Gootloader: Banking Trojaner mutiert zu Malware-Plattform

Sophos News

Beitrag teilen

Aus „Gootkit“ wird „Gootloader“: Banking Trojaner mutiert zu komplexer Malware-Plattform mit multiplen Angriffsvektoren.

Die Gootkit-Malware-Familie ist ein bekannter Scherge – ein Trojaner, der sich initial auf den Diebstahl von Bankgeschäftsdaten fokussiert und sich heute unter anderem des Analysetools Cobalt-Strike, der Banking Malware Kronos sowie der REvil-Ransomware bedient. IT-Security-Experten haben sich bereits 2020 intensiv mit der Schadsoftware und insbesondere ihrer geschickten Übermittlungsmechanismen beschäftigt. Neu ist nun, dass die Angreifer die Malware zu einer Multi-Payload-Plattform ausgebaut haben. Mit variablen Angriffsmechanismen – inklusive Social Engineering – ist sie heute am stärksten in Deutschland sowie in den USA und Südkorea aktiv. Aufgrund der Aktualität und des Plattform-Charakters haben die Security-Experten der SophosLabs der Multi-Payload-Malware einen eigenen Namen gegeben: Gootloader.

Gootloader zielen zuerst auf Webseiten

Die Gootloader-Angreifer hacken sich in legitime Webseiten, verändern diese subtil und manipulieren auch die SEO, um die gefälschten Webseiten den Nutzern als Top-Ergebnisse in ihren Suchmaschinenabfragen, wie zum Beispiel Google Search, anzuzeigen. Der gezielte Fokus auf bestimmte Länder geht neben den lokalisierten Fake-Webseiten sogar so weit, dass Nutzer von „Nicht-Ziel-Ländern“, die auf solch einer Webseite landen, lediglich zufälligen Fake-Inhalte angezeigt bekommen und sonst nichts weiter passiert.

“Die Schöpfer von Gootloader verwenden eine Reihe von Social-Engineering-Tricks, die selbst technisch versierte IT-Anwender täuschen können. Allerdings existieren Warnzeichen, auf die man achten sollte“, so Gabor Szappanos, Threat Research Director bei Sophos. „Dazu gehören Google-Suchergebnisse mit dem Verweis auf Webseiten, die in keinerlei logischem Zusammenhang mit den scheinbar angebotenen Ratschlägen stehen. Auffällig sind auch Tipps, die genau mit den Suchbegriffen übereinstimmen, die in der anfänglichen Frage verwendet wurden, sowie Seiten im Stil eines Forums.“

Aktiv gegen Payloadsysteme schützen

Wer sich außerdem aktiv gegen Payloadsysteme wie Gootloader schützen will, kann die Funktion ‚Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden‘ in den Ordneroptionen des Windows Explorers deaktivieren. Dadurch können Nutzer erkennen, dass das von den Angreifern gelieferte ZIP-Paket eine Datei mit .js-Endung enthält. Javascript.-Dateien werden immer wieder für Hackerangriffe verwendet und das Ausführen einer solchen heruntergeladenen Datei sollte immer die Alarmglocken klingeln lassen. Zusätzlich können Script-Blocker wie beispielsweise NoScript für Firefox für Sicherheit vor solchen Attacken sorgen, da sie den Fake-Inhalt einer gehackten Internetseite blocken.“

Mehr dazu bei Sophos.com

 


Über Sophos

Mehr als 100 Millionen Anwender in 150 Ländern vertrauen auf Sophos. Wir bieten den besten Schutz vor komplexen IT-Bedrohungen und Datenverlusten. Unsere umfassenden Sicherheitslösungen sind einfach bereitzustellen, zu bedienen und zu verwalten. Dabei bieten sie die branchenweit niedrigste Total Cost of Ownership. Das Angebot von Sophos umfasst preisgekrönte Verschlüsselungslösungen, Sicherheitslösungen für Endpoints, Netzwerke, mobile Geräte, E-Mails und Web. Dazu kommt Unterstützung aus den SophosLabs, unserem weltweiten Netzwerk eigener Analysezentren. Die Sophos Hauptsitze sind in Boston, USA, und Oxford, UK.


 

Passende Artikel zum Thema

regreSSHion: größte Sicherheitslücke seit log4shell

Sicherheitsforscher melden mit regreSSHion eine der bedeutendsten Entdeckungen von Sicherheitslücken der letzten Jahre, in Bezug auf Ausmaß und potenziellen Auswirkungen. ➡ Weiterlesen

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Ransomware: Verschlüsselte Backups – verdoppeltes Lösegeld 

Wenn das Backup beim Ransomware-Angriff zum Problem wird: Cyberkriminelle richten ihre Verschlüsselungstaten auch auf Backups aus. Warum? Weil so noch ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen