Blockierte Makros: Angreifer finden neue Wege

Blockierte Makros: Angreifer finden neue Wege

Beitrag teilen

Seitdem Microsoft nun standardmäßig alle Makros blockiert, suchen Cyberangreifer neue Wege – und finden sie. Security-Forscher von Proofpoint haben das beobachtet und konnten so Einblicke in das Verhalten der Cyberkriminellen gewinnen.

Diese Verwerfungen sind größtenteils darauf zurückzuführen, dass Microsoft Makros nun standardmäßig blockiert. Alle Akteure in der cyberkriminellen Nahrungskette – vom kleinen, unbedarften Hacker bis hin zu den erfahrensten Cyberkriminellen, die große Ransomware-Angriffe durchführen – sind daher gezwungen, ihre Arbeitsweise anzupassen.

Keine Makros? Es gibt andere Wege!

🔎 Da VBA- und XL4-Makros geblockt werden, steigen Angreifer wie Qbot auf andere Dateitypen um, wie HTML-Smuggling oder VHD (Bild: Proofpoint).

Die Security-Forscher von Proofpoint konnten wertvolle Einblicke in das veränderte Verhalten der Cyberkriminellen gewinnen. Demnach experimentieren die Angreifer nun in großem Umfang mit veralteten Dateitypen, unerwarteten Angriffsketten und einer Vielzahl von Techniken, um ihre Malware-Payloads zu verbreiten – einschließlich Ransomware.

Dabei konnte Proofpoint folgende Beobachtungen machen:

  • Nach wie vor testen Cyberkriminelle verschiedene Ansätze, um die effektivste Methode zu finden, mit der sie via E-Mail ein Ziel kompromittieren können. Hier zeigt sich: Es gibt keine zuverlässige, einheitliche Methode, die von allen Akteuren des Cybercrime-Ökosystems angewandt wird.
  • Sobald eine Gruppe Cyberkrimineller eine neue Technik nutzt, wird diese in den darauffolgenden Wochen bzw. Monaten auch von anderen Tätergruppen zum Einsatz gebracht.
  • Besonders gerissene Cybercrime-Akteure verfügen über die Zeit und die Ressourcen, die notwendig sind, um neue Malware-Verbreitungstechniken zu entwickeln und zu testen.

Am Beispiel der cyberkriminellen Gruppe TA570, auch bekannt unter dem Namen „Qbot“, lässt sich gut erkennen, wie sehr die Täter nun in ihren Bemühungen variieren, Malware an ihre potenziellen Opfer auszuspielen.

Qbot ändert seine komplette Strategie

Ursprünglich, also vor Juni 2022, griff TA570 in seinen Kampagnen fast ausschließlich auf VBA-Makros und XL4-Makros zurück, um Malware-Payloads zu verbreiten. Hier handelte es sich in der Regel um Qbot, aber auch um IcedID. Im Juni 2022 konnten die Security-Forscher von Proofpoint erste Veränderungen beobachten. Die Gruppe wendete sich mehreren neuen Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) zu, insbesondere nutzten sie erstmals HTML Smuggling.

In den folgenden Monaten griff TA570 zu immer neuen und unterschiedlichen TTPs, wobei in einem Monat bis zu sechs verschiedene und einzigartige Angriffsketten genutzt wurden und zahlreiche Dateitypen zum Einsatz kamen. Die Dateitypen umfassten unter anderem PDF, LNK, virtuelle Festplatten (VHD), ISO, OneNote, Windows Script File (WSF) und XLLs.

Die Proofpoint-Experten haben ihre Erkenntnisse rund um das Verschwinden von Makros als Angriffsvektor in einer detaillierten Untersuchung in einem PDF-Report zusammengestellt.

Direkt zum PDF-Report bei Proofpoint.com

 


Über Proofpoint

Proofpoint, Inc. ist ein führendes Cybersicherheitsunternehmen. Im Fokus steht für Proofpoint dabei der Schutz der Mitarbeiter. Denn diese bedeuten für ein Unternehmen zugleich das größte Kapital aber auch das größte Risiko. Mit einer integrierten Suite von Cloud-basierten Cybersecurity-Lösungen unterstützt Proofpoint Unternehmen auf der ganzen Welt dabei, gezielte Bedrohungen zu stoppen, ihre Daten zu schützen und IT-Anwender in Unternehmen für Risiken von Cyberangriffen zu sensibilisieren.


 

Passende Artikel zum Thema

Cybersecurity-Plattform mit Schutz für 5G-Umgebungen

Cybersecurity-Spezialist Trend Micro stellt seinen plattformbasierten Ansatz zum Schutz der ständig wachsenden Angriffsfläche von Unternehmen vor, einschließlich der Absicherung von ➡ Weiterlesen

Datenmanipulation, die unterschätzte Gefahr

Jedes Jahr erinnert der World Backup Day am 31. März aufs Neue daran, wie wichtig eine aktuelle und leicht zugängliche ➡ Weiterlesen

Drucker als Sicherheitsrisiko

Die Flotte der Drucker von Unternehmen wird zunehmend zum blinden Fleck und birgt enorme Probleme für deren Effizienz und Sicherheit. ➡ Weiterlesen

Der AI Act und seine Folgen beim Datenschutz

Mit dem AI Act ist das erste Gesetz für KI abgesegnet und gibt Herstellern von KI-Anwendungen zwischen sechs Monaten und ➡ Weiterlesen

Windows Betriebssysteme: Fast zwei Millionen Rechner gefährdet

Für die Betriebssysteme Windows 7 und  8 gibt es keine Updates mehr. Das bedeutet offene Sicherheitslücken und damit lohnende und ➡ Weiterlesen

KI auf Enterprise Storage bekämpft Ransomware in Echtzeit

Als einer der ersten Anbieter integriert NetApp künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) direkt in den Primärspeicher, um Ransomware ➡ Weiterlesen

DSPM-Produktsuite für Zero Trust Data Security

Data Security Posture Management – kurz DSPM – ist entscheidend für Unternehmen, um Cyber Resilience gegenüber der Vielzahl sich ständig ➡ Weiterlesen

Datenverschlüsselung: Mehr Sicherheit auf Cloud-Plattformen

Online-Plattformen sind häufig Ziel von Cyberangriffen, so wie kürzlich Trello. 5 Tipps sorgen für eine wirksamere Datenverschlüsselung in der Cloud ➡ Weiterlesen