Test: Lassen sich Endpoint-Lösungen manipulieren?

Test: Lassen sich Endpoint-Lösungen manipulieren?

Beitrag teilen

AV-Comparatives hat die Ergebnisse seines Anti-Manipulations-Schutztest “Anti-Tampering Certification Test” veröffentlicht, der zeigt, ob sich Endpoint-Lösungen gegen Manipulationen verteidigen: Mit dabei CrowdStrike, ESET, Kaspersky und Palo Alto Networks.

Bei dem Test wird versucht, User- und Kernel-Space-Komponenten von Endpoint-Lösungen zu deaktivieren oder zu modifizieren, um ihre Anti-Manipulations-Eigenschaften zu bewerten. Der Test bewertet, ob es möglich ist, AV/EPP/EDR-Komponenten oder -Funktionen durch Manipulation zu deaktivieren oder zu verändern, wobei alle Tampering-Aktivitäten (Manipulation) im Windows-Nutzerbereich durchgeführt wurden. Mit im Test sind folgende Produkte.

  • CrowdStrike Falcon Enterprise
  • ESET PROTECT Entry
  • Kaspersky Endpoint Security für Business
  • Palo Alto Networks Cortex XDR Prevent

Manipulation: Was gilt es abzuwehren?

Um von AV-Comparatives als Anti-Tampering-Schutz zugelassen zu werden, müssen alle Manipulationsversuche, die während des Tests durchgeführt werden, verhindert werden. Mit verschiedenen Tests, Werkzeugen und Verfahren versuchen die Tester, in die Endpoint-Lösungen einzudringen bzw. zu testen die Manipulationssicherheit jedes Produkts zu durchdringen/zu testen. Es wird versucht, die wichtigsten Funktionen im Rahmen der Prävention zu deaktivieren, indem verschiedene diverse Komponenten des jeweiligen Produkts beeinflusst werden.

  • Test 1: Erfolgreich geschützt gegen Manipulationsangriffe die zu einer vorübergehenden oder dauerhaften und teilweisen oder vollständigen Deaktivierung der EDR-Funktionalität führen könnten, war nicht möglich.

Die folgenden Komponenten oder Kategorien wurden gegen Manipulationsangriffe getestet, die dazu führen könnten zu einem dauerhaften, vorübergehenden, teilweisen oder vollständigen Verlust der Produktfunktionalität führen könnten:

  • User-Space-Prozesse, einschließlich Threads und Handles (Beenden, Anhalten usw.)
  • Dienste im Benutzerbereich (Anhalten, Stoppen, Deaktivieren, Deinstallieren, usw.)
  • Registrierungsschlüssel (löschen, entfernen, umbenennen, hinzufügen, usw.)
  • DLLs (Manipulation, Modifikation, Hijacking, usw.)
  • Agentenintegrität (deaktivieren, ändern, deinstallieren usw.)
  • Dateisystem (Manipulation, Änderung usw.)
  • Kernel-Treiber (ELAM-Treiber, Filter-Treiber, Minifilter-Treiber, etc.)
  • Andere Komponenten und Funktionen (z. B. Verbindung zu Aktualisierungsdiensten, usw.)

Alle 4 Produkte CrowdStrike Falcon Enterprise, ESET PROTECT Entry, Kaspersky Endpoint Security für Business und Palo Alto Networks Cortex XDR Prevent haben den Test erfolgreich bestanden und erhalten von AV-Comparatives das Zertifikat “Approved Anti Tempering 2023”.

Mehr bei AV-Comparatives.org

 


Über AV-Comparatives

AV-Comparatives ist ein unabhängiges AV-Testlabor mit Sitz in Innsbruck, Österreich, und testet seit 2004 öffentlich Computer Security-Software. Es ist nach ISO 9001:2015 für den Bereich „Unabhängige Tests von Anti-Virus Software“ zertifiziert. Außerdem besitzt es die EICAR-Zertifizierung als „Trusted IT-Security Testing Lab“.


 

Passende Artikel zum Thema

Kaspersky wirkt bei INTERPOL Operation mit

Im Rahmen der Operation „Africa Cyber Surge II“ unterstützte Kaspersky INTERPOL mit der Bereitstellung von Threat-Intelligence-Daten. Dadurch konnten die Ermittler, ➡ Weiterlesen

Microsoft: 38 TByte Daten versehentlich offengelegt

Der Security Anbieter Wiz hat beim stöbern im KI-GitHub-Repository von Microsoft 38 TByte an Daten gefunden samt 30.000 internen Teams-Nachrichten. ➡ Weiterlesen

Daten vor Double Extortion Ransomware schützen

Double-Extortion-Angriffe nehmen zu: Bei der Attacke werden nicht nur die Daten verschlüsselt und ein Lösegeld erpresst, sondern auch noch Daten ➡ Weiterlesen

Mit generativer KI Schwachstellen schneller beheben

KI-gestützte Wiederherstellung hilft Security-Teams, Warnungen über Schwachstellen schneller zu verarbeiten und vereinfacht ihre Zusammenarbeit mit Entwicklungsteams. Aqua Security, der Pionier ➡ Weiterlesen

Ransomware: Noch erfolgreicher durch KI

Kriminelle nutzen mittlerweile KI, um ihre Ransomware-Angriffe noch effizienter zu machen. Betrachtet man die neuesten Entwicklungen, ist keine Entwarnung in ➡ Weiterlesen

BKA Cybercrime Report 2022: Schäden von 200 Mrd. Euro 

Das vor kurzem veröffentlichte Bundeslagebild Cybercrime 2022 des BKA zeigt wieder teils erschütternde Fakten. Zwar waren die registrierten Fälle rückläufig, ➡ Weiterlesen

Datenwiederherstellung gegen Ransomware

Ransomware, die es auf Privatpersonen, Unternehmen und Regierungen gleichermaßen abgesehen hat, ist zu einer der größten Bedrohungen der IT-Sicherheit geworden. ➡ Weiterlesen

Signal- und Telegram-Nutzer: Fake-Apps aus China spionieren 

Chinesische Hacker greifen mithilfe gefälschter Messenger-Apps auf persönliche Nutzerdaten zu. Dazu gehören Inhalte von Nachrichten, Kontaktdaten und Anrufprotokolle. Besonders perfide: ➡ Weiterlesen