Ransomware-Gruppe Luna nutzt Betriebssystem-unabhängige Programmiersprache 

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Kaspersky-Forscher haben eine neue Ransomware-Gruppe identifiziert, die den Trend zur Nutzung plattformübergreifender Funktionalitäten weiter unterstreicht. Die Gruppe Luna verwendet eine in Rust geschriebene Ransomware. Sie ermöglicht es, Malware in einfacher Weise von einem Betriebssystem auf ein anderes zu adaptieren.

Luna setzt Malware ein, die in Rust geschrieben wurde, und kann dadurch Windows-, Linux- sowie ESXi-Systeme auf einmal angreifen. In der von Kaspersky entdeckten Anzeige im Dark Web heißt es, dass Luna nur mit russischsprachigen Partnern zusammenarbeitet. Darüber hinaus enthält die in der Binärdatei fest einkodierte Lösegeldforderung einige Rechtschreibfehler, was darauf schließen lässt, dass die Gruppe möglicherweise russischsprachig ist. Da es sich bei Luna um eine neu entdeckte Gruppe handelt, gibt es noch wenig Daten über ihre Viktimologie – Kaspersky verfolgt jedoch aktiv die Aktivitäten von Luna.

Eine Ransomware für viele Plattformen

Die Entdeckung von Luna unterstreicht den jüngsten Trend zu plattformübergreifender Ransomware; Sprachen wie Golang und Rust wurden bereits im vergangenen Jahr von modernen Ransomware-Banden in großem Umfang eingesetzt. Dazu gehören unter anderem BlackCat und Hive, wobei letztere sowohl Go als auch Rust verwenden. Diese Programmiersprachen sind plattformunabhängig, so dass die mit ihnen geschriebene Ransomware leicht auf weitere Plattformen übertragen werden kann. Die Angriffe können dadurch auf mehrere Betriebssysteme gleichzeitig gerichtet werden.

Neue Ransomware-Variante von Akteur Black Basta

Eine weitere, kürzlich von Kaspersky durchgeführte Untersuchung gibt einen tieferen Einblick in die Aktivitäten des Ransomware-Akteurs Black Basta. Diese Gruppe führt eine neue, in C++ geschriebene Ransomware-Variante aus, die erstmals im Februar 2022 entdeckt wurde. Seitdem ist es Black Basta gelungen, mehr als 40 Opfer anzugreifen – hauptsächlich in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien.
Wie die Untersuchungen von Kaspersky zeigen, zielen sowohl Luna als auch Black Basta auf ESXi-Systeme sowie Windows und Linux ab – ein weiterer Ransomware-Trend des Jahres 2022. ESXi ist ein Hypervisor, der unabhängig von anderen Betriebssystemen verwendet werden kann. Da viele Unternehmen virtuelle Maschinen auf ESXi-Basis nutzen, ist es für die Angreifer einfacher geworden, die Daten ihrer Opfer zu verschlüsseln.

„Die Trends, die wir Anfang des Jahres skizziert haben, scheinen sich zu verstärken“, betont Jornt van der Wiel, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Wir beobachten, dass immer mehr cyberkriminelle Banden plattformübergreifende Sprachen für die Entwicklung ihrer Ransomware verwenden. Damit können sie ihre Malware auf einer Vielzahl von Betriebssystemen einsetzen. Die zunehmenden Angriffe auf virtuelle ESXi-Maschinen sind alarmierend. Wir erwarten, dass immer mehr Ransomware-Familien auf diese Strategie zurückgreifen werden.“

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Cyberversicherungen liegen im Trend

Cyberversicherungen liegen im Trend: Ein Anbieter von Security Operations veröffentlicht die Ergebnisse seines jährlichen State of Cybersecurity: 2024 Trends Report. ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Ransomware: Verschlüsselte Backups – verdoppeltes Lösegeld 

Wenn das Backup beim Ransomware-Angriff zum Problem wird: Cyberkriminelle richten ihre Verschlüsselungstaten auch auf Backups aus. Warum? Weil so noch ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

CISO Umfrage: Die meisten Unternehmen zahlen bei Ransomware

Im Voice of the CISO Report gaben über die Hälfte der befragten CISOs aus deutschen Unternehmen an, dass sie im ➡ Weiterlesen