Studie: Firmendaten im Darknet – 60 Prozent betroffen

Anzeige

Beitrag teilen

Wie eine aktuelle Studie von 26.000 Unternehmen und 80 Branchen zeigt, stehen im Darknet durch Datenlecks viele deutsche Firmendaten zum Herunterladen oder zum Kauf bereit. Fast 60 Prozent aller Unternehmen und staatlichen Einrichtungen sind betroffen. Einige Unternehmen wissen das vielleicht so nicht einmal.

Die Sicherheitsforscher von Botiguard aus Bayern suchten in ihrer “Darknet Studie Deutschland 2023″nach Unternehmen im Darknet und nach Datenlecks. Die breit angelegte Studie umfasste mehr als 26.000 Unternehmen aus 80 Branchen und Kategorien. Das Lagebild für Deutschland ist besorgniserregend und schlechter als bisher angenommen. 

Anzeige

Deutschland: Lagebild besorgniserregend

Es wurden im Darknet nach Datenlecks gesucht, die deutsche Unternehmen betreffen. Der Fokus lag hier ausschließlich auf Unternehmens- und Mitarbeiterdaten. Betroffen kann ein Unternehmen auch dann sein, wenn ein Geschäftspartner oder ein Zulieferer gehackt wird. Auf diesem Wege kommen zahlreiche Daten ins Darknet, auch ohne das Wissen der betroffenen Unternehmen.

Datenlecks machen das Hackerleben einfacher.

Im Laufe der Zeit hinterlassen Unternehmen und Mitarbeiter viele Datenspuren im Internet. Hacker sammeln diese Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammen und bieten diese im Darknet und auf illegalen Seiten an. Insbesondere nach einem Sicherheitsvorfall gelangen massenweise Daten ins Darknet. Mittlerweile sind riesige Datensammlungen entstanden, die fortlaufend um neue Einträge anwachsen und Millionen von Unternehmen betreffen. Dadurch sind glaubwürdige und wirkungsvolle Angriffe möglich, zum Beispiel gezielte Angriffe auf einzelne Mitarbeiter und leitende Angestellte, die IT-Infrastruktur oder klassisches Spam.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

Risiko Partnerunternehmen und Lieferkette (Supply Chain)

In einer hoch-vernetzten Welt ist ein Sicherheitsvorfall bei einem Partnerunternehmen oder Zulieferer ebenfalls problematisch. Es können selbst dann Daten des eigenen Unternehmens abfließen, obwohl es um die Sicherheit im eigenen Unternehmen gut bestellt ist. Beispiel: Ein Mittelständler nutzt ein Reisebüro zum Buchen von Geschäftsreisen. Die Mitarbeiter haben jeweils ein Benutzerkonto, um sich am Geschäftsreise-Portal des Reisebüros anzumelden. Das Reisebüro wird nun gehackt. Durch diesen Vorfall gelangen verschiedene Mitarbeiter- und Zugangsdaten ins Darknet, obwohl es um die IT-Sicherheit im eigenen Unternehmen gut bestellt ist. Noch komplexer wird es, wenn nachgelagert eine Fluggesellschaft oder Zwischenhändler gehackt wird.

Im Fokus: Börsennotierte Unternehmen und Energie

🔎 Daten dieser Branchen deutscher Unternehmen sind im Darknet zu finden (Bild: Botiguard).

58,5 Prozent der untersuchten Organisationen waren von Datenlecks betroffen. Wenig überraschend, alle bereits durch Erpresser-Trojaner (Ransomware) gehackten Unternehmen waren auch von Datenlecks betroffen und stellten damit den ersten Platz auf. Auf Platz 2 landeten börsennotierte Unternehmen des DAX, TecDAX, MDAX und SDAX mit einer Trefferquote von 97 %. Doch diese verfügen in der Regel über eigene Krisenteams sowie Experten für IT-Sicherheit. Die Risiken sollten deshalb weitgehend bekannt und berücksichtigt sein.

