Erneuerbare Energiesysteme unzureichend gesichert

Erneuerbare Energiesysteme unzureichend gesichert
Anzeige

Beitrag teilen

Im April 2022, wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, wurden drei Windenergieunternehmen in Deutschland von Cyberkriminellen heimgesucht. Die Angriffe legten Tausende digital gesteuerter Windenergieanlagen lahm.

Schätzungen zufolge werden die weltweiten Stromversorgungssysteme bis zum Jahr 2050 zu 70 Prozent von erneuerbaren Energien abhängen, die hauptsächlich aus Sonnen-, Wind-, Gezeiten-, Regen- und geothermischen Quellen stammen. Diese Energiequellen sind in der Regel dezentral, geografisch abgelegen und relativ klein. Sie werden häufig mit nicht ausreichend gesicherten digitalen Technologien verwaltet und betrieben, die direkt an die veraltete Infrastruktur der nationalen Stromnetze angeschlossen sind. Eine Situation, die Cyberangriffen Tür und Tor öffnet.

Anzeige

Vom Risiko zur Resilienz

Um eine robuste Cyber-Resilienz in digitale erneuerbare Energiesysteme zu implementieren, gilt es zunächst, die Risikobereiche zu verstehen. Die 10 wichtigsten sind folgende:

1. Code-Schwachstellen und Fehlkonfigurationen in eingebetteter Software. Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien bedeutet, dass die unterstützenden Technologien und Anwendungen oft schnell entwickelt und implementiert werden, so dass nur wenig Zeit bleibt, um Sicherheitskontrollen einzubeziehen oder zu testen. Die Anbieter und ihre Entwickler sind Experten für Elektrotechnik und verfügen möglicherweise nicht über die entsprechenden Sicherheitskenntnisse, um dies zu tun. Das Risiko wird noch erhöht, wenn die Software nach Fehlermeldungen nicht regelmäßig gepatcht und aktualisiert wird.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

2. Ungesicherte APIs. Ein weiteres softwarebezogenes Risiko besteht darin, dass API-basierende Anwendungen mit anderen Anwendungen, einschließlich Anwendungen von Drittanbietern, kommunizieren und Daten und Funktionen gemeinsam nutzen können. Sie sind ein gängiges Merkmal von vernetzten oder öffentlich zugänglichen Systemen. Webanwendungssicherheit und Firewalls sind unerlässlich, um Angreifer daran zu hindern, APIs zu nutzen, um Daten zu stehlen, Geräte zu infizieren und Botnets aufzubauen.

3. Verwaltungs-, Kontroll-, Berichts- und Analysesysteme. Management- und Steuerungssoftware wie SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition) und andere Systeme, die Daten aus Energiequellen importieren, analysieren und visualisieren, sind Top-Ziele für Cyberangriffe, da sie Kriminellen den Zugriff auf das gesamte System, die Manipulation von Daten, das Senden von Anweisungen und mehr ermöglichen. Systeme, die Daten aus Drittquellen, etwa von Wettertürmen, integrieren, bieten eine weitere Möglichkeit zur Kompromittierung. Robuste Authentifizierungsmaßnahmen, mindestens mehrstufig, aber idealerweise auf der Grundlage von Zero-Trust, in Verbindung mit eingeschränkten Zugriffsrechten sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass nur diejenigen, die über eine Berechtigung verfügen, Zugang zum System erhalten.

4. Automatisierung. Verteilte und dezentrale Systeme für erneuerbare Energien, insbesondere in großem Maßstab, müssen rund um die Uhr überwacht und verwaltet werden, was zunehmend automatisch erfolgt. Das Risiko besteht darin, dass diese Systeme nicht sorgfältig genug auf anomalen oder verdächtigen Datenverkehr überwacht werden, der auf die Anwesenheit eines Eindringlings hindeuten könnte. Sicherheitslösungen, die eine erweiterte Erkennung und Reaktion sowie spezielle IoT-Sicherheitsfunktionen bieten, können hier helfen.

5. Fernzugriffsdienste. Erneuerbare Energiequellen sind weit verstreut und befinden sich oft an isolierten Standorten. Das bedeutet, dass sie eine Form des Fernzugriffs benötigen, um Daten auszutauschen und Anweisungen und Berichte zu erhalten, beispielsweise über Cloud-Dienste oder VPNs. Fernzugriffsdienste sind notorisch anfällig für Cyberangriffe und robuste Authentifizierungs- und Zugangsmaßnahmen sind unerlässlich.

6. Physischer Standort. Ein weiteres geografisches Risiko besteht darin, dass der Standort die Reaktions- und Wiederherstellungszeit nach einem Vorfall verlangsamen kann. Die Logistik für die An- und Abreise zu einem Offshore-Windpark, etwa um Sensoren zu reparieren oder neu abzubilden, kann komplex, zeitaufwändig und teuer sein. Die Personen, die zu den abgelegenen Standorten reisen, sind in der Regel keine IT-Fachleute, so dass eine Sicherheitslösung, die von einem Nicht-Sicherheitsexperten leicht zu installieren und zu ersetzen ist, unerlässlich ist. Ein Elektriker muss in der Lage sein, ein defektes Gerät an einem Sonntagabend zu ersetzen.

7. Netzwerkverkehr. Alle Daten, die über das Netzwerk laufen, sollten überwacht und verschlüsselt werden. In angeschlossenen Stromversorgungssystemen ist der Datenverkehr zwischen einem Gerät und der zentralen Anwendung oft unverschlüsselt und anfällig für Manipulationen. Angreifer können Daten im Ruhezustand und in Bewegung abfangen. Oder DoS-Angriffe überlasten die Verkehrssysteme.

