Cyberkriminelle phishen nach Daten via Messenger-Apps

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Aufgrund ihrer Popularität sind Messenger-Apps wie etwa WhatsApp weiterhin ein beliebtes Instrument von Phishing-Betrügern, wie eine aktuelle Analyse von Kaspersky zeigt. Demnach wurden zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 weltweit 94.559 schädliche Links in Zusammenhang mit Messengern blockiert.

Das entspricht mehr als 500 Vorfällen pro Tag. Davon entfielen 89,6 Prozent auf WhatsApp, 5,6 Prozent auf Telegram, 4,7 Prozent auf Viper und weniger als 0,1 Prozent auf Hangouts. In Deutschland fanden 96 Prozent der Phishing-Versuche über WhatsApp statt.

Gefährliche Links per WhatsApp

Messenger-Apps wie WhatsApp oder Telegramm sind beliebt und werden von vielen Anwendern genutzt – auch im KMU-Bereich. Derzeit verwenden 2,7 Milliarden Menschen weltweit solche Messenger-Apps, bis zum Jahr 2023 werden es 3,1 Milliarden sein – fast 40 Prozent der globalen Bevölkerung. Infolgedessen missbrauchen Cyberkriminelle diese, um über Phishing an die Daten von Anwendern zu gelangen – den traurigen Spitzenplatz nimmt dabei WhatApp ein. Die hohen prozentualen Anteile von Phishing-Links bei WhatsApp und Telegram gehen dabei auf deren globale Verbreitung zurück. Insbesondere WhatsApp erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Viper hat dagegen einen regionalen Schwerpunkt in Russland, Belarus und der Ukraine, während Hangouts vor allem in den USA und in Frankreich verbreitet ist.

Die Kaspersky-Untersuchung zeigt, dass aktuell nur 3 Prozent aller entdeckten Phishing-Links auf deutsche Messenger-Nutzer entfallen. Dennoch nimmt Deutschland damit bereits Platz fünf in der Rangliste aller Länder ein. Deutlich stärker betroffen sind allerdings die Nutzer in Russland (46 Prozent), Brasilien (16 Prozent) und Indien (7 Prozent).

Deutschland bereits auf Platz 5

Obwohl in Deutschland nur 4 Prozent aller aufgespürten Phishing-Links in Telegram-Mitteilungen gefunden wurden und der große Rest auf WhatsApp entfällt (pro WhatsApp-Nutzer durchschnittlich 124 Phishing-Versuche), sieht sich jeder Telegram-Nutzer dennoch von immerhin 53 Phishing-Versuchen betroffen.

“Statistisch gesehen gehören Instant Messenger immer noch zu jenen Tools, die bei Betrügern besonders beliebt sind”, erklärt Tatyana Shcherbakova, Senior Web Content Analyst bei Kaspersky. “Das ist aber nur teilweise auf die hohe Popularität dieser Apps bei Nutzern zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist die Möglichkeit, Angriffe über die in den Apps eingebauten Funktionalitäten durchzuführen zu können. Oftmals ist ein Phishing-Versuch nur schwer zu erkennen, da sich der zugehörige Link in lediglich einem Buchstaben oder nur über einen kleinen Tippfehler vom Original unterscheidet. Eine erhöhte Wachsamkeit seitens der Nutzer in Kombination mit Anti-Phishing-Technologien bieten einen verlässlichen Schutz im Kampf gegen Phishing bei Messenger-Apps.”

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen

HeadCrab 2.0 entdeckt

Die seit 2021 aktive Kampagne HeadCrab gegen Redis-Server infiziert mit neuer Version weiterhin erfolgreich Ziele. Der Mini-Blog der Kriminellen im ➡ Weiterlesen