Wachsende Bedrohung durch Dropper-as-a-Service

Beitrag teilen

Neue Sophos-Studie zeigt die wachsende Bedrohung durch Dropper-as-a-Service. Als raubkopierte Software getarnt liefern sogenannte Dropper ganze Malwarebündel aus, darunter Programme für Informationsdiebstahl, Klickbetrug und vieles mehr.

Sophos hat eine neue Studie mit dem Titel „Fake Pirated Software Serves Up Malware Droppers as a Service“ veröffentlicht. Die Studie beschreibt, wie Cyberkriminelle Dropper, also als Trojanisches Pferd für Schadsoftware dienende Programme, nutzen, um Personen, die auf der Suche nach gehackten Versionen beliebter Geschäfts- und Consumer-Anwendungen sind mit vielfältigen schädlichen und unerwünschten Inhalten zu beliefern.

Fake Pirated Software Serves Up Malware Droppers as a Service

Bezahlte Download- bzw. Dropper-Dienste gibt es schon seit längerer Zeit und die kriminellen Betreiber verdienen damit gutes Geld. Die jüngsten Untersuchungen von Sophos deuten darauf hin, dass dieser Erfolg zum Teil auf die immer noch hohe Nachfrage nach raubkopierten Anwendungen zurückzuführen ist. Zudem ermöglichen es die kostenpflichtigen Dienste dieser Art auch weniger qualifizierten Cyberkriminellen, massenhaften Datendiebstahl oder sogar Kryptowährungsbetrug zu minimalen Kosten durchzuführen. Dropper-as-a-Service-Anbieter betreiben effektive Gewinnmaximierung, indem sie eine Reihe bösartiger oder unerwünschter Inhalte in Droppern bündeln und die Opfer gleich mit einer Reihe von schädlichen Anwendungen in einem einzigen Download überschütten.

Home-Office erhöht das Risiko zusätzlich

In den letzten 18 Monaten haben Millionen von Menschen im Home-Office gearbeitet und dabei oft private Geräte benutzt, was das Risiko bösartiger Dropper-Downloads für Unternehmen zusätzlich verstärkt hat. Gleichzeitig sind die weitaus lukrativeren Unternehmensziele damit auch für Cyberkriminelle in Reichweite, die normalerweise nicht die Kompetenz für komplexe Angriffe haben. Bei den Untersuchungen der SophosLabs wurden beispielsweise Dropper entdeckt, die Backdoors wie Glupteba sowie Diebstahl-Malware wie Raccoon Stealer und Crypto Bot enthalten. Hinsichtlich der Sicherheit ist Malware, die von Droppern geliefert wird, glücklicherweise entweder aufgrund ihrer Signatur oder ihres Verhaltens leicht von sicherer Software zu unterscheiden. Allerdings sind schädliche Pakete oft in verschlüsselten Archiven enthalten. Die meisten Sicherheitstechnologien erkennen die schädlichen Dateien erst dann, wenn sie entpackt werden.

Wie Dropper-as-a-Service arbeitet

Die SophosLabs haben vor kurzem eine Studie über den Raccoon Stealer veröffentlicht, der als Teil eines Schadcode-Pakets von einem Dropper-as-a-Service verteilt wurde. Im Anschluss an diese Untersuchung haben die Forscher analysiert, wie diese Dropper-Dienste ihre verschiedenen Daten übermitteln. Das folgende Diagramm zeigt, was passiert, wenn auf den Download einer vermeintlichen Raubkopie geklickt wird, die in Wirklichkeit aber ein getarnter Malware-Dropper ist:

Schutz vor Dropper Malware

Sophos empfiehlt Unternehmen, ihre Sicherheitssoftware sowie die Einstellungen und Richtlinien zu überprüfen und sicherzustellen, dass schädliche und unerwünschte Downloads erkannt und blockiert werden. Dazu gehört auch ein robuster Ansatz zur Web-Filterung. Die in einem Dropper-Paket versteckte Malware kann möglicherweise erst beim Entpacken entdeckt werden. Zu diesem Zeitpunkt kann sie sich allerdings bereits im Netzwerk befinden. Ein guter Webfilter überprüft nicht nur reguläre Downloads, sondern auch den verschlüsselten Netzwerkverkehr. Denn laut einer Sophos-Studie verwendet mehr als die Hälfte der Malware mittlerweile Transport Layer Security (TLS) Verschlüsselung für die Kommunikation. Webfilter schützen Unternehmen und ihre Mitarbeiter auch davor, sich mit gefährlichen oder nicht vertrauenswürdigen Servern zu verbinden, indem sie schädliche Domains und URLs blockieren.

