Chinesische Cyberangreifer zielen auf Zero-Day-Schwachstellen

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Gefundene Zero-Day-Schwachstellen werden oft von einzelnen APT-Gruppen ausgenutzt. Laut Mandiant greifen chinesische Cyberangreifer immer mehr Zero-Day-Schwachstellen an. Der Bericht belegt die Rolle der Gruppen und die genutzten Schwachstellen.

Der neue Bericht von Mandiant zur Fortinet-Schwachstelle zeigt auf, dass Router und mit dem Internet verbundene Geräte in Firmennetzwerken unzureichend vor Cyberangriffen geschützt sind. Es gibt schlichtweg zu wenige Tools, die diese Systeme schützen.

Chinesische Spione am Werk

So haben mutmaßlich chinesische Spione eine Zero-Day-Schwachstelle mit einer neuartigen Malware ausgenutzt, die speziell für Netzwerksicherheitsgeräte entwickelt wurde. Auch Geräte, die von Regierungs- und Verteidigungsorganisationen genutzt werden, können damit infiltriert werden. Fortinet hat mittlerweile einen Patch für die Schwachstelle veröffentlicht.

„Zu den neuesten Opfern chinesischer Spionage gehören die Rüstungsindustrie, Regierungsbehörden, Telekommunikations- und Technologieunternehmen. Da die Akteure in den Netzwerken schwer aufzuspüren sind, können die wenigsten Unternehmen sie selbst identifizieren. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich eine chinesische Infiltration über mehrere Jahre hinzieht. Wir hoffen, dass durch diese Informationen und die begleitenden Härtungsmaßnahmen mehr Unternehmen diese langwierigen Sicherheitsverletzungen früher aufdecken können.“ so Charles Carmakal, SVP & CTO bei Mandiant Consulting.

Bericht zu Zero-Day-Schwachstellen

Insgesamt wurden im Jahr 2022 laut dem neuen Zero-Days-2022-Bericht von Mandiant 13 Zero-Day-Schwachstellen von Cyber-Spionagegruppen ausgenutzt. Mehr als die Hälfte davon wird China zugeschrieben. Auch staatliche Akteure aus Russland und Nordkorea waren so schnell. Die Gesamtzahl an ausgenutzten Zero-Days ist von 81 im Jahr 2021 auf 55 im Jahr 2022 gesunken. Allerdings war das Vorjahr ein Rekordjahr; im Vergleich zum Jahr 2020 ist die Ausnutzung um 200 Prozent gestiegen. Mandiant geht davon aus, dass auf lange Sicht noch mehr Zero-Day-Schwachstellen ausgenutzt werden.

Erkenntnisse zu den genutzten Schwachstellen

  • Vier Zero-Day-Schwachstellen wurden von finanziell motivierten Angreifergruppen ausgenutzt.
  • Zehn Zero-Day-Schwachstellen, das heißt fast 20 Prozent aller im Jahr 2022 von Mandiant identifizierten Zero-Day-Schwachstellen, betrafen Sicherheits-, IT- und Netzwerkmanagementprodukte.
Mehr bei Mandiant.com

 


Über Mandiant

Mandiant ist ein anerkannter Marktführer für dynamische Cyberabwehr, Threat Intelligence und Incident Response. Mit jahrzehntelanger Erfahrung an vorderster Cyberfront hilft Mandiant Unternehmen dabei, sich selbstbewusst und proaktiv gegen Cyber-Bedrohungen zu verteidigen und auf Angriffe zu reagieren. Mandiant ist jetzt Teil von Google Cloud.


 

Passende Artikel zum Thema

30 Prozent mehr Ransomware-Angriffe in Deutschland

In seinem diesjährigen State of Ransomware-Report „ThreatDown 2024 State of Ransomware“ zeigt Malwarebytes einen alarmierenden Anstieg von Ransomware-Angriffen im vergangenen ➡ Weiterlesen

Mastodon: zwei hoch gefährliche Schwachstellen entdeckt 

In seiner Reihe "Codeanalyse von Open Source Software“ (kurz CAOS) hat das BSI Software auf ihre Sicherheit untersucht. Bei der ➡ Weiterlesen

Qcell: APT-Gruppe Abyss veröffentlicht 5,4 TeraByte Daten

Wieder gab es wohl einen großen Datendiebstahl bei einem deutschen Unternehmen. Es hat wohl den Solarzellen-Anbieter Qcells erwischt. Die APT-Gruppe ➡ Weiterlesen

Container Security: Bedrohungen erkennen und beheben

Eine neue Container-Security-Lösung unterstützt Unternehmen dabei, Schwachstellen schneller zu erkennen und proaktiv zu reduzieren, indem sie statische Analysen mit Analysen ➡ Weiterlesen

Flugsicherung DFS von Hackern attackiert

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) wurde von Hackern angegriffen. Ziel des Cyberangriffs war wohl nach ersten Erkenntnissen die administrative IT-Infrastruktur. Allerdings ➡ Weiterlesen

Phishing: Angriffe mit Infostealer zur Datenexfiltration

Threat-Analysten haben Phishing-Angriffe beobachtet, bei denen ein fortschrittlicher, verdeckter Ansatz zum Einsatz kommt, um besonders große Mengen an sensiblen Daten ➡ Weiterlesen

Schwachstellen erkennen und effizient handeln

Sicherheitsteams stehen großen Mengen an Schwachstellen- und Threat-Intelligence-Daten gegenüber. Deshalb hat Tenable neue Funktionen in seinem Vulnerability Management entwickelt, die ➡ Weiterlesen

Qilin-Ransomware stiehlt Anmeldedaten aus Chrome

Bei einer Untersuchung eines Qilin-Ransomware-Angriffs stellte das Sophos X-Ops-Team fest, dass die Angreifenden Anmeldedaten entwendeten, die in Google-Chrome-Browsern auf bestimmten ➡ Weiterlesen