2023: Was kommt nach 10 Millionen DDoS-Attacken 2022?

2023: Was kommt nach 10 Millionen DDoS-Attacken 2022?
Anzeige

Beitrag teilen

Insbesondere der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die DDoS-Attacken in 2022 extrem steigen lassen. Der Anstieg bei Ransomware ist zwar nicht so hoch, aber die Qualität der Angriffe steigt und sind daher schwerer abzuwehren. Ein Kommentar von Netscout. 

Gehen Cyberangriffe mit dem Morris-Wurm auf das Jahr 1988 zurück und stellten damals eine rare Sensation dar, so gehören sie heute mit Millionen von Angriffen pro Jahr zum Daily Business und entwickeln sich im Schnelltempo weiter. Allein im ersten Halbjahr 2022 kam es weltweit zu über 6 Millionen DDoS-Attacken. Auch wenn die Zahlen für das zweite Jahr noch nicht vorliegen, so sind doch um die 10 Millionen insgesamt zu erwarten.

Anzeige

Auf welche Entwicklungen Unternehmen und IT-Sicherheitsexperten in diesem Jahr bei DDoS- und Ransomware-Attacken ein besonderes Augenmerk legen müssen:

Leistungsfähigere DDoS-Angriffsvektoren

Netzwerkbetreiber müssen mit weitaus mehr Angriffen mit politischem, religiösem und ideologischem Hintergrund rechnen. Dabei sind Nationalstaaten mit weitaus mehr Ressourcen als andere böswillige Akteure ständig auf der Suche nach neuen und leistungsfähigeren DDoS-Angriffsvektoren zur Umgehung von DDoS-Abwehr, was jedes Jahr durch die Entwicklung neuer Vektoren belegt wird. Ein frequentiertes Ziel nationaler Akteure ist die Internetinfrastruktur, um kritische Kommunikations-, E-Commerce- und weitere wichtige Infrastrukturen, die von der Internetkonnektivität abhängig sind, auszuschalten.

Anzeige

Direct-Path-DDoS-Angriffe feiern ihre Rückkehr

Direkte Flooding- und DDoS-Angriffe auf der Anwendungsebene werden immer beliebter. Grund dafür sind die verstärkten Bemühungen zur Bekämpfung von Spoofing weltweit, die es gefälschten Paketen schwieriger machen, das Internet zu durchqueren. Direct-Path DDoS-Angriffe stammen aus der Vergangenheit, bevor Reflection/Amplification-Angriffe die Bedrohungslandschaft dominierten.

Diese Angriffe wurden für das moderne Netzwerk optimiert und kommen nun aus viel leistungsfähigeren Quellen, wie z. B. Cloud-basierten Infrastrukturen mit massiven Rechen- und Bandbreitenressourcen. Darüber hinaus kompromittieren die Angreifer Hosts, die sich viel näher am Ziel befinden, und umgehen auf diese Weise viele Ebenen des Transits, der potenziellen Entdeckung und der Schadensbegrenzung.

Bedrohlicher Mix mit Adaptive DDoS

Bei einem adaptiven DDoS-Angriff identifizieren die Angreifer im Vorfeld bestimmte Elemente der Dienstleistungskette, die sie angreifen wollen. Botnet-Knoten und Reflektoren/Verstärker, die sich näher am Ziel befinden, kommen dabei zunehmend zum Einsatz – ein Phänomen, das bei Botnets beobachtet wurde, die die Ukraine angriffen. Dadurch wird die Anzahl der Grenzen, die der DDoS-Angriffsverkehr passieren muss, minimiert. Dies erschwert die Erkennung und Entschärfung des Angriffs. Der Mix aus größerer verfügbarer Bandbreite und höherem Durchsatz, größerer Anzahl vulnerabler Geräte und adaptiven DDoS-Angriffstechniken vergrößert die Bedrohung für Netzbetreiber.

