Tarnkappe für Malware-Services endgültig wertlos 

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Professionelle Malware ist erfolgreich, wenn sie anhand geschickter Verschleierung die Erkennung durch Sicherheitslösungen aushebelt. Die bekannteste Tarnkappe für Schadcode – AceCryptor – haben die Experten des Sicherheitsherstellers ESET nun allerdings entmystifiziert.

Dieser Cryptor-as-a-Service wird seit 2016 von Bedrohungsakteuren weltweit und aktiv für den Schutz dutzender Malware-Familien genutzt. Allein in den Jahren 2021 und 2022 hat die ESET Telemetrie mehr als 240.000 Entdeckungen dieser Malware gemacht. Das entspricht mehr als 10.000 Erkennungen pro Monat. AceCryptor wird wahrscheinlich im Dark Web oder in Untergrundforen verkauft und erfreut sich bei Cyberkriminellen größter Beliebtheit.

Anzeige

Tarnung hilft Malware vor Entdeckung

„Für Malware-Autoren ist es eine Herausforderung, ihre Kreationen vor Entdeckung zu schützen. Kryptographen sind die erste Verteidigungsschicht für Malware, die in Umlauf gebracht wird. Auch wenn Bedrohungsakteure ihre eigenen benutzerdefinierten Kryptoren erstellen und warten könnten, ist es für sie oft zeitaufwändig oder technisch schwierig, ihren Kryptor in einem vollständig unentdeckbaren Zustand zu halten. Die Nachfrage nach einem solchen Schutz hat mehrere Cryptor-as-a-Service-Optionen hervorgebracht, die Malware verpacken“, sagt ESET Forscher Jakub Kaloč, der AceCryptor analysiert hat. AceCryptor hat im Laufe der Jahre viele neue Techniken hinzugefügt, um nicht erkannt zu werden.

Vielfältige Verbreitung von Raupkopien bis Spam

„Auch wenn wir den genauen Preis dieses Dienstes nicht kennen, gehen wir davon aus, dass der Gewinn für die Autoren von AceCryptor bei dieser Anzahl von Entdeckungen beträchtlich ist“, sagt Kaloč. Da AceCryptor von mehreren Bedrohungsakteuren eingesetzt wird, sind die Verbreitungswege weit gestreut. Laut ESET Telemetrie wurden Geräte mit AceCryptor-Malware hauptsächlich über trojanische Installationsprogramme für raubkopierte Software oder Spam-E-Mails mit bösartigen Anhängen infiziert. Eine andere Möglichkeit ist, dass Malware weiteren durch AceCryptor geschützten Schadcode nachlädt. Ein Beispiel hierfür ist das Amadey-Botnet, das einen mit AceCryptor gepackten RedLine Stealer heruntergeladen hat.

Tarnkappe wird weiter genutzt

AceCryptor existiert in mehreren Varianten und verwendet derzeit eine mehrstufige, dreischichtige Architektur. Obwohl es derzeit nicht möglich ist, die Schadsoftware einem bestimmten Bedrohungsakteur zuzuordnen, geht ESET Research davon aus, dass AceCryptor weiterhin weit verbreitet sein wird. Eine genauere Überwachung wird dazu beitragen, neue Kampagnen von Malware-Familien mit diesem Kryptor zu verhindern und zu entdecken.

Mehr bei ESET.com

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

Security Report deckt Missbrauch von Blockchains für Malware auf

Der neue Internet Security Report von WatchGuard deckt unter anderem die Instrumentalisierung von Blockchains als Hosts für schädliche Inhalte auf. ➡ Weiterlesen

Leitfaden zur KI-Verordnung

Bitkom veröffentlicht Online-Tool und Leitfaden zum KI-Einsatz in Unternehmen. Zwei Drittel der Unternehmen brauchen Hilfe bei der Umsetzung der KI-Verordnung ➡ Weiterlesen

Bring your own KI

In jedem dritten Unternehmen werden private KI-Zugänge genutzt. Auf der anderen Seite hat bisher nur jedes siebte Unternehmen Regeln zum ➡ Weiterlesen

Datensicherheit: Backup-Strategie ist das Rückgrat

Als Folge des fehlerhaften CrowdStrike Updates im Sommer diesen Jahres kam es bei fast jedem zweiten betroffenen Unternehmen in Deutschland ➡ Weiterlesen

Studie: Digitale Mitarbeitererfahrung verbessert die Cybersicherheit

Neun von zehn Führungskräften sind überzeugt, dass ihr Unternehmen gewinnt, wenn sie digitale Mitarbeitererfahung priorisieren, so die Ergebnisse einer Umfrage. ➡ Weiterlesen

Patchday bei SAP

SAP hat mehrere Patches veröffentlicht, die insgesamt acht Schwachstellen betreffen. Eine davon ist als schwerwiegend eingestuft. Am schwersten wiegt eine ➡ Weiterlesen

Disaster-Recovery-Ereignisse bei Microsoft 365

Ein globales Softwareunternehmen, das IT-Dienstleister bei der Bereitstellung von Fernüberwachung und -verwaltung, Datenschutz als Service und Sicherheitslösungen unterstützt, hat den ➡ Weiterlesen

KI-Sicherheitsmemorandum in den USA

Die KI-Sicherheit steht an einem Wendepunkt. Das erste National Security Memorandum (NSM) für künstliche Intelligenz markiert einen wichtigen Meilenstein – ➡ Weiterlesen