Hackergruppe spioniert Regierungen und Organisationen in Hotels aus

Eset_News

Beitrag teilen

„FamousSparrow“ nutzt Microsoft Exchange Sicherheitslücken vom März 2021 aus. Hackergruppe spioniert Regierungen und Organisationen in Hotels aus.

Eine bislang eher unauffällige Cyberspionage-Gruppe hat eindrucksvoll bewiesen, wie schnell eine bekanntgewordene Schwachstelle ausgenutzt wird. „FamousSparrow“ begann genau einen Tag nach der Veröffentlichung der Microsoft Exchange Sicherheitslücken (März 2021) mit seinen Spionage-Attacken. Dieser sogenannte Advanced Persistent Threat (APT) greift weltweit vor allem Hotels an. Aber auch Ziele in anderen Bereichen wie Regierungen, internationale Organisationen, Ingenieurbüros und Anwaltskanzleien stehen mittlerweile auf der Agenda. Die ESET-Forscher haben das Vorgehen der Hackergruppe untersucht und auf dem Security-Blog welivesecurity.de veröffentlicht.

Weltweite Cyberspionage im Gange

FamousSparrow ist eine weitere APT-Gruppe, die Anfang März 2021 Zugriff auf die Sicherheitslücke ProxyLogon zur Remotecodeausführung hatte. Die Hacker nutzten in der Vergangenheit bereits bekannte Schwachstellen in Serveranwendungen wie SharePoint und Oracle Opera aus.

Im aktuellen Fall befinden sich die Opfer in Europa (Frankreich, Litauen, Vereinigtes Königreich), im Nahen Osten (Israel, Saudi-Arabien), in Nord- und Südamerika (Brasilien, Kanada und Guatemala), Asien (Taiwan) und Afrika (Burkina Faso). Die Auswahl der Ziele lässt vermuten, dass FamousSparrow vorrangig Cyberspionage betreibt.

APT-Gruppe nutzt Microsoft Exchange Sicherheitslücken aus

Laut den ESET-Forschern begann die Hacker-Gruppe am 03.03.2021, also exakt einen Tag nach der Veröffentlichung des Patches, die Schwachstellen auszunutzen. Zum Einsatz kamen dabei die benutzerdefinierte Backdoor SparrowDoor sowie zwei Varianten von Mimikatz. Letztere wird auch von der berüchtigten Winnti Group eingesetzt.

„Dieser Spionageangriff zeigt einmal mehr, wie wichtig das zeitnahe Schließen von Sicherheitslücken ist. Sollte dies – aus welchen Gründen auch immer – nicht möglich sein, sollte man betroffene Geräte nicht mit dem Internet verbinden“, empfiehlt ESET Forscher Mathieu Tartare, der FamousSparrow mit seinem Kollegen Tahseen Bin Taj analysierte.

Möglicherweise arbeitet die Hackergruppe FamousSparrow dabei nicht allein. Einige Spuren weisen auf eine Verbindung zu SparklingGoblin und DRBControl hin. In einem Fall setzten die Angreifer eine Variante von Motnug ein, die ein von SparklingGoblin verwendeter Loader ist. In einem anderen Fall fanden die EXET-Experten auf einem von FamousSparrow kompromittierten Rechner ein laufendes Metasploit mit cdn.kkxx888666[.]com als C&C-Server. Diese Domäne ist mit einer Gruppe namens DRDControl verbunden.

Mehr bei ESET.com

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Windows Betriebssysteme: Fast zwei Millionen Rechner gefährdet

Für die Betriebssysteme Windows 7 und  8 gibt es keine Updates mehr. Das bedeutet offene Sicherheitslücken und damit lohnende und ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen