APT41: Chinesische Android-Überwachungs-Software entdeckt

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Vor kurzem wurde eine Android-Überwachungssoftware entdeckt, die der chinesischen Gruppe APT41 zugeschrieben wird, so Experten von Lookout. Angriffe durch Hackergruppen wie APT41, die sich auf mobile Geräte konzentrieren, zeigen, dass mobile Endpunkte hochwertige Ziele mit begehrten Daten sind.

WyrmSpy und DragonEgg  heißen die zwei neuen gefährlichen Varianten an Android-Überwachungssoftware  die von Lookout entdeckt wurden. Diese Spionage-Apps werden der bekannten chinesischen Bedrohungsgruppe APT41 zugeschrieben. Obwohl die US-Regierung wegen der Angriffe der Gruppe auf mehr als 100 private und öffentliche Unternehmen in den USA und auf der ganzen Welt mehrfach Anklage erhoben hat, hat sich deren Taktik auch auf mobile Geräte ausgeweitet. Kunden von Lookout Mobile Endpoint Security sind vor diesen Bedrohungen geschützt.

Chinesische APT41: staatlich gesponserte Spionagegruppe

APT41, auch bekannt als Double Dragon, BARIUM und Winnti, ist eine staatlich gesponserte Spionagegruppe, die seit 2012 aktiv ist. Im August 2019 und August 2020 wurden fünf ihrer Hacker von einer Bundesjury in Washington, D.C., für eine Computer-Intrusion-Kampagne angeklagt, die Dutzende von Unternehmen in den USA und im Ausland betraf. Darunter fanden sich Softwareentwicklungsunternehmen, Computerhardwarehersteller, Telekommunikationsanbieter, Social-Media-Unternehmen, Videospielunternehmen, gemeinnützige Organisationen, Universitäten, Denkfabriken, ausländische Regierungen sowie pro-demokratische Politiker und Aktivisten in Hongkong.

Ein etablierter Bedrohungsakteur wie APT 41, der für die Ausnutzung von Webanwendungen und die Infiltration herkömmlicher Endgeräte bekannt ist, nimmt mobile Geräte in sein Malware-Arsenal auf. Dies zeigt, dass mobile Endgeräte hochwertige Ziele mit begehrten Unternehmens- und persönlichen Daten sind.

Das Wichtigste zu dieser aktuellen Entdeckung

  • Sowohl WyrmSpy als auch DragonEgg verfügen über ausgefeilte Fähigkeiten zur Datenerfassung und -exfiltration. Lookout-Forscher gehen davon aus, dass sie über Social-Engineering-Kampagnen an die Opfer verteilt werden.
  • Beide verwenden Module, um ihre bösartigen Absichten zu verbergen und eine Entdeckung zu vermeiden.
  • WyrmSpy ist in der Lage, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln, darunter Protokolldateien, Fotos, den Standort des Geräts, SMS-Nachrichten und Audioaufzeichnungen. Es tarnt sich in erster Linie als Standard-Anwendung des Android-Systems, die dem Benutzer Benachrichtigungen anzeigt. Spätere Varianten verpacken die Malware auch in Apps, die sich als Videoinhalte für Erwachsene, als Lebensmittel-Lieferplattform „Baidu Waimai“ und als Adobe Flash tarnen.
  • DragonEgg wurde in Apps beobachtet, die sich als Android-Tastaturen von Drittanbietern und Messaging-Anwendungen wie Telegram ausgeben.

Bedrohung durch fortschrittliche Android-Malware

„Die Entdeckung von WyrmSpy und DragonEgg ist ein Hinweis auf die wachsende Bedrohung durch fortschrittliche Android-Malware“, erklärt Kristina Balaam, Senior Threat Researcher, Lookout.„Diese Spyware-Pakete sind hochentwickelt und können dazu verwendet werden, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln. Wir fordern Android-Nutzer auf, sich der Bedrohung bewusst zu sein und Maßnahmen zum Schutz ihrer Geräte, ihrer Arbeit und ihrer persönlichen Daten zu ergreifen.“

Die Forscher des Lookout Threat Labs verfolgen seit 2020 aktiv die Spyware und bieten den Kunden von Lookout Mobile Endpoint Security entsprechende Informationen. Der Lookout Security Graph nutzt die maschinelle Intelligenz von mehr als 215 Millionen Geräten und 190 Millionen Apps und erfasst täglich 4,5 Millionen URLs. Lookout schützt seine Kunden vor Phishing-, App-, Geräte- und Netzwerkbedrohungen und respektiert dabei die Privatsphäre der Nutzer.

Mehr bei Lookout.com

 


Über Lookout

Die Mitbegründer von Lookout, John Hering, Kevin Mahaffey und James Burgess, schlossen sich 2007 mit dem Ziel zusammen, Menschen vor den Sicherheits- und Datenschutzrisiken zu schützen, die durch die zunehmende Vernetzung der Welt entstehen. Noch bevor Smartphones in jedermanns Tasche waren, erkannten sie, dass Mobilität einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise haben würde, wie wir arbeiten und leben.


 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen

EU ATM Malware greift Geldautomaten an

Geldautomaten sind ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Die neue EU ATM Malware hat es auf europäische Bankomaten abgesehen. Kriminelle können ➡ Weiterlesen