Android Spyware: GravityRAT stiehlt WhatsApp Backups

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WhatsApp Nutzer sollten genau darauf achten, was sie auf ihre Android-Smartphones herunterladen. ESET Forscher haben eine neue Android-Version der Spyware GravityRAT aufgespürt, die sich in infizierten Versionen der Messaging-Apps BingeChat und Chatico versteckt. Da gerade bei KMUs auch gerne private Smartphones samt WhatsApp genutzt werden, ist Vorsicht angesagt.

Im untersuchten Fall stiehlt die Schad-App WhatsApp-Backups und kann zudem Dateien auf den Geräten löschen. Um nicht sofort aufzufallen, bietet die App eine legitime Chat-Funktionalität, die auf der Open-Source Anwendung OMEMO Instant Messenger basiert. ESET vermutet die Gruppe SpaceCobra hinter dieser Kampagne, die wohl bereits seit August 2022 aktiv ist.

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Einsatz bei gezielten Angriffen

Die schadhafte BingeChat-App wird über eine Website verbreitet, die eine Registrierung erfordert und wahrscheinlich nur dann geöffnet wird, wenn die Angreifer erwarten, dass bestimmte Opfer sie besuchen. „Wir haben eine Webseite gefunden, die die Schad-App nach dem Tippen auf die Schaltfläche DOWNLOAD APP bereitstellen sollte.

Allerdings müssen sich Besucher dafür anmelden. Wir hatten jedoch keine Anmeldedaten und die Registrierung war geschlossen. Wir gehen davon aus, dass die Betreiber die Registrierung nur bereitstellen, wenn sie den Besuch eines bestimmten Opfers erwarten. Möglicherweise benötigen die potenziellen Ziele eine bestimmte IP-Adresse, Geolocation, benutzerdefinierte URL oder müssen zu einer bestimmten Zeit die Webseite besuchen“, sagt ESET Forscher Lukas Stefanko. Die App wurde nie im Google Play Store zur Verfügung gestellt.

Die manipulierte Chatico-App zielte auf einen Nutzer in Indien ab. Insgesamt vermuten die ESET Forscher, dass die Kampagne sehr gezielt agiert und penibel ausgesuchte Ziele damit attackiert werden.

Akteure hinter der Kampagne unklar

Die Gruppe, die hinter der Malware steckt, ist nach wie vor unbekannt. Facebook-Forscher und Experten von Cisco Tales schreiben GravityRAT einer Gruppe mit Sitz in Pakistan zu. ESET beobachtet diese unter dem Namen SpaceCobra und führt sowohl die BingeChat- als auch die Chatico-Kampagnen auf diese Gruppe zurück.

Als Teil der legitimen Funktionalität der Apps bieten sie Optionen zur Erstellung eines Kontos und zur Anmeldung. Bevor sich der Benutzer bei der App anmeldet, beginnt GravityRAT mit seinem C&C-Server zu interagieren, die Daten des Gerätebenutzers zu stehlen und auf die Ausführung von Befehlen zu warten. GravityRAT ist in der Lage, Anrufprotokolle, Kontaktlisten, SMS-Nachrichten, den Standort des Geräts, grundlegende Geräteinformationen und Dateien mit bestimmten Erweiterungen für Bilder, Fotos und Dokumente zu suchen und zu exfiltrieren. Diese Version von GravityRAT hat zwei kleine Updates im Vergleich zu früheren, öffentlich bekannten Versionen von GravityRAT: Exfiltration von WhatsApp-Backups und Empfang von Befehlen zum Löschen von Dateien.


B2B CYBER SECURITY fragte Chat-GPT nach GravityRAT

Hier die Auskunft, was ChatGPT zu GravityRAT wissen will.

ChatGPT zu GravityRAT

GravityRAT ist eine schädliche Software, die als Remote Access Trojaner (RAT) bekannt ist. RATs sind Malware-Programme, die es einem Angreifer ermöglichen, unbefugten Zugriff auf das infizierte System zu erhalten und es aus der Ferne zu steuern. Hier sind einige Informationen zur Gruppe GravityRAT:

  • Herkunft: Die GravityRAT-Malware wurde erstmals 2015 von einer Gruppe entdeckt, die als „The Invincible“ bekannt ist. Es wird angenommen, dass die Gruppe aus Indien stammt, da GravityRAT hauptsächlich gegen indische Ziele eingesetzt wurde.
  • Zielsetzung: GravityRAT wurde entwickelt, um verschiedene schädliche Aktivitäten durchzuführen, darunter das Ausspionieren von Opfern, das Sammeln von Informationen, das Abfangen von Tastatureingaben, das Erfassen von Screenshots und das Ausführen von Befehlen auf dem infizierten System. Es wird vermutet, dass die Hauptziele der Gruppe GravityRAT Regierungsorganisationen, militärische Einrichtungen, Diplomaten und Forschungsinstitutionen in Indien waren.
  • Funktionsweise: Die GravityRAT-Malware verbreitet sich in der Regel über gefälschte E-Mail-Anhänge oder durch Social Engineering-Methoden, bei denen sich die Angreifer als vertrauenswürdige Organisationen oder Personen ausgeben. Sobald ein System infiziert ist, etabliert die Malware eine Verbindung zu einem Command-and-Control-Server, über den die Angreifer auf das infizierte System zugreifen und es fernsteuern können.
  • Aktivitäten: Die Gruppe GravityRAT ist dafür bekannt, spezifisch auf Indien ausgerichtete Malware-Kampagnen durchzuführen. Sie hat verschiedene Versionen der GravityRAT-Malware entwickelt, um die Erkennung zu erschweren und ihre schädlichen Aktivitäten zu optimieren. Die Malware hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und neue Funktionen und Techniken eingeführt.

 

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