Nach dem erstem Cybervorfall droht oft der nächste 

Nach dem erstem Cybervorfall droht oft der nächste 

Beitrag teilen

Unternehmen, die Opfer eines Cyberangriffs geworden sind, sollten unbedingt ihre Sicherheitsstrategie überarbeiten, denn die Gefahr, dass die Hacker innerhalb eines Jahres erneut zuschlagen ist hoch, wie der Data Breaches Survey Report für das Jahr 2022 zeigt.

Das Cybersicherheitsunternehmen Cymulate hat seinen Data Breaches Survey Report für das Jahr 2022 vorgelegt. Dabei handelt es sich um eine globale Umfrage unter 858 hochrangigen Entscheidungsträgern aus allen Teilen der Welt und unterschiedlichen Branchen, darunter Technologie, Bankenwesen, Finanzen und Regierung. Die Ergebnisse lassen aufhorchen und sollten die Verantwortlichen in Unternehmen zum Handeln veranlassen.

Anzeige

Über 60 Prozent wurden erneut angegriffen

39 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberangriffen geworden zu sein. Diese Zahl verwundert angesichts der Zunahme an Ransomware- und Phishing-Attacken in den letzten Monaten und Jahren nicht. Erstaunlich ist jedoch, dass zwei Drittel der Opfer bereits mehr als einen Cyberangriff erlebt hatten und ein Zehntel sogar zehn oder mehr Attacken. Wer sich also in Sicherheit wiegt, weil der erste Angriff überstanden ist, könnte schon bald eine böse Überraschung erleben. Denn so unwahrscheinlich es auch klingt: Die Gefahr, erneut Opfer zu werden, steigt nach dem ersten Angriff. Dabei muss es sich nicht immer um wiederkehrende Täter handeln. Es kann sich durchaus um andere Angreifer handeln, die die gleiche Sicherheitslücke ausnutzen.

Malware-Attacken vor Ransomware

Auch die Art der Angriffe wurde in der Studie abgefragt. Am häufigsten waren mit 55 Prozent Malware-Attacken, gefolgt von Ransomware-Angriffen mit 40 Prozent. Des Weiteren wurden DDoS-Angriffe und Crypto-Jacking als häufige Angriffsmethoden angegeben. Wenig erstaunlich ist, dass Phishing-E-Mails mit 56 Prozent die häufigste Ursache für erfolgreiche Angriffe waren. An zweiter Stelle folgte das Ausnutzen von Schwachstellen in digitalen Lieferketten und in mit dem Netzwerk verbundener Software von Drittanbietern.

Cybersicherheit auf den Prüfstand stellen

Umso wichtiger ist es, nach einem Sicherheitsvorfall die gesamte Cybersicherheit auf den Prüfstand zu stellen, um etwaige Lücken schnellstmöglich zu schließen. Nur so lässt sich ausschließen, dass kriminelle Hacker sich auf demselben Weg erneut Zugang verschaffen können. Dazu gehört ein Schwachstellenmanagement ebenso wie die Einführung von Mehr-Faktor-Authentifizierung für alle Mitarbeiter. Auch die Awareness für die Gefahren von Social Engineering sollte bei den Mitarbeitern gesteigert werden, etwa über Schulungen. Ein Ablaufplan für den Ernstfall, ein sogenannter Incident-Response-Plan, sowie regelmäßige System-Back-ups, die getrennt vom System und offline aufbewahrt werden, tragen zudem maßgeblich zur Sicherheit bei.

An dieser Stelle sind nun die Unternehmen gefragt: Sie müssen für derartige Maßnahmen das nötige Budget bereitstellen – auch wenn das zunächst hoch erscheint. Es ist deutlich günstiger, präventiv in die Sicherheit zu investieren, als die Folgen wiederholter Cyberangriffe zu tragen.

Mehr bei 8com.de

 


Über 8com

Das 8com Cyber Defense Center schützt die digitalen Infrastrukturen von 8coms Kunden effektiv vor Cyberangriffen. Es beinhaltet ein Security Information and Event Management (SIEM), Vulnerability Management sowie professionelle Penetrationstests. Zudem bietet es den Aufbau und die Integration eines Information Security Management Systems (ISMS) inklusive Zertifizierung nach gängigen Standards. Awareness-Maßnahmen, Security Trainings und ein Incident Response Management runden das Angebot ab.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: Vertrauenswürdige Windows Anwendungen missbraucht

In seinem neuen Active Adversary Report 2024 belegt Sophos den Wolf im Schafspelz: Cyberkriminelle setzten vermehrt auf vertrauenswürdige Windows-Anwendungen für ➡ Weiterlesen

XDR: Schutz von Daten in Atlassian-Cloud-Applikationen

Mit einer neuen XDR-Erweiterung kann Bitdefender nun auch Daten in Atlassian-Cloud-Applikationen schützen. Somit ist das Überwachen, Erkennen und eine Reaktion auf ➡ Weiterlesen

Ausblick 2025: Lösungen für veränderte Angriffsflächen durch KI, IoT & Co

Die Angriffsfläche von Unternehmen wird sich im Jahr 2025 unweigerlich weiter vergrößern. Die datengetriebene Beschleunigung, einschließlich der zunehmenden Integration von ➡ Weiterlesen

Cloud Rewind für Wiederaufbau nach einer Cyberattacke

Eine neue Lösung für Cyber Recovery und zum Rebuild cloudzentrierter IT-Infrastrukturen. Commvault Cloud Rewind mit neuen Funktionen zum Auffinden von ➡ Weiterlesen

Medusa-Ransomware-Gruppe betreibt offenen Opfer-Blog im Web

Auch Cyberkriminelle pflegen neben der direkten Kommunikation mit dem Opfer ihre Außendarstellung. Denn Reputation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Ransomware-as-a-Service-Unternehmen. Der ➡ Weiterlesen

Lokale Backups: Rückkehr zum sicheren Hafen

Warum Unternehmen lokale Backup-Strategien wiederentdecken: In den letzten Jahren haben sich Unternehmen zunehmend in die Abhängigkeit von Cloud-Lösungen manövriert - ➡ Weiterlesen

Gefährliche Lücken: Studie zu ICS und OT Cybersecurity

Das SANS Institute hat die Ergebnisse seiner Studie 2024 State of ICS/OT Cybersecurity veröffentlicht. Sie zeigt erhebliche Fortschritte bei der ➡ Weiterlesen

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von PIM und PAM

Nicht selten werden die Aufgaben und Ziele der beiden Prinzipien PIM und PAM für die sichere Identifikationen und deren Verwaltung ➡ Weiterlesen