Emotet-Takedown zeigt Wirkung

Emotet-Takedown zeigt Wirkung

Beitrag teilen

Der international konzertierte Takedown des Emotet-Botnetzes zeigt Wirkung: Im Emotet-Tracking von G DATA CyberDefense ist es ruhiger als zuvor. Wie Unternehmen die Verschnaufpause jetzt nutzen sollten.

Emotet ist seit dem international koordinierten Takedown der Command- und Control-Server der Allzweckwaffe des Cybercrime vorläufig lahmgelegt – das zeigt eine aktuelle Auswertung von G DATA CyberDefense. Die Aktion der Strafverfolgungsbehörden vor zwei Wochen hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. G DATA beobachtet Emotet seit Jahren intensiv, um seine Kunden bestmöglich zu schützen.

Anzeige

„Der Emotet-Takedown ist ein großer Erfolg gegen die organisierte Kriminalität, das zeigen unsere aktuellen Zahlen deutlich. Die Allzweckwaffe des Cybercrime sticht nicht mehr“, sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense.

Aktivste Schadsoftware-Familie

Emotet gehörte zu den aktivsten Schadsoftware-Familien – im vergangenen Jahr hatte G DATA über 800.000 Versionen der Malware identifiziert. Seit dem 27. Januar 2021 ist die Aktivität jedoch fast auf null zurückgegangen. Verbleibende identifizierte Samples stammen aus dem in der Branche etablierten Sampletausch. Neuinfektionen mit Emotet sind daher derzeit eher unwahrscheinlich.

Unternehmen sollten Emotet jagen

In vielen Unternehmen dürfte es aktuell jedoch noch stille, bislang unentdeckte Emotet-Infektionen geben. Diese sind weiterhin gefährlich, weil Cyberkriminelle darüber andere Schadsoftware wie Trickbot oder Qbot nachinstallieren können. Diese Malware wird in der Regel dazu genutzt, alle Daten im Unternehmensnetzwerk zu verschlüsseln und nur gegen Zahlung einer Erpressersumme wieder freizugeben.

Insbesondere Unternehmen, die in den vergangenen Wochen eine Warnung vom BSI erhalten haben, sollten diese unbedingt ernst nehmen und ihr Netzwerk genau prüfen. Ein guter Ansatzpunkt ist die Auswertung der Firewall-Logs – bei Bedarf mit externer Unterstützung. Zur Untersuchung der Clients selbst sollte eine Endpoint-Protection mit In-Memory-Scanner eingesetzt werden. Diese bietet die beste Chance, bestehende Infektionen zu erkennen.

Stille Infektionen erforschen

„Unternehmen sollten die Verschnaufpause für intensives Emotet-Hunting nutzen“, rät Tim Berghoff. „Wer eine stille Infektion im Netzwerk hat, ist nach wie vor gefährdet. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage kann sich wohl kaum ein Unternehmen eine Ransomware-Attacke wirklich leisten.“

Emotet war besonders deshalb sehr gefährlich, weil die Malware sich über täuschend echte Phishing-Mails verbreitete. Dabei nutzte sie das Mailpostfach bereits infizierter Opfer, um auf bestehende Konversationen zu antworten. Zudem ist die Schadsoftware technisch in der Lage, im Browser gespeicherte Passwörter auszulesen und diese Informationen für weitere Angriffe zu benutzen.

Mehr dazu im Blog bei GData.de

 


Über G Data

Mit umfassenden Cyber-Defense-Dienstleistungen macht der Erfinder des AntiVirus Unternehmen verteidigungsfähig gegen Cybercrime. Über 500 Mitarbeiter sorgen für die digitale Sicherheit von Unternehmen und Anwendern. Made in Germany: Mit über 30 Jahren Expertise in Malwareanalyse betreibt G DATA Forschung und Softwareentwicklung ausschließlich in Deutschland. Höchste Ansprüche an den Datenschutz sind oberstes Gebot. 2011 hat G DATA mit dem Vertrauenssiegel „IT Security Made in Germany“ des TeleTrust e.V. eine „No-Backdoor“-Garantie abgegeben. G DATA bietet ein Portfolio von AntiVirus und Endpoint Protection über Penetrationstests und Incident Response bis zu forensischen Analysen, Security-Status-Checks und Cyber-Awareness-Trainings, um Unternehmen wirksam zu verteidigen. Neue Technologien wie DeepRay schützen mit Künstlicher Intelligenz vor Malware. Service und Support gehören zum G DATA Campus in Bochum. G DATA Lösungen sind in 90 Ländern erhältlich und wurden vielfach ausgezeichnet.


 

Passende Artikel zum Thema

Cybersicherheit: Trends in 2025

2025 wird die Cybersicherheit von Unternehmen durch komplexere Bedrohungen gefährdet sein. Zwei Experten eines führenden Cybersicherheits-Unternehmens stellen ihre Prognosen vor ➡ Weiterlesen

Große Sprachmodelle (LLMs) und die Data Security

Angesichts der rasanten KI-Entwicklung mit LLMs wird immer deutlicher, dass die grundlegenden Leitplanken, Plausibilitätsprüfungen und Prompt-basierten Sicherheitsmaßnahmen, die derzeit gelten, ➡ Weiterlesen

Cybersicherheit gewinnt an Priorität in der Führungsetage

Die Umfrage eines Softwareunternehmens unter IT- und Cybersecurity-Fachkräften zeigte, dass Unternehmen bereit sind, mehr Geld für Cybersicherheit auszugeben. Neue Security-Tools ➡ Weiterlesen

NIS2-Richtlinie: So bewältigen Unternehmen die Herausforderung

Die NIS2-Richtlinie verschärft die Anforderungen an die Cybersicherheit von Unternehmen. Dies führt für Unternehmen mit kritischen Infrastrukturen zu hohen Investitionen ➡ Weiterlesen

Die zehn größten Datenpannen im Jahr 2024

Datenpannen sorgen nicht nur für häufige, aufmerksamkeitsstarke Schlagzeilen – sie sind eine deutliche Erinnerung an die Schwachstellen, die in vielen ➡ Weiterlesen

Quantenresistenz wird 2025 immer wichtiger

Laut den Vorhersagen eines führenden Anbieters für Cybersicherheitslösungen werden Unternehmen in 2025 ihre Cybersicherheitsstrategien anpassen: Sie werden erste Schritte in ➡ Weiterlesen

IT-Security 2025: Datenzerstörung und Social Engineering mit KI

In 2025 steigt das Risiko eines Datenverlusts für Unternehmen stark an, denn es gibt aktuell viele Angreifer, die Daten löschen ➡ Weiterlesen

Verschlüsselung unvollständig: Akira-Hacker werden nachlässig

Viele Unternehmen geben im Fall eines Ransomware-Angriffs nach und zahlen Lösegeld an die Kriminellen. Aber auch die Angreifer unterliegen Zeitdruck ➡ Weiterlesen