Cyberkriminelle stahlen die Kreditkartendaten, persönliche Daten und Passwörter der Kunden der Gaststätten-Buchungsplattform IRM-NG.
Bitdefender hat aktuelle Forschungsergebnisse einer derzeit laufenden Kampagne von Cyberkriminellen auf die im Hotel- und Gastgewerbe genutzte Buchungsplattform IRM-NG veröffentlicht. Die Angreifer nutzen Schwachstellen in der Plattform in Kombination mit Backdoors und Techniken, um die Kennwortvalidierung auf dem Endgerät zu umgehen und so Kreditkartendaten, Passwörter und persönliche Daten der Kunden zu stehlen.
Sicherheitslücke besteht weiterhin
Bitdefender hat über Monate hinweg keine Reaktion des Herstellers Resort Data Processing (RDP) auf seine Hinweise erhalten. Die Schwachstelle besteht weiterhin und Anwender bleiben verwundbar. Bis in den Sommer 2022 konnte Bitdefender die Angreifer zurückverfolgen und einer speziellen Gruppe zuordnen. Der maßgeschneiderte Angriff der Gruppe besteht aus mehreren Modulen, die so konzipiert sind, dass sie sich in die legitime Software einfügen und unauffällig arbeiten. Die Malware und andere Tools deuten darauf hin, dass die Gruppe die interne Funktionsweise von IRM-NG sehr gut kennt und dass dies wahrscheinlich nicht die erste Operation ist, die sie gegen diese Software gestartet hat.
Angreifer können Passwörter selbst generieren
Die IRM-NG-Engine ermöglicht es Mitarbeitern des Herstellers RDP, sich über ein spezielles Administratorenkonto bei den Clients ihrer Kunden anzumelden – wobei die Passwortüberprüfung auf dem Endgerät und nicht auf den Servern des Herstellers erfolgt. Der Algorithmus zur Kennwortvalidierung befindet sich in der Dynamic Link Library (DLL) und ist nach Meinung der Bitdefender-Experten schwach. Angreifer können über diese Schwachstelle das tägliche Passwort selbst generieren und sich so erfolgreich bei jedem Account des Kundenunternehmens anmelden.
Empfehlung von Bitdefender
Bitdefender rät Organisationen im Gastgewerbe, die IRM-NG einsetzen, um erhöhte Wachsamkeit und die Prüfung der IOCs aus der von Bitdefender vorgestellten Untersuchung. Die Verteidigung gegen moderne Angriffe wie diesen sollte eine „Defense-in-Depth“-Architektur umfassen, die Bedrohungsprävention, -erkennung und -reaktion durch Lösungen wie XDR/EDR oder verwaltete Sicherheitsdienste wie MDR beinhaltet.
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