Bereits im Juni wurde ENTEGA IT-Tochter COUNT+CARE GmbH & Co. KG angegriffen, die Daten der Systeme mit Ransomware verschlüsselt und viele Kundendaten entwendet. Laut Entega wurde ein Lösegeld in hoher zweistelliger Millionenhöhe gefordert, welches aber nicht gezahlt wurde. Nun, im Juli 2022 finden sich viele der Kundendaten wie angedroht im Darknet. Nach Expertenansicht ist hier die APT-Gruppe „Black Cat“ am Werk.
Cyberkriminelle, die am zweiten Juniwochenende die ENTEGA IT-Tochter COUNT+CARE GmbH & Co. KG angegriffen hatten, haben persönliche Daten von ENTEGA-Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern in das so genannte Darknet gestellt. Nach derzeitigem Kenntnisstand betrifft die kriminelle Veröffentlichung der Daten sehr viele Kundinnen und Kunden der ENTEGA und ihrer Tochterunternehmen, deren Namen, Anschriften und Verbrauchsdaten betroffen sind.
Viele Entega-Kundendaten im Darknet
„Wir bedauern diesen Vorfall sehr. Gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden haben wir seit Beginn des kriminellen Angriffs alles dazu beigetragen, den Vorfall aufzuklären und die betroffenen Systeme schnell wieder funktionsfähig zu machen“, nimmt ENTEGA-Unternehmenssprecher Michael Ortmanns Stellung. Derzeit würde weiterhin mit Hochdruck ausgewertet, welche Daten genau gestohlen wurden.
„Wir werden umgehend auf unseren Webseiten alle Informationen zu dem kriminellen Angriff und seinen Folgen bereitstellen“, so der Sprecher. COUNT+CARE, ein Tochterunternehmen der ENTEGA AG, ist im Juni Opfer eines Cyberangriffs geworden. Dabei wurden unter anderem Webseiten des Unternehmens sowie Kundenportale blockiert. Die betroffenen IT-Systeme wurden umgehend isoliert, gesichert und eine Untersuchung durch externe IT-Spezialisten wurde eingeleitet. ENTEGA hat unverzüglich die zuständigen Datenschutz- und Sicherheitsbehörden informiert.
Kritische Infrastruktur (KRITIS) nicht betroffen
Eine Gefahr für die so genannte kritische Infrastruktur – also Gas-, Strom-, Wasser- und Fernwärmenetze, die von ENTEGA und ihren Tochterfirmen betrieben werden – war zu keinem Zeitpunkt gegeben. „Die Gefahr von Strom-, Wasser-, Gas- oder Wärmeausfällen war nicht gegeben“, so ENTEGA-Sprecher Michael Ortmanns.
Die von den Cyberkriminellen verursachten Schäden sind inzwischen weitgehend behoben. Die Webseiten und Kundenportale der ENTEGA sind wieder normal erreichbar. Es wurden weitgehende Maßnahmen ergriffen, um die Betroffenen möglichst umfassend zu schützen. Diese beinhalten unter anderem das Zurücksetzen des Passworts beim Onlinezugang zu meineentega.de. ENTEGA bittet die Kundinnen und Kunden um Wachsamkeit hinsichtlich verdächtiger Briefe, E-Mails, Telefonanrufe (Mobil/Festnetz), Textnachrichten oder anderer ungewöhnlicher Aktivitäten, insbesondere auf Onlinekonten, einschließlich meineentega.de.
Bankdaten und Passwörter veröffentlicht
Bei einigen Kundinnen und Kunden wurde auch die Bankverbindung veröffentlicht. Diese Betroffenen werden von ENTEGA individuell informiert. ENTEGA bittet insbesondere diese Kundinnen und Kunden, regelmäßig ihre Bankkonten zu überprüfen und ggf. die beim Onlinebanking genutzten Passwörter zu wechseln. Das Unternehmen weist aber darauf hin, dass aufgrund der europaweit bindenden Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Online-Banking die Gefahr unberechtigter Überweisungen gering ist. Auch bei den weiteren Betroffenen gibt es die Gefahr einer kriminellen Nutzung der Daten. So könnte es im Einzelfall vorkommen, dass Betroffene künftig vermehrt Spam-Mails oder unerwünschte Werbeanrufe erhalten. Entega stellt auf seiner Webseite weitere Informationen für Kunden, sowie eine Hotline bereit.
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