Avast: 5,9 Millionen Emotet-Angriffe abgewehrt

Avast Emotet Ransomware

Beitrag teilen

Diese Woche konnten Strafverfolgungsbehörden aus aller Welt das Emotet-Botnet erfolgreich außer Gefecht setzen. Allein Avast, ein führender Anbieter von Lösungen für digitale Sicherheit und Privatsphäre, hat nach eigenen Angaben im Jahr 2020 mehr als 5,9 Millionen Emotet-Angriffe auf seine Nutzer weltweit blockiert.

In einer der bisher größten und effektivsten globalen Takedown-Operationen übernahmen Polizeibehörden aus Kanada, Frankreich, Deutschland, Litauen, den Niederlanden, der Ukraine, dem Vereinigten Königreich und den USA, koordiniert von Europol und Eurojust, die Kontrolle über die Server von Emotet. Dadurch erlangten sie Zugriff auf das Botnet und auch die Daten, die die Emotet-Gruppe von ihren Opfern gesammelt hat.

Anzeige

Meilenstein im Kampf gegen die Cyberkriminalität.

„Die Zerschlagung von Emotet ist ein wahrer Meilenstein im Kampf gegen die Cyberkriminalität. Emotet hat wie ein Schweizer Taschenmesser funktioniert und ermöglichte es den Kriminellen, Passwörter zu stehlen, Geld von Online-Bankkonten zu entwenden und die Computer der Opfer einem Botnet hinzuzufügen – sie also in ferngesteuerte Roboter zu verwandeln – von denen aus sich weitere Phishing-Kampagnen starten lassen. Emotet war dafür bekannt, starke Methoden zur Verschleierung einzusetzen, um schwerer für Antivirensoftware erkennbar zu sein. Zudem boten die Emotet-Entwickler ihr Schadprogramm als “Malware-as-a-service” an, sodass auch andere Kriminelle die Malware einsetzen konnten. Die Entschärfung des Programms durch die Behörden ist daher eine sehr positive Nachricht für die Welt der Cybersicherheit“, erklärt Adolf Streda, Malware Analyst bei Avast.

Emotet: Hilfe für Betroffene

Die Kontrolle über die Emotet Server ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden den Betroffenen zu helfen:

  • Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) konnte durch die Übernahme der Emotet-Infrastruktur, die Schadsoftware auf betroffenen Opfersystemen für die Täter unbrauchbar gemacht werden. Die Malware wurde auf diesen Systemen in Quarantäne verschoben und die Kommunikationsparameter angepasst. Die übermittelten IP-Adressen werden den zuständigen Netzbetreibern weitergeleitet, damit diese ihre betroffenen Kunden entsprechend informieren können. Zudem stellt das BSI Informationen zur Bereinigung infizierter Systeme zur Verfügung.
  • Außerdem hat die niederländische Polizei eine Anmeldeseite erstellt, auf der Nutzer überprüfen können, ob die eigene E-Mail-Adresse Teil der beschlagnahmten Daten ist. So können Anwender herausfinden, ob sie von der Emotet-Gruppe infiziert wurden.

Diese Maßnahmen sollen Nutzern im ersten Schritt dabei helfen, herauszufinden, ob sie überhaupt betroffen sind. Im zweiten Schritt werden Betroffene dabei unterstützt, ihre Systeme von der Malware zu befreien.

Ist die Gefahr nun gebannt?

Bisher gibt es keine bekannten Anklagen oder Verhaftungen, was darauf hindeutet, dass die Strafverfolgungsmaßnahmen vermutlich nur bei den Werkzeugen der Angreifer, nicht aber bei den Angreifern selbst zu Ergebnissen geführt haben. Dies könnte bedeuten, dass die Emotet-Gruppe versucht, sich neu zu gruppieren und aufzubauen. Dies ist unter anderem durch die hohe Anpassungsfähigkeit der Gruppe wahrscheinlich. Selbst wenn die Gruppe nicht über ihr Botnet verfügt, hat sie möglicherweise weitere Kopien der Daten, mit denen sie versuchen kann, ein neues Botnet aufzubauen.

Mehr dazu bei avast.com

 


Über Avast

Avast (LSE:AVST), ein FTSE 100-Unternehmen, ist ein weltweit führender Anbieter für digitale Sicherheits- und Datenschutzprodukte. Avast hat über 400 Millionen Online-Nutzer und bietet unter den Marken Avast und AVG Produkte an, die Menschen vor Bedrohungen aus dem Internet und der sich entwickelnden IoT-Bedrohungslandschaft schützen. Das Bedrohungserkennungsnetzwerk des Unternehmens gehört zu den fortschrittlichsten der Welt und nutzt Technologien wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu stoppen. Die digitalen Sicherheitsprodukte von Avast für Mobile, PC oder Mac sind von VB100, AV-Comparatives, AV-Test, SE Labs und anderen Testinstituten erstklassig bewertet und zertifiziert worden.


 

Passende Artikel zum Thema

RAG: Innovative KI-Technologien bringen Gefahren mit sich

Seit der Einführung von ChatGPT 2022 wollen immer mehr Unternehmen KI-Technologien nutzen – oft mit spezifischen Anforderungen. Retrieval Augmented Generation ➡ Weiterlesen

2025: Wer will IT-Security-Verantwortlicher sein?

Wie jedes Jahr haben die IT-Security-Spezialisten von WatchGuard Technologies auch Ende 2024 einen Blick in die Zukunft gewagt und ihre ➡ Weiterlesen

Active-Directory-Sicherung und -Wiederherstellung

Ransomware-Bedrohungen oder auch aktive Angriffe sind für Unternehmen längst Bestandteil ihres Alltags. Viele Attacken auf Identity-Systeme und allen voran Active ➡ Weiterlesen

Neue Gefahren durch Ransomware-Gruppe RansomHub

Ein Anbieter einer KI-gestützten, Cloud-basierten Cyber-Sicherheitsplattform hat einen Bericht zu Ransomware-Aktivitäten und -Trends aus dem vergangenen Monat September 2024 veröffentlicht. ➡ Weiterlesen

Cybersecurity-Trends 2025

Die Cybersecurity befindet sich derzeit in einem dramatischen Wandel. Während Cyberkriminelle zunehmend KI-gestützte Angriffsmethoden entwickeln und ihre Taktiken verfeinern, stehen ➡ Weiterlesen

Disaster-Recovery-as-a-Service – DRaaS-Lösung

Investitionen in DRaaS (Disaster-Recovery-as-a-Service) sind sinnvoll und zukunftsweisend, denn DRaaS hilft den Unternehmen, ihre IT-Systeme und Daten im Fall eines ➡ Weiterlesen

Digitale Zertifikate mit verkürzter Lebensdauer

Apple hat sich nun Google angeschlossen und drängt auf eine kürzere Lebensdauer von Zertifikaten, um die Online-Sicherheit zu verbessern. Indem ➡ Weiterlesen

XDR: KI-Funktionen erkennen und wehren Bedrohungen ab

Bei der Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen kann für Sicherheitsexperten, darunter auch Managed Service Provider (MSP), jede Minute entscheidend sein. ➡ Weiterlesen