Trojaner versteckt sich in Mac-Software

Eset_News

Beitrag teilen

ESET Forscher analysieren Malware in Trading-Programmen für Kryptowährungen

Das Mac-User nicht Ziel von Malware-Angriffen und Cyber-Kriminellen sind, gilt unter Experten schon seit langem als Ammenmärchen. ESET-Forscher haben erneut Cybercrime-Aktivitäten aufgedeckt und analysiert, die es gezielt auf das Betriebssystem macOS abgesehen haben. Die slowakischen IT-Security-Experten entdeckten auf gefälschten Anbieterseiten manipulierte Krypto-Trading-Software. Bei den Programmen handelt es sich durchweg um Klone einer legitimen Anwendung, die von den Schadcode-Verbreitern mit der GMERA-Malware versehen wurde. Hierfür haben die Kriminellen die bekannte Kattana-Trading-Software missbraucht, umbenannt und die Malware in ihr Installationsprogramm integriert. Darüber hinaus kopierten die Täter die Hersteller-Webseite, um Besucher zur Installation der manipulierten und schadhaften Anwendung zu verleiten. Bisher entdeckten die ESET-Forscher im Internet vier Kopien der Trading-Software, die unter folgenden Namen angeboten wurde: Cointrazer, Cupatrade, Licatrade und Trezarus.

„Das Schadprogramm meldet sich via HTTP bei einem Command & Control-Server und erstellt eine Remote-Terminalsitzungen über eine fest codierte IP-Adresse mit einem anderen C&C-Server“, so ESET-Forscher Marc-Etienne M.Léveillé, der die Untersuchung leitete. „Ziel der Kriminellen ist es sensible Daten des Anwenders, wie Browser-Daten, Krypto-Wallets und Desktop-Screenshots zu sammeln.“

Nahezu identische Kopie von Software und Webseite

Die Cyberkriminellen haben die Webseite und die Trading-Software von Kattana kopiert und umbenannt. Auf den Webseiten wurde in der Regel lediglich das Logo ausgetauscht. Bisher ist noch unklar, wie und in welchem Umfang die Kriminellen die schädlichen Trading-Programme beworben und gestreut haben. Die Experten des europäischen IT-Sicherheitsherstellers vermuten, dass die Kopien via Social Engineering angeboten wurden. Ein Indiz dafür: Im März 2020 veröffentlichte die offizielle Kattana-Website eine Warnung, die darauf hinweist, dass Opfer gezielt angesprochen werden, um sie zum Herunterladen einer schadhaften Anwendung zu verleiten. Die Download-Schaltfläche auf den gefälschten Webseiten verlinkt zu einem ZIP-Archiv, das die schädliche Anwendung beinhaltet. In den Apple Store gelange keine der Kopien.

Mehr dazu bei ESET Welivesecurity.com

 

Passende Artikel zum Thema

Mastodon: zwei hoch gefährliche Schwachstellen entdeckt 

In seiner Reihe "Codeanalyse von Open Source Software“ (kurz CAOS) hat das BSI Software auf ihre Sicherheit untersucht. Bei der ➡ Weiterlesen

Qcell: APT-Gruppe Abyss veröffentlicht 5,4 TeraByte Daten

Wieder gab es wohl einen großen Datendiebstahl bei einem deutschen Unternehmen. Es hat wohl den Solarzellen-Anbieter Qcells erwischt. Die APT-Gruppe ➡ Weiterlesen

Flugsicherung DFS von Hackern attackiert

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) wurde von Hackern angegriffen. Ziel des Cyberangriffs war wohl nach ersten Erkenntnissen die administrative IT-Infrastruktur. Allerdings ➡ Weiterlesen

Phishing: Angriffe mit Infostealer zur Datenexfiltration

Threat-Analysten haben Phishing-Angriffe beobachtet, bei denen ein fortschrittlicher, verdeckter Ansatz zum Einsatz kommt, um besonders große Mengen an sensiblen Daten ➡ Weiterlesen

Qilin-Ransomware stiehlt Anmeldedaten aus Chrome

Bei einer Untersuchung eines Qilin-Ransomware-Angriffs stellte das Sophos X-Ops-Team fest, dass die Angreifenden Anmeldedaten entwendeten, die in Google-Chrome-Browsern auf bestimmten ➡ Weiterlesen

Index meistverbreiteter Malware im Juli 2024

Der aktuelle Threat Index zeigt, dass RansomHub weiterhin die aktivste Ransomware-Gruppe ist. Gleichzeitig haben die Forscher eine Remcos-Windows-Malware-Kampagne identifiziert, die ➡ Weiterlesen

Microsoft schließt Schwachstelle in Azure Health Bot Service

Die in Microsofts Azure Health Bot Service gefundene kritische Schwachstelle wurde inzwischen geschlossen. Mit ihr war ein Server-Side Request Forgery (SSRF) ➡ Weiterlesen

Vermehrt Angriffe auf verwundbare Windows-Treiber

Cyberangriffe auf Windows über anfällige Treiber sind im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um fast ein Viertel (23 ➡ Weiterlesen