BSI: Schlag gegen Emotet gelungen

Schlag gegen Emotet

Beitrag teilen

Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI informiert wurde eine große Emotet-Infrastruktur zerschlagen. Arne Schönbohm, Präsident des BSI erklärt, wie das gelungen ist. 

„Gemeinsam mit Polizeien und Staatsanwaltschaften ist am gestrigen Dienstag ein wichtiger Schlag gegen die internationale Cyber-Kriminalität gelungen. Vor bald drei Jahren bereits war es das BSI, das Emotet als ‚König der Schadsoftware‘ bezeichnet hatte. Seitdem haben wir immer wieder eindringlich vor der Gefährdung durch Emotet gewarnt und auf die teils erheblichen Folgen für Unternehmen, Behörden, Institutionen und nicht zuletzt auch für die Bürgerinnen und Bürger hingewiesen. Die Liste der Geschädigten ist lang: Krankenhäuser mussten ihren medizinischen Betrieb einstellen, Gerichte und Stadtverwaltungen wurden lahmgelegt, unzählige Unternehmen hatten keinen Zugriff auf ihre wichtigen Geschäftsdaten und digitalen Prozesse. Auch Zehntausende Rechner von Privatpersonen wurden mit Emotet infiziert, mit der Folge, dass das Online-Banking manipuliert oder Passwörter ausspioniert wurden.

Empfindliche Schlag gegen internationale Cyber-Kriminalität

Umso mehr freue ich mich, dass die gemeinsame, international durchgeführte Aktion der Behörden nach intensiver Vorbereitung den erhofften Erfolg gebracht hat und dieser empfindliche Schlag gegen die international organisierte Cyber-Kriminalität gelungen ist.

Das BSI hat damit begonnen, in bewährter Zusammenarbeit mit Providern in Deutschland die Betroffenen zu informieren, damit diese ihre infizierten Computer und Laptops bereinigen können. Daher rufe ich alle Bürgerinnen und Bürger auf: Wenn Sie Informationen Ihres Providers über eine Emotet-Infektion Ihrer Systeme erhalten, nehmen Sie diese bitte ernst. Bereinigen Sie Ihre Systeme! Wenn Emotet Ihre Systeme infiziert hat, müssen wir davon ausgehen, dass dies auch anderer Schadsoftware gelungen ist. Diese gilt es aufzuspüren und zu entfernen. Hilfestellung zur Desinfektion Ihrer IT gibt das BSI mit zahlreichen Empfehlungen und Checklisten, die auf unserer Webseite unter www.bsi-fuer-buerger.de abrufbar sind.“

Zum Hintergrund der Aktion gegen Emotet

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) haben am gestrigen Dienstag im Rahmen einer international konzertierten Aktion mit internationalen Strafverfolgungsbehörden die Infrastruktur der Schadsoftware Emotet übernommen und zerschlagen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übermittelt die im Zuge der Beweissicherung ermittelten öffentlichen IP-Adressinformationen von betroffenen Anschlüssen an die für die jeweiligen IP-Netzbereiche zuständigen Netzbetreiber in Deutschland. Internationale IP-Adressen leitet das BSI an die jeweiligen nationalen CERTs weiter. Die Provider werden gebeten, ihre betroffenen Kunden über die Emotet-Infektion zu informieren. Informationen zur Bereinigung betroffener Systeme stellt das BSI zur Verfügung.

Mehr dazu bei BSI.bund.de

 

Passende Artikel zum Thema

Gut aufgestellt für NIS2

Auf viele Unternehmen kommen in puncto Cybersicherheit ab 2024 neue Herausforderungen zu. Die Network and Information Security Directive 2, kurz ➡ Weiterlesen

QR-Code-Phishing mit ASCII-Zeichen

Sicherheitsforscher von Check Point haben eine neue Art des QR-Code-Phishing („Quishing“ genannt) entdeckt, mit der Angreifer auf geschickte Weise OCR-Systeme umgehen. ➡ Weiterlesen

Cyberversicherungen liegen im Trend

Cyberversicherungen liegen im Trend: Ein Anbieter von Security Operations veröffentlicht die Ergebnisse seines jährlichen State of Cybersecurity: 2024 Trends Report. ➡ Weiterlesen

Ransomware: Verschlüsselte Backups – verdoppeltes Lösegeld 

Wenn das Backup beim Ransomware-Angriff zum Problem wird: Cyberkriminelle richten ihre Verschlüsselungstaten auch auf Backups aus. Warum? Weil so noch ➡ Weiterlesen

MDR kombiniert KI und rund um die Uhr Support

Darktrace hat sein neues Serviceangebot Darktrace Managed Detection & Response (MDR) gestartet. Der Service unterstützt die internen Sicherheitsteams mit KI-basierter ➡ Weiterlesen

CISO Umfrage: Die meisten Unternehmen zahlen bei Ransomware

Im Voice of the CISO Report gaben über die Hälfte der befragten CISOs aus deutschen Unternehmen an, dass sie im ➡ Weiterlesen

Starke Zunahme bei Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen

Der aktuelle E-Mail Threat Landscape Report von Trend Micro zeigt eine starke Zunahme von Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen auf Unternehmen. ➡ Weiterlesen

BSI-Kriterien: Mehrschichtiger Schutz vor DDoS-Attacken

Angesichts der zunehmenden Anzahl und Intensität von DDoS-Angriffen hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Kriterien zur Identifikation ➡ Weiterlesen