BSI-Studie: Industrielle IoT-Mikrocontroller sind angreifbar

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Das BSI veröffentlicht eine Studie zu möglichen Angriffen auf Mikrocontroller die besonders in industrieller IoT im Bereich Luftfahrt oder Automotive verbaut sind. Die Studie zeigt, dass mehrere Angriffe auf Mikrocontroller möglich sind, aber durch passende Software verhindert werden können.

Das Fraunhofer-Institut AISEC hat im Auftrag des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Studie „A Study on Hardware Attacks against Microcontrollers“ erstellt, die den aktuellen Stand von Hardware-Angriffen auf Mikrocontroller darstellt.

Anzeige

Studie zeigt Angriffsmöglichkeiten

Die Veröffentlichung beschreibt leicht umzusetzende Gegenmaßnahmen, die vielen Angriffen vorbeugen können oder den Aufwand für Angreifer deutlich erhöhen. Das Ziel der Studie ist, Produktentwickler und Hersteller für die vorhandenen Risiken zu sensibilisieren sowie ihnen Möglichkeiten zur Absicherung von Produkten aufzuzeigen und die Gegenmaßnahmen einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen.

Mikrocontroller finden in zahlreichen Bereichen Verwendung, zum Beispiel in der Luftfahrt oder im Bereich Automotive. Durch das „Internet of Things“ (IoT) werden Mikrocontroller außerdem immer öfter in Industrieerzeugnissen und Verbrauchsartikeln eingesetzt. Darüber hinaus werden sie vermehrt in sicherheitsrelevanten Anwendungen, wie Zutrittssystemen oder elektronischen Geldbörsen (Wallets) verwendet. Bei solchen Anwendungen sind in Controllern oft sensible Daten wie kryptografische Schlüssel gespeichert. Dies macht sie zu einem attraktiven Angriffsziel.

Hardware-Angriffe erfordern Schutzmaßnahmen

Aufgrund ihrer Mobilität sind Geräte mit Mikrocontrollern nicht nur klassischen Angriffen ausgesetzt. Zu diesen zählen Buffer Overflows, die hauptsächlich durch Fernzugriffe per Software erfolgen. Es können außerdem spezielle Angriffe durchgeführt werden, die nicht auf Schwachstellen in der Software zielen, sondern Eigenschaften der Hardware selbst ausnutzen. Solche Hardware-Angriffe umfassen unter anderem Seitenkanal- und Fehlerinjektions-Angriffe.

In der Vergangenheit wurde bei der Produktentwicklung die Sicherheit der zugrundeliegenden Hardware zu wenig berücksichtigt. In vielen aktuellen Produkten existieren daher Schwachstellen und Angriffsvektoren. Oft könnten frühzeitig Gegenmaßnahmen implementiert werden. Die Angriffe, die in diesem Bericht demonstriert werden, dürften auf allen Mikrocontroller der Marktübersicht praktisch durchführbar sein. Dies impliziert, dass Produkte mit Mikrocontroller über dedizierte Software-basierte Gegenmaßnahmen verfügen müssen.

Mehr bei BSI.Bund.de

 


Über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes und Gestalter einer sicheren Digitalisierung in Deutschland. Das Leitbild: Das BSI als die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gestaltet Informationssicherheit in der Digitalisierung durch Prävention, Detektion und Reaktion für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.


 

Passende Artikel zum Thema

Bedeutung der Datenverschlüsselung durch NIS2, Dora & Co

Datenverschlüsselung ist gerade besonders aktuell unter anderem durch die Geschäftsführerhaftung, NIS2, DORA und das Geschäftsgeheimnis-Schutzgesetz (GeschGehG). Das Whitepaper „Die Bedeutung ➡ Weiterlesen

Darknet: 15.000 Konfigurationsdateien für FortiGate-Firewalls

In einem Darknet-Forum hat die Hackergruppe "Belsen Group" über 15.000 einzigartige Konfigurationsdateien von FortiGate-Firewalls veröffentlicht. Obwohl die Daten relativ alt ➡ Weiterlesen

Gefahr: Infektion via Outlook ohne Dateiöffnung

Auch das BSI warnt: Durch eine kritische Schwachstelle ist es möglich, dass eine via Outlook empfangene E-Mail mit einem gefährlichen ➡ Weiterlesen

Cyberbedrohungen: Schädliche Dateien um 14 Prozent gestiegen

Auf 2024 zurückblickend, zeigt sich Folgendes: Vor allem Windows-Rechner sind das Ziel von Cyberbedrohungen. Angriffe durch Trojaner stiegen um 33 ➡ Weiterlesen

Hacker sehen KI als neuen Angriffsvektor

Eine neue Umfrage unter Hackern zeigt, dass KI nicht nur Hackern hilft, effizienter zu werden, sondern dass KI selbst „reif ➡ Weiterlesen

KI-gestützte Angriffe: Unternehmen sind ungeschützt

Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass 40 Prozent der Unternehmen, die aktuell von KI-gestützten Angriffen betroffen sind, sich nicht ausreichend ➡ Weiterlesen

ePA – Elektronische Patientenakte mit Sicherheitslücken?

Am 15. Januar startete die Testphase der ePA - der elektronischen Patientenakte trotz vorliegender Berichte über mögliche Sicherheitslücken. Es ist ➡ Weiterlesen

FortiOS und FortiProxy: Angriffe auf Zero-Day-Schwachstelle

Das BSI hat bereits die zweithöchste Warnstufe Orange für die aktiv ausgenutzten Schwachstellen in FortiOS und FortiProxy ausgegeben. Die Zero-Day-Schwachstelle ➡ Weiterlesen