Datenleaks im Darknet: Viele Unternehmen reagieren nicht

Datenleaks im Darknet: Viele Unternehmen reagieren nicht

Beitrag teilen

Kaspersky-Experten benachrichtigten im vergangenen Jahr 258 Unternehmen weltweit darüber, dass ihre Datenbanken oder kompromittierten Konten im Darknet zum Verkauf angeboten werden. Fast ein Drittel reagierte nicht auf die Hinweise.

Ein Viertel dieser Unternehmen stammte aus Europa, 14 Unternehmen davon sogar aus der DACH-Region. Das Problem dabei: 28 Prozent der betroffenen Unternehmen weltweit reagierten mit Gleichgültigkeit oder Verleugnung.

Im Rahmen einer Initiative des Teams Kaspersky Digital Footprint Intelligence erhielten betroffene Unternehmen umgehend eine Benachrichtigung, wenn ein Cybersicherheitsvorfall im Zusammenhang mit kompromittierten Unternehmensdaten im Darknet, wie Datenbankverkäufe, Infrastruktur-Kompromittierungen oder Ransomware, entdeckt wurde.

Europäische Unternehmen am häufigsten betroffen

Zur Analyse wurden Darknet-Foren und -Blogs sowie verborgene Telegram-Kanäle überwacht. Vorfälle mit gefälschten, öffentlichen oder generischen Daten galten hierbei nicht als meldepflichtig. Um einen unbefugten Zugriff auf die Infrastruktur der betroffenen Unternehmen zu vermeiden, wurden die kompromittierten Daten in keiner Weise überprüft.

Insgesamt entdeckte Kaspersky im vergangenen Jahr 258 solch kritischer Vorfälle, in denen Unternehmens-Accounts im Darknet gefunden wurden und eine umgehende Reaktion seitens Unternehmen erfordert hätte. Dabei waren jene aus Europa am häufigsten betroffen, mehr als 25 Prozent der Meldungen stammten aus dieser Region. Insgesamt waren 66 Unternehmen in Europa betroffen, 14 davon aus Deutschland, der Schweiz und Österreich – aus den Bereichen Medizin, Bildung, Fertigung, Banken und Luftfahrt.

Daten im Darknet? Unternehmen eher desinteressiert

Generell zeigen die Ergebnisse der Initiative einen besorgniserregenden Trend: Nahezu jedem zweiten (42 Prozent) Unternehmen weltweit fehlt eine dedizierte Anlaufstelle für Cybervorfälle, während 28 Prozent gleichgültig reagierten oder Vorfälle gar leugneten. Lediglich 22 Prozent der Unternehmen, die eine Benachrichtigung erhielten, reagierten angemessen, akzeptierten die Informationen und gingen auf die Risiken ein; weitere 5 Prozent zeigten eine proaktive Überwachung und Erkennung, was darauf hindeutet, dass ihnen der Vorfall bereits bekannt war.

„Die Ergebnisse unserer Initiative zu den Reaktionen von Unternehmen auf Daten im Darknet sind eher entmutigend“, sagt Yuliya Novikova, Head of Digital Footprint Intelligence bei Kaspersky. „Nur ein Drittel der Unternehmen reagierte angemessen auf die Situation, während die Mehrheit zwischen Ignoranz, Verleugnung oder Hilflosigkeit schwankte. Darknet-Monitoring war in der Vergangenheit noch recht unübersichtlich und schwer zu organisieren, allerdings hat sich dies gewandelt. Es hat sich mittlerweile zu einer wertvollen und zugänglichen Quelle für Bedrohungsdaten für Cybersicherheitsexperten entwickelt, darunter auch CTI- und SOC-Analysten. Diese Ressource ermöglicht eine sofortige Reaktion auf Sicherheitsvorfälle, wie beispielweise Angebote zum Verkauf des Zugriffs auf Unternehmenssysteme oder Datenlecks, und trägt so letztendlich dazu bei, Datenschutzverletzungen zu verhindern.“

Mehr bei Kaspersky.de

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Gut aufgestellt für NIS2

Auf viele Unternehmen kommen in puncto Cybersicherheit ab 2024 neue Herausforderungen zu. Die Network and Information Security Directive 2, kurz ➡ Weiterlesen

QR-Code-Phishing mit ASCII-Zeichen

Sicherheitsforscher von Check Point haben eine neue Art des QR-Code-Phishing („Quishing“ genannt) entdeckt, mit der Angreifer auf geschickte Weise OCR-Systeme umgehen. ➡ Weiterlesen

Cyberversicherungen liegen im Trend

Cyberversicherungen liegen im Trend: Ein Anbieter von Security Operations veröffentlicht die Ergebnisse seines jährlichen State of Cybersecurity: 2024 Trends Report. ➡ Weiterlesen

Ransomware: Verschlüsselte Backups – verdoppeltes Lösegeld 

Wenn das Backup beim Ransomware-Angriff zum Problem wird: Cyberkriminelle richten ihre Verschlüsselungstaten auch auf Backups aus. Warum? Weil so noch ➡ Weiterlesen

MDR kombiniert KI und rund um die Uhr Support

Darktrace hat sein neues Serviceangebot Darktrace Managed Detection & Response (MDR) gestartet. Der Service unterstützt die internen Sicherheitsteams mit KI-basierter ➡ Weiterlesen

CISO Umfrage: Die meisten Unternehmen zahlen bei Ransomware

Im Voice of the CISO Report gaben über die Hälfte der befragten CISOs aus deutschen Unternehmen an, dass sie im ➡ Weiterlesen

Starke Zunahme bei Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen

Der aktuelle E-Mail Threat Landscape Report von Trend Micro zeigt eine starke Zunahme von Malware-, BEC- und QR-Code-Phishing-Angriffen auf Unternehmen. ➡ Weiterlesen

EU ATM Malware greift Geldautomaten an

Geldautomaten sind ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Die neue EU ATM Malware hat es auf europäische Bankomaten abgesehen. Kriminelle können ➡ Weiterlesen