Unternehmen sollten die Netzwerksicherheit zudem durch einen aktuellen Endpoint-Schutz ergänzen, der über Funktionen zur Verhaltenserkennung auf allen von den Mitarbeitern für den Fernzugriff verwendeten Geräten verfügt. Sophos Firewall und Intercept X for Endpoints bieten beispielsweise all diese Funktionen und mehr, einschließlich Schutz vor Ransomware.

Mehr bei Sophos.com

 


Über Sophos

Mehr als 100 Millionen Anwender in 150 Ländern vertrauen auf Sophos. Wir bieten den besten Schutz vor komplexen IT-Bedrohungen und Datenverlusten. Unsere umfassenden Sicherheitslösungen sind einfach bereitzustellen, zu bedienen und zu verwalten. Dabei bieten sie die branchenweit niedrigste Total Cost of Ownership. Das Angebot von Sophos umfasst preisgekrönte Verschlüsselungslösungen, Sicherheitslösungen für Endpoints, Netzwerke, mobile Geräte, E-Mails und Web. Dazu kommt Unterstützung aus den SophosLabs, unserem weltweiten Netzwerk eigener Analysezentren. Die Sophos Hauptsitze sind in Boston, USA, und Oxford, UK.


 

Passende Artikel zum Thema

Mit Cyber Recovery komplexen Angriffen begegnen

Cyber Recovery geht über Operational Recovery und Disaster Recovery weit hinaus. Damit lassen sich Systeme, Applikationen und Daten auch nach ➡ Weiterlesen

Phishing: Mitarbeiterschulungen sind effektiv

Schulen Unternehmen ihre Arbeitnehmer regelmäßig durch Security Awareness Trainings und simulierte Phishing-Tests, sind sie besser gegen Phishing Angriffe geschützt. Das ➡ Weiterlesen

Cyber Resilience Act verbietet Geräte mit bekannten Schwachstellen

Der Cyber Resilience Act (CRA) soll in der zweiten Hälfte 2024 in Kraft treten. Es verbietet Herstellern in der EU, ➡ Weiterlesen

Ransomware: Verschlüsselte Backups – verdoppeltes Lösegeld 

Wenn das Backup beim Ransomware-Angriff zum Problem wird: Cyberkriminelle richten ihre Verschlüsselungstaten auch auf Backups aus. Warum? Weil so noch ➡ Weiterlesen

GAP-Analyse: Sicherheitslücken erkennen und schließen

Für immer mehr Unternehmen wird die GAP-Analyse zu einem unverzichtbaren Instrument, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu identifizieren und gezielt zu beheben. ➡ Weiterlesen

Daten aus verschlüsselten, virtuellen Festplatten extrahieren

Experten zeigen 6 Methoden, die Security-Profis kennen sollten: Mit ihnen lassen sich Daten aus verschlüsselten, virtuellen Festplatten extrahieren. Das sind ➡ Weiterlesen

NIS 2: Zu wenig Unterstützung durch das Management

Die NIS 2-Richtlinie zielt darauf ab, in der Europäischen Union ein hohes gemeinsames Niveau an Cybersicherheit zu erreichen. Die Mitgliedsstaaten ➡ Weiterlesen

KI in der Cybersicherheit: Waffe und Heilmittel zugleich

Viele IT-Sicherheitsexperten sind sich einig, dass generative KI DIE Lösung gegen immer komplexere Cyberattacken ist. KI könnte die Lücke schließen, ➡ Weiterlesen