31 Prozent aller Nutzer von Mobiltelefonen oder Tablets haben keine Antiviruslösung oder sind sich dessen nicht bewusst. Bitdefender-Studie zu Cybersecurity und Onlineverhalten von Anwendern in Deutschland zeigt Mängel bei mobiler Sicherheit.
Die Ergebnisse der Bitdefender Studie 2021 Bitdefender Global Report: Cybersecurity and Online Behaviors * für Deutschland beleuchten die Risiken von Verbrauchern in ihrem mobilen Online-Verhalten. Eine große Zahl der Nutzer hierzulande, die vor allem mit mobilen Geräten online gehen, nutzt aus den verschiedensten Gründen auf diesen Geräten keine oder nur wenige Sicherheitslösungen oder weiß es einfach nicht. Von den rund 31 % der deutschen Studienteilnehmer, die etwa kein Antivirus auf ihrem mobilen Smartphone- oder iOS-Telefon installiert haben, halten 24 % diesen für zu teuer. 20 % gehen davon aus, er sei integriert, 19 % halten ihn gar nicht für nötig. 7 bzw. 5 % der Befragten nutzen auch ihr Arbeitslaptop oder -mobiltelefon, um privat online zu gehen.
Mobile Arbeitsgeräte werden auch privat genutzt
Diese Lage ist besorgniserregend. Denn auch die Cyberkriminellen wissen, dass immer mehr wichtige und auch finanziell relevante Aktivitäten hierzulande am Mobiltelefon stattfinden. Mobilgeräte geraten daher zunehmend in das Visier von Kriminellen. Dabei haben sie eine große Anzahl von Zielen: 64 % der Deutschen gehen unter anderem am häufigsten mit ihrem Android-Mobiltelefon ins Internet, 37 % mit dem iOS-Mobiltelefon. 90 % der Deutschen nutzen zwei mobile Geräte, 70 % sogar drei (siehe Abbildung 1). 48 Prozent nutzen vor allem das persönliche Notebook.
Sicherheitsbewusstsein für mobile Geräten stark ausbaufähig
Die Sicherheitsausstattung von mobiler Hardware scheint lückenhaft und viele Anwender wissen nicht, welche Lösungen auf ihrem Gerät installiert ist. Fast ein Drittel (31 %) aller deutschen Befragten, die vor allem über ein Mobiltelefon oder Tablet online gehen, gab an, keine Antiviruslösung auf ihrem Mobilgerät zu verwenden oder sich dessen nicht bewusst zu sein – 28 % der Smartphone-Besitzer und 37 % der iOS-Nutzer. Bei Laptop/PC-Besitzern sieht es etwas besser aus. Aber auch hier verwenden 17 % der Nutzer hierzulande, die hauptsächlich über stationäre oder mobile PC-Systeme online gehen, Antivirus-Lösungen nicht oder wissen es nicht. Entsprechend 35 % der iPad- und 24 % der Android-Tablet-Nutzer.
Schlechter steht es um über dem grundlegenden Virenschutz hinausgehende Anwendungen zur Cyberabwehr. Softwarelösungen, Apps oder Dienste zum Datenschutz (ohne VPN) nutzen 61 % der vor allem auf Android-Smartphones und 55 % der vor allem auf iOS-Telefonen online gehenden Nutzer nicht oder wissen es nicht. Mehr als jeder zweite – 56 % der Android-Nutzer – gab dieselbe Antwort bezüglich Passwort-Manager oder VPN-Tools. Bei Apple-Phones lagen die Werte hier bei 45 % (Passwort-Manager) bzw. 54 % (VPN). Auch sogenannte virtuelle Bezahlkarten sind noch nicht verbreitet. Hierbei handelt es sich um Bankkarten, bei denen die Nutzerdetails nur über eine sichere App eingetragen werden. 62 % der Smartphone-Nutzer, 47 % der iOS-Nutzer und 74 % der Windows-PC Nutzer sagten auf die Frage nach der Nutzung „Nein“ oder „Ich weiß nicht“. 48 % (Android) bzw. 44 % (iOS) nutzen keinen privaten Browser auf dem Mobiltelefon oder können es nicht sagen. Alle Ergebnisse finden sich in der Abbildung 2.
Viele vermeintliche Gründe, keine mobile Sicherheitslösungen zu installieren
Die Argumente, warum Nutzer keine Sicherheitslösung auf ihren Mobilgeräten einsetzen, sind vielfältig und teilweise überraschend. Am häufigsten genannt mit 24 %: Die als zu hoch eingeschätzten Kosten für eine Sicherheitslösung für mobile Geräte. Auch glauben viele Nutzer nicht, dass sie eine spezielle Lösung benötigen. Denn 20 % gehen davon aus, dass ihr Mobilgerät Onlinesicherheit integriert hat und deswegen keine zusätzliche Lösung benötigt. 19 % gaben an, dass sie schlicht nicht daran glauben, dass eine Sicherheitslösung auf einem Mobilgerät benötigt wird. 14 % gehen davon aus, dass sie für ihre Aktivitäten am Mobiltelefon keine Sicherheit brauchen, 9 % denken, Smartphones wären der Malware nicht ausgesetzt. Alle Gründe in Abbildung 3. Mehrfachnennungen waren hier möglich.
Privat online gehen auf mobilen Geräten des Arbeitgebers
Die Umfrage zeigt auch, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil der Anwender ihre berufliche Hardware für private Aktivitäten nutzt. 7 % der Befragten sind über das Berufslaptop privat auf Plattformen unterwegs, 5 % über das Arbeitsmobiltelefon. Im Vergleich mit den anderen Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde, sind aber deutsche Nutzer vorsichtig, Berufsgeräte privat zu nutzen.
* Bitdefender Global Report – Cybersecurity and online behaviour 2021. Der Report präsentiert die Ergebnisse einer von iSenseSolutions durchgeführten Umfrage von 10.124 Internet-Nutzern aus elf Ländern. Im Rahmen der Umfrage im Juni 2021 wurden in Deutschland 1.005 Anwender gefragt. Die Studie wurde in Deutschland, den USA, Großbritannien, Australien, Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Rumänien durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet im Verhältnis zur jeweiligen Online-Bevölkerung jedes Landes. Die Daten wurden von Juni bis August 2021 erhoben und ausgewertet.
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