Cybercrime nimmt Schweizer FinTech-Branche ins Visier

Eset_News

Beitrag teilen

ESET informiert: Aktuelle Cybercrime-Kampagne nimmt Schweizer FinTech-Branche ins Visier. Evilnum-Gruppe will Unternehmen infiltrieren und ausspionieren.

Unternehmen in der Schweiz, aber auch in den EU-Ländern, sollten derzeit genau auf ihre eingehenden E-Mails achten. Die Hacker-Gruppe Evilnum ist derzeit wieder sehr aktiv und hat es gezielt auf FinTech-Firmen abgesehen. Mit sogenannten Spear-Phishing-Mails, also ganz gezielten Attacken gegen ausgewählte Ziele, sollen die Empfänger dazu gebracht werden, einen Link zu einer ZIP-Datei anzuklicken und diese zu extrahieren. Diese enthält neben einer Rechnung und Ausweisdokumenten auch ein Schadprogramm. Auf den ersten Blick sehen die enthaltenen Unterlagen korrekt aus, um Misstrauen beim Empfänger zu vermeiden. Mit der Operation will Evilnum die anvisierten Unternehmen infiltrieren, ausspionieren und an sensible Informationen über die Finanzinstitute sowie deren Kunden gelangen.

Anzeige

Verstärkte Aktionen gegen FinTech-Unternehmen

„Verstärkte Aktivitäten der Evilnum-Gruppe gegen FinTech-Unternehmen konnten wir im Dezember und Januar feststellen“, erklärt Matías Porolli, ESET Forscher. „Evilnum ist für uns keine unbekannte Gruppe und bereits seit mindestens 2018 aktiv. Das Know-your-Customer-Verfahren setzen FinTech-Unternehmen ein, um die Identität ihrer Nutzer zu verifizieren. Die Hackergruppe nutzt mit ihrer Operation genau dieses Prinzip als Zugang ins Unternehmensnetzwerk. Wir sehen derzeit, dass die Gruppe ihre Werkzeuge hierfür deutlich verbessert hat.“

Wie laufen die Angriffe ab?

Der Angriffsvektor von Evilnum folgt dem Muster, sich dem Ziel mit Spear-Phishing-E-Mails zu nähern. Zielgruppen in den Unternehmen sind hauptsächlich der Support sowie Kundenbetreuer. Die Nachrichten enthalten einen Link zu einer ZIP-Datei. Nach dem Extrahieren führen bösartige .LNK-Dateien zu vermeintlich legitimen Ausweisdokumenten zur Tarnung. Im Hintergrund infiziert das ebenfalls darin enthaltene Schadprogramm die Unternehmensnetzwerke. Hiernach versucht die Malware vertrauliche Informationen, darunter Kreditkarteninformationen, Adress- und Ausweisdaten sowie andere Informationen zu sammeln.

Wer ist die Evilnum-Gruppe?

Bereits seit 2018 beobachten und analysieren ESET Forscher die Gruppe Evilnum. Die Hacker greifen mit Advanced Persistent Threats (APT) vor allem FinTech-Unternehmen an. Bereits 2020 hat ESET eine umfassende Analyse zu Evilnum veröffentlicht. Die Gruppe hat es besonders auf Ziele in EU-Ländern, Großbritannien und der Schweiz abgesehen. Es gab aber auch Angriffe in Australien und Kanada.

Mehr dazu im Twitter-Kanal der ESET-Researcher

 


Über ESET

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava (Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software, die bereits über 100 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz in über 180 Ländern und Niederlassungen in Jena, San Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und Twitter.


 

Passende Artikel zum Thema

Datensicherheit: Backup-Strategie ist das Rückgrat

Als Folge des fehlerhaften CrowdStrike Updates im Sommer diesen Jahres kam es bei fast jedem zweiten betroffenen Unternehmen in Deutschland ➡ Weiterlesen

Studie: Digitale Mitarbeitererfahrung verbessert die Cybersicherheit

Neun von zehn Führungskräften sind überzeugt, dass ihr Unternehmen gewinnt, wenn sie digitale Mitarbeitererfahung priorisieren, so die Ergebnisse einer Umfrage. ➡ Weiterlesen

Patchday bei SAP

SAP hat mehrere Patches veröffentlicht, die insgesamt acht Schwachstellen betreffen. Eine davon ist als schwerwiegend eingestuft. Am schwersten wiegt eine ➡ Weiterlesen

Disaster-Recovery-Ereignisse bei Microsoft 365

Ein globales Softwareunternehmen, das IT-Dienstleister bei der Bereitstellung von Fernüberwachung und -verwaltung, Datenschutz als Service und Sicherheitslösungen unterstützt, hat den ➡ Weiterlesen

KI-Sicherheitsmemorandum in den USA

Die KI-Sicherheit steht an einem Wendepunkt. Das erste National Security Memorandum (NSM) für künstliche Intelligenz markiert einen wichtigen Meilenstein – ➡ Weiterlesen

Deutschland gibt über 10 Milliarden Euro für Cybersicherheit aus

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe investiert Deutschland verstärkt in IT-Sicherheit. Im laufenden Jahr steigen die entsprechenden Ausgaben um 13,8 ➡ Weiterlesen

KRITIS-Dachgesetz beschlossen

Das Bundeskabinett hat das KRITIS-Dachgesetz beschlossen. Mit ihm soll der Schutz kritischer Infrastrukturen etwa in den Bereichen Energie, Verkehr oder ➡ Weiterlesen

Cyberkriminelle stehlen Cookies

Die FBI-Abteilung Atlanta warnt die Öffentlichkeit, dass Cyberkriminelle sich Zugang zu E-Mail-Konten verschaffen, indem sie Cookies vom Computer des Opfers ➡ Weiterlesen