Stiftung Warentest zieht test-Qualitätsurteil zu Kaspersky zurück 

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Es war ein ungewöhnlicher Schritt: bereits am 15. März hat die Stiftung Warentest dem Testsieger Kaspersky das test-Qualitätsurteil entzogen. Als Grund gab man den russischen Angriff auf die Ukraine an. Damit kam die Stiftung Warentest sogar der Warnung des BSI zuvor.

Auf der Internetseite der Stiftung Wartentest findet sich der Testartikel „Antiviren­programme im Test – Testergebnisse für 29 Antiviren­pro­gramme 03/2022“. In diesem Test räumte Kaspersky mit seiner Schutz-Software für Endnutzer fast nur die ersten Plätze ab. Laut test bekam Kaspersky Internet Security als einziges Windows-Programm die Note 1,5 erhielt und damit ein „Sehr gut“. Auch bei den kostenlosen Programmen landete es auf Platz 1. Und auch die Mac-Version teilte sich den ersten Platz mit einem anderen Produkt. Bereits am 15. März hat man Kaspersky alle test-Qualitätsurteile entzogen – noch vor der Warnung des BSI.

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Testsieger Kaspersky das test-Qualitätsurteil entzogen

Die Stiftung Warentest hat einen entsprechenden Hinweis auf seiner Internetseite zum Test veröffentlicht. Dort wird auch erklärt, warum man diesen Schritt gegangen ist:

„Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat die Stiftung Warentest beschlossen, die test-Qualitäts­urteile für die aktuellen Antiviren­programme des russischen Anbieters Kaspersky zurück­zuziehen. Text und Tabelle haben wir dementsprechend über­arbeitet (Stand: 2. März 2022). Unseren derzeitigen Erkennt­nissen zufolge hat sich an der Schutz­wirkung der Kaspersky-Programme nichts geändert. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die russische Regierung Druck auf den Anbieter ausübt, um Änderungen an der Software zu erreichen, die sich negativ auf deren Funk­tions­weise auswirken.

Auf Anfrage teilte uns Kaspersky mit: „Als privates, interna­tionales und unabhängiges Unternehmen, dessen Holding-Organisation in Groß­britannien registriert ist und dessen lokale Abtei­lungen von lokalen Einheiten betrieben werden, hat Kaspersky keine Verbindungen zur russischen Regierung. Kaspersky unterliegt nicht dem russischen Über­wachungs­programm SORM oder ähnlichen Gesetzen und ist nicht verpflichtet, Informationen preis­zugeben, da das Unternehmen keine Kommunikations­dienste anbietet.“

Der Warnung des BSI zuvorgekommen

Weiter heißt es: „Wir gestatten Regierungs­organisationen niemals Zugriff auf Nutzer­daten oder unsere Infrastruktur – und wir haben niemals Aufforderungen erhalten, undeklarierte Funk­tionen in unsere Software einzubauen. Solche Aufforderungen werden grund­sätzlich abge­lehnt – und das wird auch in Zukunft so bleiben.“ Da Antiviren-Software tief in das Betriebs­system eingreift, ist die Wahl eines Programms auch eine Frage des Vertrauens….“

In einem Nachtrag nannte test.de, dass das BSI auch vor dem Einsatz von Kaspersky-Produkten warnt und dazu rät, andere Antiviren­programme zu verwenden.

Mehr bei test.de

 

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