Ransomware – Triple Extortion-Angriffe

Dreifach-Erpressungsangriffe – Triple Extortion – bleiben auch in diesem Jahr Thema. Sie beginnen mit der Infiltration eines Netzwerks und dem Diebstahl wertvoller Vermögenswerte wie Geschäftsgeheimnisse, Quellcode, Kreditkarten, Authentifizierungsdaten und andere personenbezogene Daten. In Phase zwei wird Ransomware eingeschleust, um wertvolle Daten oder ganze Speichersysteme zu verschlüsseln.

Zu diesem Zeitpunkt fordern die Cyberkriminellen Lösegeld im Austausch gegen die Entschlüsselung. Bei Verweigerung der Zahlung, weil zum Beispiel gute Backups die Wiederherstellung ermöglichten, droht der Bedrohungsakteur auch damit, sensible Daten zu veröffentlichen. Die Androhung einer solchen Veröffentlichung erhöht den Druck schließlich auf das Maximum.

Mehr bei Netscout.com

 


Über NETSCOUT

NETSCOUT SYSTEMS, INC. hilft bei der Absicherung digitaler Geschäftsdienste gegen Sicherheits-, Verfügbarkeits- und Leistungsunterbrechungen. Unsere Markt- und Technologieführung beruht auf der Kombination unserer patentierten Smart-Data-Technologie mit intelligenter Analytik. Wir bieten einen umfassenden Einblick in Echtzeit, den Kunden benötigen, um ihre digitale Transformation zu beschleunigen und abzusichern. Unsere fortschrittliche Omnis® Cybersecurity-Plattform zur Erkennung und Abwehr von Bedrohungen bietet umfassende Netzwerktransparenz, Bedrohungserkennung, kontextbezogene Untersuchungen und automatische Abwehrmaßnahmen am Netzwerkrand.


 

Passende Artikel zum Thema

Cyberversicherungen sind die Ausnahme

Wenn plötzlich wichtige Daten nach einem Angriff mit Schadsoftware verschwunden sind, jemand anderes sich im Internet der eigenen Identität bemächtigt ➡ Weiterlesen

KMUs: Ransomware weiterhin Angreifer Nr. 1

Der neue MDR-Report wertet Incident Response Vorfälle bei KMUs - mittelständischen Unternehmen 2024 aus und zeigt, dass Angriffe mit Ransomware ➡ Weiterlesen

Nordkoreanische APT-Gruppe nutzt russische Internet-Infrastruktur

Eine neue Experten-Analyse zur nordkoreanischen APT-Gruppe Void Dokkaebi. Die Untersuchung zeigt, wie die Gruppe gezielt russische Internet-Infrastruktur nutzt, um Krypto-Diebstähle ➡ Weiterlesen

Play-Ransomware nutzt Windows Zero-Day-Schwachstelle 

Die Ransomware-Gruppe Play und verbündete Gruppen nutzen laut Symantec einen Exploit der auf die Zero-Day-Sicherheitslücke CVE-2025-29824 abzielt. Die Schwachstelle wurde ➡ Weiterlesen

Moderne CIOs haben vielfältige Aufgaben

Das Rollenbild moderner CIOs hat sich deutlich gewandelt: Früher waren CIOs überwiegend für die Aufrecherhaltung des IT-Betriebs von Unternehmen zuständig. ➡ Weiterlesen

Über 130.000 Datenschutzverstöße in Europa 2024

In den 15 europäischen Nationen gab es 2024 täglich über 365 Datenschutzverstöße, so die Ergebnisse einer aktuellen Analyse. In Deutschland ➡ Weiterlesen

DDoS-Angriffe: Wichtigstes Mittel der Cyberkriegsführung

Im zweiten Halbjahr 2024 gab es weltweit insgesamt mindestens 8.911.312 DDoS-Angriffe, so die Ergebnisse eines aktuellen DDoS Threat Intelligence Reports. ➡ Weiterlesen

Cyberkriminalität: Russischsprachiger Untergrund ist führend

Ein neuer Forschungsbericht gibt einen umfassenden Einblick in den russischsprachigen Cyber-Untergrund. Dieses Ökosystem hat die weltweite Cyberkriminalität in den letzten ➡ Weiterlesen