Medizinhilfsmittel-Hersteller medi durch Cyberattacke lahmgelegt

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Der Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln medi mit Sitz in Bayreuth begrüßt seine Kunden auf der Webseite nur noch mit dem Hinweis, dass man nach einem Cyberattacke die Systeme herunterfahren musste. Da die Webseite nicht funktioniert, könnte es ein DDoS-Angriff wie kürzlich bei der IHK gegeben haben.

Die Reihe von großen mittelständischen Unternehmen die Opfer eines Cyberangriff wurden, wird immer länger. Nun hat es medi getroffen, den Hersteller von medizinischen Hilfsmitteln mit Sitz in Bayreuth, wo die strategischen Geschäftsbereiche von medi Medical Phlebologie, Orthopädie, Lymphologie, Wound Care und Footcare angesiedelt sind.

Anzeige

Jetzt medi nach IHK, Knauf, Semikron oder CWS

Das Unternehmen medi wurde nun ein Opfer einer Cyberattacke. Zuvor hatte es schon ähnlich große Unternehmen wie Knauf Baustoffe, Hygiene-Artikel-Hersteller CWS oder Elektronik-Hersteller Semikron getroffen. Jüngst musste die IHK den Verlust ihrer Webseite melden. Alle Unternehmen hatten eine längere Zeit Probleme die Systeme ihrer Webseiten wieder flott zu bekommen, um ihre Bestellungen entgegenzunehmen. So geht es wohl nun auch medi, da man per Social-Media, wie etwa Facebook, seine Kunden bereits vertröstet. Man sei unermüdlich am arbeiten, um die Systeme zu reparieren. Einen Zeitpunkt, wann das sein wird, könne man noch nicht angeben. Man kann nur hoffen, dass medi nicht im statistischen Zeitfenster von 21 Tagen liegen wird. Denn so lange benötigen nach Studien die Unternehmen im Schnitt, um ihre Systeme wieder auf den alten Stand zu bringen.

medi-Webseite bieten nur einen kurzen Text

Die medi-Webseite zeigt aktuell nur einen kurzen Infotext an:

„Derzeit setzen wir alles daran, die Arbeit so schnell wie möglich wieder sicher aufnehmen zu können. Bis es so weit ist, bitten wir Sie um Ihr Verständnis, dass wir derzeit nur sehr eingeschränkt erreichbar sind. Unsere Online-Angebote (z.B. medi e-shop, die Webseiten) sind vorübergehend nicht verfügbar.

Wir danken Ihnen für die Unterstützung und Ihre Geduld in dieser schwierigen Zeit und arbeiten fieberhaft an einer Lösung, um bald wieder für Sie da zu sein. Bitte sehen Sie von Rückfragen hierzu ab, auch aus ermittlungstechnischen Gründen können wir keine näheren Angaben machen. Sobald wir die Situation gelöst haben, werden wir Sie erneut informieren.“

Lange Downzeit kann Marktanteile kosten

Da medi auch sein gesamtes Shop-System mit auf der Webseite hatte, bleibt zu hoffen, dass wenigstens das interne Bestellsystem noch funktioniert. Da man allerdings auf den Social-Media-Kanälen selbst Leute vertrösten muss die bestellen möchten, sieht das aktuell nicht gut aus. Bleibt zu hoffen , dass medi schneller alles reparieren kann, als etwa die Verwaltung des Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Dort wurde im Juli 2021 die Verwaltung durch eine Ransomware lahmgelegt und man beseitigt ein Jahr danach immer noch die letzten Probleme.

Mehr bei medi.de

 

Passende Artikel zum Thema

CPS: Neue Malware IOCONTROL zielt auf KRITIS

Experten des Team82 haben eine gegen kritische Infrastruktur gerichtete Malware identifiziert. Die Cyberwaffe IOCONTROL stammt laut den Experten wahrscheinlich von ➡ Weiterlesen

Nordkorea: Cyberspionage bedroht internationale Sicherheit

In den letzten Jahren hat Nordkorea seine Fähigkeiten in der Cyberspionage enorm ausgebaut und gezielte Hackerangriffe auf internationale Unternehmen und ➡ Weiterlesen

APT-Gruppe TA397 attackiert Rüstungsunternehmen

Security-Experten haben einen neuen Angriff der APT-Gruppe TA397  – auch unter dem Namen „Bitter“ bekannt – näher analysiert. Start war ➡ Weiterlesen

Security-Breaches bei Firewall-Geräten von Palo Alto Networks

Am 18. November 2024 gab Palo Alto Networks zwei Schwachstellen (CVE-2024-0012 und CVE-2024-9474) in Palo Alto Networks OS (PAN-OS) bekannt. ➡ Weiterlesen

Schwachstellen im Cloud-Management – Zugriff auf 50.000 Geräte 

Die Sicherheitsforscher von Team82, der Forschungsabteilung von Claroty, haben insgesamt zehn Schwachstellen in der Reyee-Cloud-Management-Plattform des chinesischen Netzwerkanbieters Ruijie Networks ➡ Weiterlesen

Test: Schutz vor Malware unter MacOS Sonoma 14.6

Hunderte Exemplare besonders gefährlicher MacOS-Malware attackieren im Labortest Schutzprodukte für Unternehmen unter Sonoma 14.6. Der Q3/2024-Test zeigt starke Lösungen für ➡ Weiterlesen

Ransomware Helldown nutzt Schwachstellen in Zyxel Firewalls aus

Wie das BSI meldet, gab es vermehrt Angriffe mit der Ransomware Helldown auf Unternehmensnetzwerke über eine Schwachstelle in Zyxel Firewalls. ➡ Weiterlesen

Wenn Hacker die Security-Software übernehmen

Sicherheitssoftware sollte eigentlich eine unüberwindbare Mauer gegen Malware und Angriffe darstellt, aber was passiert, wenn genau diese Mauer als Waffe ➡ Weiterlesen