Angriffe auf MS Exchange im August um 170 Prozent gestiegen

Kaspersky_news

Beitrag teilen

Die Zahl der Nutzer, die durch Exploits aufgrund von Schwachstellen in Microsoft-Exchange-Servern angegriffen und von Kaspersky-Sicherheitslösungen blockiert wurden, nahm im August 2021 um 170 Prozent (von 7.342 auf 19.839) gegenüber dem Vormonat zu.

Laut Kaspersky-Experten ist diese massive Entwicklung auf die steigende Zahl von Angriffen zurückzuführen, die versuchen, bereits bekannte Schwachstellen im Produkt auszunutzen, sowie auf die Tatsache, dass die Anwender anfällige Software nicht durch entsprechende Patches aktualisieren, wodurch sich die potenzielle Angriffsfläche vergrößert.

Löchriger Microsoft Exchange Server

Sicherheitslücken in Microsoft Exchange Server haben in diesem Jahr für viel Unruhe gesorgt. Anfang März erfuhr die Öffentlichkeit von der Ausnutzung von Zero-Day-Schwachstellen im Microsoft Exchange Server, die dann in einer Welle von Angriffen auf Unternehmen weltweit ausgenutzt wurden. Später schloss Microsoft auch eine Reihe der so genannten ProxyShell-Schwachstellen – CVE-2021-34473, CVE-2021-34523 und CVE-2021-31207. In Kombination stellen diese Sicherheitslücken eine kritische Bedrohung dar und ermöglichen es einem Akteur, die Authentifizierung zu umgehen und Code als Nutzer mit erweiterten Privilegien auszuführen. Obwohl die Patches für diese Schwachstellen bereits vor einiger Zeit veröffentlicht wurden, nutzen Cyberkriminelle diese weiterhin aktiv aus. So wurden 74.274 Kaspersky-Nutzer in den vergangenen sechs Monaten mit Exploits für MS Exchange-Schwachstellen konfrontiert.

Laut CISA werden Schwachstellen ausgenutzt

Wie die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) in den USA am 21. August warnte, werden die ProxyShell-Schwachstellen aktuell in einer neuen Angriffswelle von Cyberkriminellen aktiv ausgenutzt. In ihrem am 26. August veröffentlichten Advisory erklärt Microsoft, dass ein Exchange-Server anfällig ist, wenn er kein kumulatives Update (CU) mit mindestens dem Sicherheitsupdate aus dem Mai (SU) ausführt.

Laut Kaspersky-Telemetrie wurden in der letzten Woche des Sommers täglich mehr als 1.700 Nutzer mithilfe von ProxyShell-Exploits angegriffen. Dies führte dazu, dass die Zahl der attackierten Anwender im August 2021 im Vergleich zum Juli 2021 um 170 Prozent angestiegen ist. Dies zeigt, welch großes Problem diese Schwachstellen darstellen, wenn sie nicht gepatcht werden.

Kaspersky-Lösungen schützen vor Exploits, die ProxyShell-Schwachstellen ausnutzen, mit den Komponenten Behavior Detection und Exploit Prevention und erkennen solche mit den folgenden Bewertungen: PDM:Exploit.Win32.Generic, HEUR:Ausnutzen.Win32.ProxyShell, HEUR:Exploit.*.CVE-2021-26855.

Mehr bei Kaspersky.com

 


Über Kaspersky

Kaspersky ist ein internationales Cybersicherheitsunternehmen, das im Jahr 1997 gegründet wurde. Die tiefgreifende Threat Intelligence sowie Sicherheitsexpertise von Kaspersky dient als Grundlage für innovative Sicherheitslösungen und -dienste, um Unternehmen, kritische Infrastrukturen, Regierungen und Privatanwender weltweit zu schützen. Das umfassende Sicherheitsportfolio des Unternehmens beinhaltet führenden Endpoint-Schutz sowie eine Reihe spezialisierter Sicherheitslösungen und -Services zur Verteidigung gegen komplexe und sich weiter entwickelnde Cyberbedrohungen. Über 400 Millionen Nutzer und 250.000 Unternehmenskunden werden von den Technologien von Kaspersky geschützt. Weitere Informationen zu Kaspersky unter www.kaspersky.com/


 

Passende Artikel zum Thema

Report: 40 Prozent mehr Phishing weltweit

Der aktuelle Spam- und Phishing-Report von Kaspersky für das Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Nutzer in Deutschland sind nach ➡ Weiterlesen

BSI legt Mindeststandard für Webbrowser fest

Das BSI hat den Mindeststandard für Webbrowser für die Verwaltung überarbeitet und in der Version 3.0 veröffentlicht. Daran können sich ➡ Weiterlesen

Tarnkappen-Malware zielt auf europäische Unternehmen

Hacker greifen mit Tarnkappen-Malware viele Unternehmen in ganz Europa an. ESET Forscher haben einen dramatischen Anstieg von sogenannten AceCryptor-Angriffen via ➡ Weiterlesen

IT-Security: Grundlage für LockBit 4.0 entschärft

in Zusammenarbeit mit der britischen National Crime Agency (NCA) analysierte Trend Micro die in der Entwicklung befindliche und unveröffentlichte Version ➡ Weiterlesen

MDR und XDR via Google Workspace

Ob im Cafe, Flughafen-Terminal oder im Homeoffice – Mitarbeitende arbeiten an vielen Orten. Diese Entwicklung bringt aber auch Herausforderungen mit ➡ Weiterlesen

Test: Security-Software für Endpoints und Einzel-PCs

Die letzten Testergebnisse aus dem Labor von AV-TEST zeigen eine sehr gute Leistung von 16 etablierten Schutzlösungen für Windows an ➡ Weiterlesen

FBI: Internet Crime Report zählt 12,5 Milliarden Dollar Schaden 

Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat seinen Internet Crime Report 2023 veröffentlicht, der Informationen aus über 880.000 ➡ Weiterlesen

HeadCrab 2.0 entdeckt

Die seit 2021 aktive Kampagne HeadCrab gegen Redis-Server infiziert mit neuer Version weiterhin erfolgreich Ziele. Der Mini-Blog der Kriminellen im ➡ Weiterlesen