Schwachstellen in medizinischen Geräten

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Jedes vierte medizinisches Gerät (23 %) weist eine Schwachstelle aus dem Known-Exploited-Vulnerabilities (KEV)-Katalog der US-Cyber-Sicherheitsbehörde CISA auf. Zudem finden sich knapp zwei Drittel (63 %) der KEVs in medizinischen Netzwerken.

In der ersten auf das Gesundheitswesen fokussierten Ausgabe des State of CPS Security Reports untersucht Team82, die Forschungseinheit von Claroty, die Auswirkungen der zunehmenden Vernetzung medizinischer Geräte. Ziel des Berichts ist es, die umfassende Konnektivität kritischer medizinischer Geräte – von bildgebenden Systemen bis hin zu Infusionspumpen – aufzuzeigen und die damit verbundenen Risiken zu beleuchten. Im Rahmen der Untersuchungen tauchen häufig Schwachstellen und Implementierungsfehler auf. Im Healthcare-Bereich kann dabei in jedem der Fälle eine direkte Verbindung zu potenziell negativen Auswirkungen auf die Behandlung gezogen werden.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Gefährdung durch Gastnetzwerke: 22 Prozent der Krankenhäuser haben Geräte angeschlossen, die Gastnetzwerke, welche Patienten und Besuchern WiFi-Zugang bieten, mit internen Netzwerken verbinden. Dies schafft einen gefährlichen Angriffsvektor: Angreifer können so schnell Assets im öffentlichen WiFi finden und anvisieren sowie diesen Zugang als Brücke zu den internen Netzwerken nutzen, in denen sich die Geräte zur Patientenversorgung befinden. Die Untersuchungen von Team82 haben gezeigt, dass 4 Prozent der chirurgischen Geräte, also kritische Geräte, deren Ausfall die Patientenversorgung deutlich beeinträchtigen könnte, über Gastnetzwerke kommunizieren.
  • Veraltete Betriebssysteme: 14 Prozent der vernetzten medizinischen Geräte laufen mit nicht unterstützten oder am Ende der Lebensdauer befindlichen Betriebssystemen. Bei 32 Prozent der nicht unterstützten Geräte handelt es sich um bildgebende Geräte, einschließlich Röntgen- und MRT-Systeme, die für die Diagnose und die vorgeschriebene Behandlung unerlässlich sind, und bei 7 Prozent um chirurgische Geräte.
  • Hohe Ausnutzungswahrscheinlichkeit: Der Bericht untersuchte Geräte mit hohen Exploit-Prediction-Scoring-System (EPSS)-Werten, die auf einer Skala von 0 bis 100 die Wahrscheinlichkeit angeben, dass eine Software-Schwachstelle in freier Wildbahn tatsächlich ausgenutzt wird. Die Analyse ergab, dass 11 Prozent der Patientengeräte, z. B. Infusionspumpen, und 10 Prozent der chirurgischen Geräte Sicherheitslücken mit hohen EPSS-Werten aufweisen. Betrachtet man Geräte mit nicht unterstützten Betriebssystemen genauer, so weisen 85 Prozent der chirurgischen Geräte in dieser Kategorie hohe EPSS-Werte auf.
  • Aus der Ferne zugängliche Geräte: In der Studie wurde zudem untersucht, welche medizinischen Geräte remote zugänglich sind. Demnach sind 66 Prozent der bildgebenden Geräte, 54 Prozent der chirurgischen Geräte und 40 Prozent der Patientengeräte aus der Ferne erreichbar. Zudem wurde festgestellt, dass auch solche Geräte, deren Ausfall gravierende Folgen haben können, wie Defibrillatoren, robotergestützte Chirurgie-Systeme und Defibrillator-Gateways, über Fernzugriff verfügen.
Mehr bei Claroty.com

 


Über Claroty

Claroty, die Industrial Cybersecurity Company, hilft ihren weltweiten Kunden, ihre OT-, IoT- und IIoT-Anlagen zu erkennen, zu schützen und zu verwalten. Die umfassende Plattform des Unternehmens lässt sich nahtlos in die bestehende Infrastruktur und Prozesse der Kunden einbinden und bietet eine breite Palette an industriellen Cybersicherheitskontrollen für Transparenz, Bedrohungserkennung, Risiko- und Schwachstellenmanagement sowie sicheren Fernzugriff – bei deutlich reduzierten Gesamtbetriebskosten.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Drucker als Sicherheitsrisiko

Die Flotte der Drucker von Unternehmen wird zunehmend zum blinden Fleck und birgt enorme Probleme für deren Effizienz und Sicherheit. ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen

Mehr bei Sophos.com