In den letzten zwei Jahren wurden weltweit von jedem dritten Unternehmen kompromittierte Daten im Darknet zum Kauf angeboten. Eine große Bedrohung stellt vor allem der Verkauf von Zugangsdaten zur Unternehmensinfrastruktur dar.
Insgesamt entdeckte die Kaspersky Digital Footprint Intelligence zwischen Januar 2022 und November 2023 etwa 40.000 Nachrichten in Foren, Blogs und Telegram-Schattenkanälen, die sich um den Handel von internen Unternehmensdatenbanken sowie Dokumenten drehten.
Verkauf von Zugangsdaten im Darknet um 16 Prozent gestiegen
In einigen Nachrichten wurde jedoch auch der Zugang zu Unternehmensinfrastrukturen angeboten. Mehr als 6.000 solcher Nachrichten identifizierten die Kaspersky-Experten während des fast zweijährigen Untersuchungszeitraums – und die Angebote nehmen zu. Die durchschnittliche Anzahl monatlicher Nachrichten dieser Art stieg zwischen dem vergangenen Jahr und 2023 um 16 Prozent von 246 auf 286. Hinsichtlich der für 2024 prognostizierten Gefahr durch Supply-Chain-Angriffe könnten auch Daten-Leaks bei kleineren Unternehmen erhebliche Folgen für eine Vielzahl von Menschen und Unternehmen weltweit haben.
Weiterhin untersuchten die Kaspersky-Experten, zu welchen Unternehmen die Zugänge verkauft wurden. Hierzu wählten sie 700 Unternehmen zufällig aus, die im Jahr 2022 im Zusammenhang mit kompromittierten Unternehmensdaten standen. In 233 Beiträgen tauchten Angebote zu diesen im Darknet auf. Diese erwähnten explizit Daten-Leaks, gestohlene Zugänge zu Infrastrukturen oder gehackte Konten.
Datenbanken werden in verschiedenen Untergrund-Foren angeboten
„Nicht jede Nachricht im Darknet enthält neue oder einzigartige Informationen“, erklärt Anna Pavlovskaya, Expertin bei Kaspersky Digital Footprint Intelligence. „Manche Angebote können sich doppeln. Möchten Cyberkriminelle Daten zum Beispiel besonders schnell verkaufen, veröffentlichen sie die Angebote in verschiedenen Untergrund-Foren, um ein größeres Publikum potenzieller Käufer zu erreichen. Zudem können bestimmte Datenbanken kombiniert und erneut angeboten werden. Solche kombinierten Angebote fassen beispielsweise Informationen aus verschiedenen zuvor geleakten Datenbanken zusammen, wie etwa Passwörter für E-Mail-Adressen.“
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