LockBit übernimmt Angriffscode für macOS-Ziele

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Laut den Cybersecurity-Experten von Kaspersky hat LockBit vor kurzem seine Multiplattform-Funktionen aufgerüstet. Durch die Übernahmen von Angriffscode von berüchtigten Ransomware-Gruppen BlackMatter und DarkSide zielt LockBit nun auch auf macOS-Systeme. 

LockBit ist dafür bekannt, Unternehmen auf der ganzen Welt anzugreifen und erhebliche finanzielle und betriebliche Schäden zu verursachen. Der jüngste Bericht von Kaspersky zeigt die Entschlossenheit LockBits, ihre Reichweite zu vergrößern und die Auswirkungen ihrer schädlichen Aktivitäten zu maximieren.

Codeübernahme von BlackMatter und DarkSide

Die Cybersicherheits-Community hat beobachtet, dass LockBit Code von anderen berüchtigten Ransomware-Gruppen wie BlackMatter und DarkSide übernimmt. Dieser strategische Schritt vereinfacht nicht nur die Abläufe für potenzielle Partner, sondern erweitert auch die Palette der von LockBit eingesetzten Angriffsvektoren. Jüngste Ergebnisse der Kasperskys Threat Attribution Engine (KTAE) zeigen, dass LockBit etwa 25 Prozent des Codes übernommen hat, der zuvor von der inzwischen aufgelösten Conti-Ransomware-Gang verwendet wurde. Dies führte zu einer neuen Variante namens LockBit Green.

Die Forscher von Kaspersky haben nun eine ZIP-Datei entdeckt, die LockBit-Samples enthält, die speziell auf mehrere Architekturen zugeschnitten sind, darunter Apple M1, ARM v6, ARM v7, FreeBSD und andere. Eine gründliche Analyse und Untersuchung mit KTAE bestätigte, dass diese Samples der zuvor beobachteten LockBit Linux/ESXi-Version entstammen.

Viele neue LockBit-Varianten

Während einige Beispiele, wie die macOS-Variante, eine zusätzliche Konfiguration erfordern und nicht ordnungsgemäß signiert sind, ist es offensichtlich, dass LockBit seine Ransomware aktiv auf verschiedenen Plattformen testet. Dies weist auf eine bevorstehende Ausweitung der Angriffe hin und unterstreicht die dringende Notwendigkeit robuster Cybersicherheitsmaßnahmen auf allen Plattformen sowie einer erhöhten Sensibilisierung von Unternehmen diesbezüglich.

„LockBit ist eine äußerst aktive und berüchtigte Ransomware-Gruppe, die für ihre schweren Cyberangriffe auf Unternehmen weltweit bekannt ist“, erklärt Marc Rivero, Senior Security Researcher im Global Research and Analysis Team (GReAT) bei Kaspersky. „Mit seinen kontinuierlichen Infrastrukturverbesserungen und der Übernahme von Code anderer Ransomware-Gruppen stellt LockBit eine erhebliche und sich ständig weiterentwickelnde Bedrohung für Unternehmen jeglicher Branche dar.

Um die von LockBit und ähnlichen Ransomware-Gruppen ausgehenden Risiken wirksam einzudämmen, müssen Unternehmen jetzt ihre Verteidigungsmaßnahmen verstärken, Sicherheitssysteme regelmäßig aktualisieren, Mitarbeiter über bewährte Verfahren im Bereich der Cybersicherheit aufklären und Protokolle für die Reaktion auf Vorfälle erstellen.“

LockBit: Was bisher geschah

In der Anfangsphase operierte LockBit ohne Leak-Portale, doppelte Erpressungstaktiken oder Datenexfiltration vor der eigentlichen Verschlüsselung der Daten der Betroffenen. Die Gruppe entwickelte jedoch ihre Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich weiter, um ihre Vermögenswerte vor unterschiedlichsten Bedrohungen zu schützen, darunter Angriffe auf ihre Administrationspanels und störende DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service).

B2B Cyber Security: Das weiß ChatGPT zu den Erfolgen von LockBit

Wir haben ChatGPT die Frage gestellt, was er zu den Erfolgen von ChatGPT weiß. Die Liste ist recht kurz und bei weiten nicht auf dem neuesten Stand. Echte Experten wissen hier mehr.

Das weiß ChatGPT zu den Erfolgen von LockBit

LockBit ist für mehrere erfolgreiche Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Organisationen verantwortlich. Die Gruppe hat ihre Taktiken und Techniken ständig weiterentwickelt, um effektivere Angriffe durchzuführen. Hier sind einige der bemerkenswertesten Erfolge von LockBit:

  • Angriff auf Krankenhäuser: Im Oktober 2020 führte LockBit einen groß angelegten Ransomware-Angriff auf mehrere Krankenhäuser in Deutschland durch. Die Angriffe führten zu Betriebsunterbrechungen und zwangen die betroffenen Krankenhäuser, Patientendaten und Systeme wiederherzustellen.
  • Angriff auf Logistikunternehmen: Im November 2020 gelang es LockBit, mehrere Logistikunternehmen anzugreifen. Die Ransomware verschlüsselte die Systeme der Unternehmen und führte zu erheblichen Betriebsstörungen. Dies hatte Auswirkungen auf die Lieferkette und führte zu finanziellen Verlusten.
  • Angriff auf Finanzinstitute: LockBit hat auch Finanzinstitute ins Visier genommen. Im Februar 2021 wurden Berichte über einen erfolgreichen Ransomware-Angriff auf eine Bank in der Ukraine veröffentlicht. Die Bank musste das Lösegeld zahlen, um wieder Zugriff auf ihre verschlüsselten Daten zu erhalten.
  • DarkSide-Partnerschaft: LockBit bildete im Jahr 2021 eine Partnerschaft mit der Ransomware-Gruppe DarkSide. Gemeinsam führten sie einen Angriff auf Colonial Pipeline durch, eine der größten Pipeline-Betreiber in den USA. Der Angriff führte zu einer vorübergehenden Abschaltung des Pipeline-Betriebs und hatte erhebliche Auswirkungen auf die Kraftstoffversorgung an der Ostküste der USA.

Es ist wichtig anzumerken, dass Ransomware-Angreifer wie LockBit erheblichen Schaden anrichten können und die betroffenen Unternehmen und Organisationen oft vor schwierige Entscheidungen stellen, ob sie Lösegeld zahlen oder nicht. Es wird dringend empfohlen, angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um sich vor solchen Angriffen zu schützen.

 

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Starke Zunahme bei Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen

Der aktuelle E-Mail Threat Landscape Report von Trend Micro zeigt eine starke Zunahme von Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen auf Unternehmen. ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen