Digitaler Verbraucherschutz: Zahlreiche Sicherheitslücken bei IoT-Geräten, Routern & Gesundheits-Apps. Studie des TÜV-Verbandes und Untersuchungen des BSI zeigen viele Sicherheitslücken auf.
Durch den technologischen Fortschritt und ein immer größer werdendes Angebot an neuen digitalen Verbraucherprodukten wächst der digitale Verbrauchermarkt stetig weiter. Gleichzeitig bietet er damit aber auch neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Wie steht es also um das Thema IT-Sicherheit? Dieser Frage ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Rahmen einer Untersuchung nachgegangen. Und hat dabei zahlreiche Sicherheitsmängel bei IoT-Geräten, WLAN-Routern und Gesundheits-Apps aufgedeckt.
Unzählige Sicherheitsvorfälle im IoT-Bereich
Erst zu Beginn des Jahres offenbarte eine Studie des TÜV-Verbandes die Sicherheitsbedenken vieler Bundesbürgerinnen und -bürger gegenüber Smart-Home-Geräten. 66 Prozent der Befragten glaubten dieser zufolge, dass ein sehr hohes Risiko bestehe, dass smarte Geräte Ziel eines Hacker-Angriffs werden. Die neue Untersuchung des BSI macht deutlich: Die Skepsis innerhalb der Bevölkerung hat durchaus ihre Berechtigung. Vor allem im Bereich der IoT-Anwendungen häuften sich im Jahr 2020 die Sicherheitsvorfälle. Hier wurden mitunter Sicherheitslücken in konkreten Produkten sowie Schwachstellen in der zentralen Sicherheitsarchitektur von IoT-Geräten und Hardware im Allgemeinen entdeckt. Betroffen waren unter anderem vernetzte Türklingeln oder smartes Spielzeug.
So berichtete eine auf Sicherheitsanalysen von IoT spezialisierte Firma in der Vorweihnachtszeit von über 7.000 Schwachstellen in 6 zufällig ausgewählten Produkten, darunter auch Kinderspielzeug. Veraltete Software mit bekannten Sicherheitslücken, unsichere Fernwartungszugänge oder eine mangelhafte Verschlüsselung bedrohten dabei die Intim- und Privatsphäre von Verbraucherinnen und Verbrauchern, insbesondere Kindern.
Den Gefahren, die mit derartig unsicheren Produkten im Consumer Internet of Things (CIoT) einhergehen, begegnet der TÜV-Verband nun mit dem neuen Prüfzeichen CyberSecurity Certified (CSC). Dieses soll entsprechende CIoT-Produkte nach den Prüfleveln Basic, Substantial und High kennzeichnen, zukünftig für mehr Vertrauen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sorgen und eine bessere Orientierung bieten.
Mängel in der IT-Sicherheit von WLAN-Routern
Als Herzstück jedes vernetzten Haushaltes kommt dem WLAN-Router – und vor allem seiner IT-Sicherheit – eine besondere Bedeutung zu. Dennoch stellte die Stiftung Warentest im März 2020 fest, dass knapp die Hälfte aller untersuchten Router Sicherheitsmängel aufwiesen. Bestätigt wurde dies auch im „Home Router Security Report 2020“, der vom Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) veröffentlicht wurde. Hier fanden die Expertinnen und Experten in allen 127 geprüften Geräten Schwachstellen. Bei einigen Exemplaren sogar Hunderte. 46 Router hatten zudem seit mindestens einem Jahr keine Sicherheits-Updates mehr erhalten.
Gesundheits-Apps: Nachholbedarf in Sachen IT-Sicherheit
Insbesondere Gesundheits-Apps, die mit sensiblen Daten arbeiten, haben im Allgemeinen einen erhöhten Schutzbedarf. Die Marktbeobachtung des BSI ergab allerdings, dass trotz der eigentlich hohen Schutzbedürftigkeit der Daten an zahlreichen Stellen in Sachen IT-Sicherheit noch Nachholbedarf besteht. So stieß die Behörde unter anderem auf fehlende Prozesse für Updates und den Umgang mit Schwachstellen oder eine unzureichende Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen.
Mehr zum Thema und wie Hersteller von IoT-Geräten bzw. Routern sowie Entwickler von Gesundheits-Apps sich vor Sicherheitslücken schützen können, gibt es online.
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TÜV Informationstechnik
Die TÜV Informationstechnik GmbH ist auf die Prüfung und Zertifizierung der Sicherheit in der Informationstechnik ausgerichtet. Als unabhängiger Prüfdienstleister für IT-Sicherheit ist die TÜV Informationstechnik GmbH international führend. Zahlreiche Kunden profitieren bereits von der geprüften Sicherheit des Unternehmens. Zum Portfolio gehören Cyber Security, Evaluierung von Software und Hardware, IoT/Industrie 4.0, Datenschutz, ISMS, Smart Energy, Mobile Security, Automotive Security, eID und Vertrauensdienste sowie die Prüfung und Zertifizierung von Rechenzentren hinsichtlich ihrer physischen Sicherheit und Hochverfügbarkeit.