiko

Exabeam_n

Beitrag teilen

„Der Schlüssel zur erfolgreichen Aufdeckung eines solchen Angriffs liegt darin, Veränderungen im Benutzerverhalten identifizieren zu können.“

Kommentar von Egon Kando, Exabeam

„Der koordinierte Social-Engineering-Angriff auf Twitter ist beispiellos. Was zum jetzigen Zeitpunkt klar zu sein scheint, ist, dass es sich um einen Angriff auf der Grundlage kompromittierter Nutzerdaten handelt, entweder von ahnungslosen Mitarbeitern oder über einen angeblich böswilligen Insider im Netzwerk. Beides passiert nicht selten, denn fast die Hälfte aller Datenverstöße werden, bewusst oder unbewusst, durch eine Art von Insider-Bedrohung verursacht.

Eigenen Mitarbeitern kann man nicht immer vertrauen
Nahezu alle großen Sicherheitsverletzungen, werden derzeit von Angreifern ausgeführt, die gestohlene Benutzerinformationen missbrauchen. Das größte Risiko für die Sicherheit eines Unternehmens stellen häufig privilegierte Insider mit Zugang zu unternehmenskritischen Informationen dar. Selbst die beste Netzwerk-Absicherung lässt sich von intern aushebeln, weil diese Art teilweise schwieriger zu erkennen ist als viele externe Bedrohungen. Ein Angreifer mit gültigen Zugangsdaten ist für Security-Teams erst einmal schwierig von einem normalen Benutzer zu unterscheiden.

Das Home Office hat die Risiken erhöht

Egon_Kando_Exabeam

Egon Kando, Regional Sales Director Central & Eastern Europe bei Exabeam

Der Hack prominenter Twitter-Accounts wird sehr wahrscheinlich nicht der letzte gewesen sein, wenn Organisationen ihre Sicherheit nicht auf einen höchsten Level setzten. Die Coronakrise und das Arbeiten von Zuhause aus mit unsicheren Technologien haben die Risiken noch einmal um eine Stufe erhöht – und Sicherheitspraktiker müssen das „Sichtbarkeits- und Analyse-Netz” jetzt viel weiter spannen, um diese Risiken besser aufzudecken, zu untersuchen und dagegen vorzugehen.

Analyse des Nutzerverhaltens ist der Schlüssel zum Erfolg

Der Schlüssel zur erfolgreichen Aufdeckung eines solchen Angriffs liegt darin, Veränderungen im Benutzerverhalten identifizieren zu können. Dies bedeutet, dass man zuerst einmal ein klares Verständnis des normalen Verhaltens aller Personen bekommen muss, die auf ein Netzwerk zugreifen. Kennt man das normale Verhalten sind Anomalien leichter zu erkennen. Die Zeit zur Erkennung spielt dabei eine große Rolle: Denn je schneller man erkennt, dass etwas Faules im Netzwerk passiert, desto weniger Zeit haben die Angreifer, um im Netzwerk zu „verweilen”. Und dies kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und abgewehrten Angriff ausmachen – und kann so den Ruf oder im Extremfall auch das komplette Unternehmen retten.

Zu Exabeam.com  

Passende Artikel zum Thema

regreSSHion: größte Sicherheitslücke seit log4shell

Sicherheitsforscher melden mit regreSSHion eine der bedeutendsten Entdeckungen von Sicherheitslücken der letzten Jahre, in Bezug auf Ausmaß und potenziellen Auswirkungen. ➡ Weiterlesen

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen