Sicherheitsbedenken beim digitalen EU COVID-Zertifikat

Eset_News

Beitrag teilen

Seit dem 1. Juli 2021 soll das COVID-Zertifikat der EU verfügbar sein. Die Experten von ESET haben aber wie bereits im Vorfeld weiterhin Sicherheitsbedenken. Es gibt einige Schwachpunkte die sich für Missbrauch ausnutzen lassen. 

Nach Einschätzung von ESET ist ein Missbrauch jedoch weiterhin nicht auszuschließen, da die Verfahren mit den bestehenden identisch sind. „Man muss aber klar festhalten, dass die Erstellung von Screenshots bei Smartphones technologisch nicht einwandfrei verhindert werden kann. Noch problematischer wird das, wenn das COVID-Impfdokument ohne Sicherheitsmerkmale einfach ausgedruckt wird. Das wird aber aktuell bei der Ausstellung immer noch praktiziert.

Keiner wird den Ausweis prüfen

Es ist utopisch zu glauben, dass jedes Restaurant oder Geschäft sich zur Verifizierung des Impfstatus immer auch einen Personalausweis zeigen lässt.“ Hier muss nach Einschätzung von ESET der Missbrauch durch eine abgesicherte zweite Instanz verhinderte werden“, so Thorsten Urbanski, Sprecher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET. „Es gibt Verfahren, die beispielsweise von Payment-Anbietern eingesetzt werden. Mittels Backend-System und Plausibilitätscheck kann die zeitgleiche Nutzung der Kreditkarte in unterschiedlichen Ländern oder Städten verhindert werden.

Verifizierung des COVID-Impfausweises

Ein ähnliches System wäre für den digitalen COVID-Impfausweis bzw. Nutzung des QR-Codes unter Berücksichtigung der Datenschutzkonformität zwingend erforderlich gewesen. Bei der Verifizierung des Impfausweises via QR-Code und Datenbankabgleich muss ein Abgleich mit einem Backend-System erfolgen. Das setzt aber voraus, dass die Verifizierung durch ein Zweitgerät via App die Standortdaten anonymisiert beim jeweiligen Verifizierungsvorgang erfasst und an die abzugleichende Instanz übermittelt. Es ist klar, dass die stattfindende Prüfung wiederum muss vollkommen anonymisiert erfolgen muss. Um Missbrauch zu vermeiden, wäre diese Plausibilitätsprüfung erforderlich gewesen.“ Ein weiterer Schwachpunkt: Die Eingabesysteme – z.B. in Arztpraxen – nur unzureichend mittels Passwort, statt Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt.

Mehr bei ESET.com

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Windows Betriebssysteme: Fast zwei Millionen Rechner gefährdet

Für die Betriebssysteme Windows 7 und  8 gibt es keine Updates mehr. Das bedeutet offene Sicherheitslücken und damit lohnende und ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen