Emotet vs. Microsoft: Botnets ändern ihre Taktik

Eset_News

Beitrag teilen

Totgesagte leben länger: Das gilt auch für Emotet. Laut den ESET-Forschern kehrt die Malware mit voller Wucht zurück, wie die ersten vier Monaten diesen Jahres zeigen. Doch auch die Guten schlagen zurück: Microsoft verschärft die Sicherheit von Makros. Wird Emotet auch das überleben?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem ESET Threat Report T1 2022 ist, dass das Emotet-Botnet wie Phönix aus der Asche auferstanden ist. Im März und April 2022 tauchten riesige Mengen an Spam auf, in den ersten vier Monaten in 2022 um das Hundertfache mehr im Vergleich zu den letzten vier Monaten in 2021. Am meisten betroffen waren Word-Dokumente, die mit infizierten Makros verunreinigt waren.

Anzeige

Da Microsoft die Standardverarbeitung von Dateien mit Makros verschärft hat, wird es nicht mehr lange möglich sein, Empfänger dazu zu bringen, auf „Inhalt aktivieren“ zu klicken. Was bedeutet dies für Emotet? Könnte diese Bedrohung, die als eine der am weitesten verbreitete und langlebigste gilt, nun in Vergessenheit geraten? Nur wenige Monate, nachdem das Botnet von den Strafverfolgungsbehörden zerschlagen und dies als Meilenstein gegen die organisierte Cyberkriminalität gefeiert wurde? Das könnte sich als Trugschluss erweisen, denn die Betreiber von Emotet sind nicht dafür bekannt, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen.

Emotet verlagert Techniken

Emotet Erkennungen in der ESET Telemetrie (Bild: ESET).

Zwischen dem 26. April und dem 2. Mai 2022 entdeckten die ESET-Forscher eine Testkampagne der Emotet-Betreiber, bei der sie das typische Microsoft Word-Dokument durch eine Verknüpfungsdatei (LNK) als bösartigen Anhang ersetzten. Per Doppelklick kann eine Verknüpfungsdatei eine Zielressource starten, in diesem Fall ein PowerShell-Skript, das Emotet herunterlädt und ausführt: Die meisten Entdeckungen gab es in Japan (28 %), Italien (16 %) und Mexiko (11 %).

In einer früheren Testkampagne zwischen dem 4. und 19. April lockten die Emotet-Betreiber ihre Opfer mit einem ZIP-Archiv, das auf OneDrive gespeichert war. Diese enthielt Microsoft Excel Add-in (XLL)-Dateien, mit denen sich benutzerdefinierte Funktionen zu Excel hinzufügen lassen. Wenn diese Dateien extrahiert und heruntergeladen wurden, führten sie Emotet aus.

Eine erweiterte Analyse der aktuellen Emotet-Techniken bietet ESET in einem Blog-Beitrag.

Mehr bei ESET.com

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

BSI: Kritische 9.3 Schwachstelle in PaloAlto Networks Expedition

Das BSI warnt eindringlich vor einer kritischen Schwachstelle in Next-Generation-Firewall (NGFW)-Plattform PaloAlto Networks Expedition mit dem CVSS-Wert 9.3 von 10. ➡ Weiterlesen

Hochgefährliche Schwachstellen in Firefox und Thunderbird 

Mozilla hat am 7. Januar 2025 mehrere Sicherheitsupdates für Firefox und Thunderbird veröffentlicht, um Schwachstellen mit hoher Priorität zu beheben. ➡ Weiterlesen

Ransomware-Angriff auf Fraunhofer-Institut

Ein Ransomware-Angriffe hat bereits am 27. Dezember 2024 das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart getroffen. Das Institut ➡ Weiterlesen

Prognosen für 2025

Die Cybersecurity-Landschaft entwickelt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Für 2025 zeichnen sich bereits heute einige kritische Entwicklungen ab, die besonders Unternehmen ➡ Weiterlesen

Schutz vor KI-Jailbreaks durch Open-Source-Tool 

FuzzyAI, ein quelloffenes Framework, hat bislang für jedes getestete Modell einen KI-Jailbreak gefunden. Es hilft Unternehmen, Schwachstellen in ihren KI-Modellen ➡ Weiterlesen

Zero-Day-Schwachstelle lässt Fernzugriff zu 

Die Arctic Wolf Labs Threat Intelligence Teams haben neue schädliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der von Huntress aufgedeckten Zero-Day-Schwachstelle in ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware Ymir entdeckt

Den Experten ist eine neue Ransomware mit ausgeklügelten Verschleierungstechniken in Netz gegangen. Die Malware Ymir nutzt Whitelist-Funktionen um der Entdeckung ➡ Weiterlesen

KI-Cyberangriffe: Fast 70 Prozent der Unternehmen sind besorgt

KI stellt viele Unternehmen in Deutschland vor cybersicherheitsrelevante Herausforderungen laut einer aktuellen Umfrage. 60 Prozent der Unternehmen verzeichneten mehr Cyberangriffe, ➡ Weiterlesen