Eine neue Ära von Cyber-Bedrohungen

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

In den letzten Jahren hat sich im Bereich der IT-Sicherheit ein Paradigmenwechsel vollzogen, der vor allem durch die rasche Entwicklung und Einführung der künstlichen Intelligenz (KI) vorangetrieben wurde. Dieser technologische Fortschritt bringt viele Vorteile mit sich, hat aber auch eine neue Ära von Cyber-Bedrohungen eingeläutet, die komplexer, trügerischer und schwieriger zu bekämpfen sind.

Eines der drängendsten Probleme dieser neuen Bedrohungslandschaft ist die zunehmende Raffinesse von Ransomware-Angriffen, denn KI-Technologien werden zugänglicher und fortschrittlicher, was Hacker für sich zu nutzen wissen. Sie machen die Generative KI, also Tools wie ChatGPT, zu ihren Werkzeugen, um Angriffe zu entwickeln, die nicht nur häufiger ausgeführt werden können, sondern komplizierter und schwieriger zu erkennen sind. Dies spiegelt sich in der erschreckenden Statistik wider, dass in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 von 34 Unternehmen eines mit einem Ransomware-Angriff konfrontiert war, was einem Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die finanziellen Auswirkungen dieser Angriffe sind mit Lösegeldforderungen, die teils fünf Millionen US-Dollar (rund 4,55 Millionen Euro) übersteigen, erschreckend.

Anzeige

Deepfakes und Desinformation

Ein weiterer besorgniserregender Trend ist die Verwendung von Deepfakes und anderen KI-generierten Fälschungen für Phishing- und Desinformationskampagnen. Diese Methoden erhöhen die Plausibilität und Effektivität von Cyber-Angriffen erheblich, was zu einem Anstieg der Ransomware-Angriffe um mehr als 37 Prozent im vergangenen Jahr geführt hat. Durch die Erzeugung realistischer Imitationen mit Hilfe von Deepfake-Videos, Bildern oder sogar Sprachanrufen können Angreifer bestimmte Einzelpersonen und Organisationen täuschen oder missbrauchen, was zum Diebstahl sensibler Informationen oder zur Verbreitung von Lügen führt. Ein aktuelles Beispiel aus Deutschland: ein Künstlerkollektiv hat ein täuschend echtes Deepfake-Video von Bundeskanzler Olaf Scholz veröffentlicht. In dem Video schien Scholz das Verbot einer politischen Partei zu rechtfertigen. Das Video, das anscheinend mit Hilfe von KI erstellt wurde, sorgte für erhebliche Verwirrung und Kritik seitens der Bundesregierung, da es schwierig war, zwischen echt und falsch zu unterscheiden, und solche Fälschungen dazu verwendet werden können, die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

All das unterstreicht die Notwendigkeit einer vorausschauenden IT-Abwehr samt durchdachter Strategie. Der althergebrachte, reaktive Ansatz reicht nicht mehr aus. Stattdessen ist eine präventive Strategie unter Einbeziehung von KI und Echtzeit-Bedrohungserkennung von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus bedeutet die Betonung von Multi-Faktor-Authentifizierung und Zero-Trust-Modellen eine Verlagerung hin zu strengeren Prüfungen, bevor Zugänge gewährt werden. Somit ist IT-Sicherheit nicht mehr nur ein technisches Thema, sondern ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie und -führung geworden. Daher dürfen Führungskräfte dem Thema nicht ausweichen, sondern müssen sich damit beschäftigen und eine Leitlinie in ihrem Unternehmen aufstellen. Sie müssen außerdem verstehen, dass die Überschneidung von IT-Sicherheit und KI eine der wichtigsten Baustellen ist und realisieren, dass KI nicht nur von Hackern eingesetzt werden kann, sondern auch von Sicherheitsleuten, um eine moderne, konsolidierte IT-Sicherheitsarchitektur zu bauen.

Mehr bei CheckPoint.com

 


Über Check Point

Check Point Software Technologies GmbH (www.checkpoint.com/de) ist ein führender Anbieter von Cybersicherheits-Lösungen für öffentliche Verwaltungen und Unternehmen weltweit. Die Lösungen schützen Kunden vor Cyberattacken mit einer branchenführenden Erkennungsrate von Malware, Ransomware und anderen Arten von Attacken. Check Point bietet eine mehrstufige Sicherheitsarchitektur, die Unternehmensinformationen in CloudUmgebungen, Netzwerken und auf mobilen Geräten schützt sowie das umfassendste und intuitivste „One Point of Control“-Sicherheits-Managementsystem. Check Point schützt über 100.000 Unternehmen aller Größen.


 

Passende Artikel zum Thema

Oracle veröffentlicht im Januar 318 Sicherheitsupdates

Die Liste der 318 Sicherheitsupdates zeigt zwar nicht sofort die Risikobewertungen mit CVSS-Werten, aber ein Blick in die Beschreibungen zeigt ➡ Weiterlesen

Schwachstelle in Firewall von Fortinet

Ein Threat-Research-Team hat Anfang Dezember 2024 eine Kampagne mit verdächtigen Aktivitäten auf Fortinet FortiGate Firewall-Geräten beobachtet. Indem sie sich Zugang ➡ Weiterlesen

Ransomware & Co: Neue Malware-Machtverteilung 

Der aktuell ausgewertete Bedrohungsindex aus dem Dezember zeigt die Bedrohung durch FunkSec, eine Ransomware-Gruppe, die mit KI agiert. In Deutschland ➡ Weiterlesen

Trojaner Sliver-Implant zielt auf Unternehmen

Wie die Webseite Tarnkappe.info berichtet, zielt der Trojaner Sliver-Implant auf Unternehmen ab. In Windows Link-Dateien LNK versteckt sich Malware, die ➡ Weiterlesen

SAP Patches im Januar schließen kritische Lücken

SAP hat seine Januar-Liste mit Schwachstellen veröffentlicht, darunter zwei kritische mit dem CVSS-Wert 9.9 von 10, sowie drei hochgefährliche Lücken ➡ Weiterlesen

Hacker zielen verstärkt auf Bitcoin-Wallets

Kryptowährungen werden immer beliebter. Das ist auch Cyberkriminellen nicht entgangen. Seit ungefähr drei Jahren sind Crypto-Drainer im Umlauf, mit denen ➡ Weiterlesen

Cyberkriminelle nutzen Google Calendar für Angriffe

Kriminelle greifen mit Hilfe von Google Calendar Postfächer an. Dabei nutzen sie Benachrichtigungen und schmuggeln auf diese Weise Phishing-E-Mails an ➡ Weiterlesen

Moxa-Industrie-Switch mit kritischer 9.2 Schwachstelle

Der Anbieter von industriellen Switchen Moxa meldet in seinem Security-Advisory eine kritische Schwachstelle mit dem CVSS-Basis-Score 9.2 von 10. Per ➡ Weiterlesen