8. Internetanbindung. Herkömmliche Kraftwerke, beispielsweise Gaskraftwerke, sind in der Regel nicht mit dem Internet verbunden und verfügen über eine so genannte „Air-Gapped“-Infrastruktur, die das Risiko eines Cyberangriffs verringert. Da erneuerbare Energiequellen jedoch mit dem Internet verbunden sind, verfügen sie im Allgemeinen nicht über diesen Schutz. Alle mit dem Internet verbundenen Anlagen müssen abgesichert sein.

9. Veraltete Infrastruktur der Stromnetze. In den meisten Ländern wird ein erheblicher Teil des Stromnetzes veraltet sein und daher keine Sicherheitsaktualisierungen erhalten können. Der beste Weg, diese Systeme zu schützen, besteht darin, sie in sichere Authentifizierungs- und Zugangsmaßnahmen einzubinden.

10. Fehlende Regulierung und Sicherheitskoordinierung. Für eine langfristige Sicherheit müssen Gesetze und Vorschriften – wie NIS 2.0 in Europa – gewährleisten, dass es strenge Standards für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien gibt, egal wie klein sie sind. Außerdem entwickelt sich die Technologie für erneuerbare Energien schnell und die Lieferketten sind komplex – dies kann zu Unklarheiten darüber führen, wer für die Sicherheit verantwortlich ist. Das Modell der „geteilten Verantwortung“, das für Cloud-Anbieter zutrifft, könnte auch hier helfen.

Nachhaltige Sicherheit

In mancher Hinsicht unterscheiden sich Systeme für erneuerbare Energien nicht so sehr von anderen IoT-Systemen. Angreifer können nach anfälligen Komponenten, ungepatchter Software, unsicheren Standardeinstellungen und ungeschützten Verbindungen suchen und diese angreifen. Eine nachhaltige, vernetzte Branche für erneuerbare Energien muss von Anfang an mit Sicherheit und Cyber-Resilienz ausgestattet sein – und dann kontinuierlich aufrechterhalten werden, Schritt für Schritt.

Die Absicherung einer komplexen Umgebung muss nicht kompliziert sein. Es lohnt sich, SASE (Secure Access Service Edge) in Betracht zu ziehen, eine integrierte Lösung, die Menschen, Geräte und Dinge sicher mit ihren Anwendungen verbindet, egal wo sie sich befinden. Werden dann noch Netzwerksegmentierung und Benutzerschulung hinzugefügt, verfügen Unternehmen über eine solide cyber-resiliente Basis – nicht nur, um einen Angriff zu verhindern, sondern auch, um die Auswirkungen im Fall des (Vor)falls einzudämmen.
Kommentar von Stefan Schachinger, Senior Product Manager, Network Security bei Barracuda Networks

Mehr bei Barracuda.com

 


Über Barracuda Networks

Barracuda ist bestrebt, die Welt zu einem sichereren Ort zu machen und überzeugt davon, dass jedes Unternehmen Zugang zu Cloud-fähigen, unternehmensweiten Sicherheitslösungen haben sollte, die einfach zu erwerben, zu implementieren und zu nutzen sind. Barracuda schützt E-Mails, Netzwerke, Daten und Anwendungen mit innovativen Lösungen, die im Zuge der Customer Journey wachsen und sich anpassen. Mehr als 150.000 Unternehmen weltweit vertrauen Barracuda, damit diese sich auf ein Wachstum ihres Geschäfts konzentrieren können. Für weitere Informationen besuchen Sie www.barracuda.com.


Passende Artikel zum Thema

E-Mail-Erpressung auf dem Vormarsch

Bei Erpressungs-E-Mails drohen Cyberkriminelle damit, kompromittierende Informationen ihrer Opfer zu veröffentlichen, etwa ein peinliches Foto, und fordern eine Zahlung in ➡ Weiterlesen

Risiken des Quantencomputings in der Automobilbranche

Auswirkungen der Quantencomputer-Technologie auf die Automobilindustrie, die potenziellen Cybersicherheitsrisiken der neuen Technologie und die Möglichkeiten der Risikominderung für die Automobilhersteller. ➡ Weiterlesen

Mobile Geräte: Hohe Gefährdung durch KI-generierte Angriffe

Bei mobilen Geräten ist die Gefahr einer Cyber-Attacke durch verseuchte Apps, gefälschte KI-Websites, Fake-Proxy-Server und Phishing hoch. Tools der generativen ➡ Weiterlesen

Erneuerbare Energiesysteme unzureichend gesichert

Im April 2022, wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, wurden drei Windenergieunternehmen in Deutschland von Cyberkriminellen ➡ Weiterlesen

Realst Infostealer Malware infiziert macOS-Ziele

Der Realst Infostealer wird über gefälschte Blockchain-Spiele verbreitet und zielt auch auf macOS Betriebssysteme ab. Anfang Juli berichtete der Sicherheitsforscher ➡ Weiterlesen

Resilience gegen Cyber-Angriffe stärken

Ein führende Anbieter von selbstheilenden, intelligenten Sicherheitslösungen, hat den weiteren Ausbau seines Ökosystems von Absolute Application Resilience bekannt gegeben. Gemeinsame ➡ Weiterlesen

Wie Daten helfen, IT-Gefahren abzuwehren

Um die IT eines Unternehmens effektiv zu schützen, müssen Cybersicherheitsteams und Security Operations Center (SOC) diese genau überwachen – dafür ➡ Weiterlesen

Cyber-Angriffe: Städte und Gemeinden verstärkt im Visier

Angriffe auf Kommunen, das Gesundheits- und das Bildungswesen haben sich seit August 2022 verdoppelt. Das berichtet der Barracuda Ransomware-Report. Barracuda ➡ Weiterlesen