Im ersten Halbjahr 2024 haben DDoS-Angriffe vor allem in Europa und dem Nahen Osten zugenommen, so das Ergebnis einer Studie. Ziele von Hacktivisten waren überwiegend kritische Infrastrukturen in Behörden, der Finanzbranche und Versorgungsunternehmen.
Der 1H2024 DDoS Threat Intelligence Report zeigt einen dramatischer Anstieg der Angriffszahlen auf der Anwendungsebene um 43 % und einen Anstieg der volumetrischen Angriffe, die eine hohe Menge an Datenverkehr nutzen, um das System zu überfordern, um 30 %. Insbesondere in Europa und der Nahe Osten sind betroffen.
Die Dauer dieser Angriffe variierte, wobei 70 % weniger als 15 Minuten andauerten. Ziel der DDoS-Angriffe sind meistens kritische Infrastrukturen. Hacktivisten zielen vorrangig auf Institutionen ab, die für den Alltag essentiell sind und ihre Ideologie ablehnen. Schlüsselindustrien, die bereits häufig und intensiv mit multivektoralen Angriffen konfrontiert sind, verzeichneten in den letzten vier Jahren einen Anstieg von 55 %.
Angriffskomplexität belastet Netzwerke weltweit
- DDoS-Angriffe entwickeln sich weiter und nutzen innovative Technologien und Ansätze, um Netzwerke zu stören. Im ersten Halbjahr 2024 hat Netscout mehrere Trends beobachtet
- NoName057(16), eine pro-russische Hacktivistengruppe, richtete verstärkt den Fokus auf Angriffe auf der Anwendungsebene, insbesondere HTTP/S GET- und POST-Floods. Das löste einen Anstieg von 43 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 aus
- Mit dem Aufkommen des Zergeca-Botnets sowie der fortlaufenden Entwicklung des DDoSia-Botnets, das auch von NoName057(16) genutzt wird, stieg die Zahl der bot-infizierten Geräte um 50 %. Diese Botnets nutzen fortschrittliche Technologien wie DNS over HTTPS (DoH) für Command-and-Control (C2).
- Verteilte Botnet-C2-Infrastrukturen nutzen Bots als Steuerungsknoten, was eine dezentralere und widerstandsfähigere Koordination von DDoS-Angriffen ermöglicht.
Störungen weltweit und Einschränkungen in den verschiedenen Branchen sind die Konsequenz: Dienstverzögerungen oder -ausfälle können Einnahmequellen lahmlegen, kritische Abläufe verzögern, die Produktivität behindern und das Risiko für Organisationen dramatisch erhöhen.
Neue Netzwerke als Ziel der Angreifer
Netscout stellte ebenfalls fest, dass das Aufkommen neuer Netzwerke und autonomer Systemnummern (ASNs) eine entscheidende Rolle bei der Zunahme der DDoS-Aktivitäten spielt. Über 75 % der neu eingerichteten Netzwerke sind in den ersten 42 Tagen nach ihrer Inbetriebnahme in DDoS-Aktivitäten verwickelt, entweder als Ziele oder als Waffe, um Angriffe auf andere Netzwerke auszuführen. Angreifer starten ihre Attacken unter Verwendung von widerstandsfähigen „Nuisance“-Netzwerken und Hosting-Anbietern. Wenn Unternehmen also einen Teil ihres Netzwerks zu einem neuen ASN auslagern, sollten sie einen DDoS-Schutz einplanen, anstatt sich auf den automatischen Schutz durch übergeordnete Dienstanbieter zu verlassen.
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