Sind die Jobs von Sicherheitsexperten erst einmal sicher oder lösen KIs, wie etwa ChatGPT die Experten ab? Kaspersky hat dazu ein Experiment gemacht und ChatGPT zur Erkennung von Phishing-Links eingesetzt. Das Ergebnis: mehr als ernüchternd. Experten und ihr Fachwissen bleiben der Cybersicherheit zum Glück noch lange erhalten.
Nur weil ein Förster alles über Bäume und Holz weiß. ist er noch lange kein guter Tischler. So ist es etwa mit der KI ChatGPT. Die weiß zwar fast alles über Phishing, aber so richtig verarbeiten kann sie die einzelnen Informationen nicht.
In einem Experiment testeten die Kaspersky-Experten die Fähigkeit von ChatGPT zur Erkennung von Phishing-Links. Das Resultat ist ernüchternd: Während ChatGPT zwar Phishing-E-Mails erstellen und Malware schreiben könnte, zeigte sich das Tool bei der Erkennung schädlicher Links nur eingeschränkt effizient. Zwar „weiß“ ChatGPT sehr viel über Phishing und kann das Ziel eines Phishing-Angriffs erraten, weist aber in der Erkennung selbst – abhängig von der verwendeten Eingabeaufforderung – eine hohe False-Positive-Rate auf.
Das Phishing-Experiment mit ChatGPT
Im Experiment wurden ChatGPT zwei Fragen gestellt: „Führt dieser Link zu einer Phishing-Website?“ und „Ist der Besuch dieses Links sicher?“. ChatGPT erzielte bei der ersten Frage eine Erkennungsrate von 87,2 Prozent und eine False-Positive-Rate von 23,2 Prozent. Die zweite Frage: „Ist es sicher, diesen Link zu besuchen?“ hatte zwar eine höhere Erkennungsrate von 93,8 Prozent, aber gleichzeitig eine höhere False-Positive-Rate von 64,3 Prozent – zu hoch für jede Art von Produktionsanwendung.
Unterstützung bei Identifizierung potenzieller Phishing-Ziele
Auch wenn ChatGPT Schwächen bei der Erkennung von Phishing vorweist, könnte es menschliche Sicherheitsexperten bei der Klassifizierung und Untersuchung von Angriffen unterstützen. Cyberkriminelle erwähnen in ihren Links typischerweise beliebte Marken, um Nutzer zu täuschen, dass eine URL legitim ist und zu einem seriösen Unternehmen gehört. Bei der Identifizierung solch potenzieller Phishing-Ziele zeigte das KI-Tool gute Ergebnisse. Beispielsweise extrahierte ChatGPT – ohne zusätzliches Training dafür – erfolgreich ein Ziel aus mehr als der Hälfte der gefälschten URLs, darunter unter anderem große Technologieportale wie Facebook, TikTok und Google, Marktplätze wie Amazon und Steam sowie zahlreiche Banken aus der ganzen Welt.
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„ChatGPT ist sicherlich vielversprechend, wenn es darum geht, menschliche Analysten bei der Erkennung von Phishing-Angriffen zu unterstützen. Trotzdem haben solche Sprachmodelle immer noch ihre Grenzen. Aktuell können sie zwar mit einem angehenden Phishing-Analysten mithalten, wenn es darum geht, Phishing-Angriffe einzuordnen und potenzielle Ziele herauszufinden, aber oft neigen sie dazu, zufällige Ergebnisse zu produzieren. Auch wenn KIs die Cybersicherheitslandschaft derzeit noch nicht revolutionieren, könnten sie dennoch schon jetzt hilfreiche Tools für die Community darstellen.“ so Vladislav Tushkanov, Lead Data Scientist bei Kaspersky
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Über Kaspersky Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/