Auf Platz 3 folgten Energieunternehmen mit einer Trefferquote von 71 %. Darunter waren Stadtwerke und private Stromerzeuger. Gerade dieser Bereich ist durch BSI KRITIS Vorgaben streng reguliert. Für Details ist aber eine Zusammenarbeit mit Branchenvertretern und gegebenenfalls mit dem Bundesamt für Informationssicherheit notwendig.

Bis zu 300.000 Datensätze verfügbar

Der größte Fund galt einem börsennotierten Mischkonzern mit mehr als 300.000 durchgesickerten Datensätzen. Im staatlichen Bereich war eine mitteldeutsche Stadtverwaltung mit knapp 48.000 Treffern am auffälligsten. Bei den Hilfsorganisationen stach eine internationale tätige Hilfsorganisation mit mehr als 6.200 Datensätzen hervor.

7-fach höheres Risiko

Im Rahmen der Studie wurde erforscht, welches Risiko Unternehmen haben einen Angriff durch Erpresser-Trojaner (Ransomware) zu erleiden, wenn diese auch von Datenlecks betroffen sind. Hierzu wurden zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe stellten 56 bereits gehackte Unternehmen dar. Eine Kontrollgruppe von 59 nicht gehackten Unternehmen bildete die zweite Gruppe. Unternehmen, die von Datenlecks betroffen sind, haben ein 7-fach höheres Risiko, auch von Cyberkriminellen erpresst zu werden.

So können sich Unternehmen und Einzelne schützen

Unter anderem sollten Unternehmen darauf achten, dass Cybersicherheit ein Kaufkriterium ist. Von Geschäftspartnern und Software-Anbietern sollten vertragliche Zusagen für die IT-Sicherheit eingeholt werden. Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, die auch Datenlecks berücksichtigen, bringen ebenfalls einen effektiven Schutz. Die Suche nach Datenlecks im Darknet sollten jedoch externe Dienstleister übernehmen, um rechtliche Risiken zu vermeiden. Mitarbeiter und Privatpersonen sollten stets unterschiedliche Passwörter je Benutzerkonto verwenden. Ein Passwortmanager ist nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sogar komfortabler. Mittlerweile bieten viele Anbieter eine 2-Faktor-Authentifizierung an. Solche Angebote sollten unbedingt genutzt werden.

Fazit: Darknet Studie Deutschland 2023

Das Lagebild für Deutschland ist düsterer als bisher angenommen. Bisherige Schätzungen sahen eine Trefferquote von 40 % als hoch an. Tatsächlich stellt dies das untere Ende dar. Die Studie berücksichtigte Daten, die vor mehreren Wochen oder auch Jahren durchgesickert waren. Obwohl der überwiegende Teil der Datenlecks nicht brandaktuell ist, empfehlen wir Unternehmen, den aktuellen Status zu erheben und daraus für die Zukunft zu lernen. Auch Hacker müssen wirtschaftlich arbeiten und suchen zuerst in vorhandenen Datenlecks. Selbst wenn nur 10 % der Daten noch verwertbar wären, sind das womöglich 5.000 Einfallstore für gezielte Angriffe auf Mitarbeiter, Wirtschaftsspionage oder Lösegeld-
Erpressung. Die Studie steht online zum Download bereit.

Mehr bei Botiguard.net

 


Über Botiguard

Botiguard ist ein Cybersicherheits-Startup aus dem Chiemgau mit Know-how basierend auf einer Vielzahl von weltweit durchgeführten Cybersicherheits-Prüfungen. Wir sind spezialisiert auf Verschlüsselungs- und Lösegeld-Angriffe (Ransomware). Neben Sicherheitsprüfungen und Zertifizierungen beraten wir unsere Kunden auch persönlich.


 

Passende Artikel zum Thema

iPhones: Geheime Malware entdeckt – Such-Tool steht bereit

Kaspersky hat vor wenigen Tagen auf firmeninternen iPhones eine hochentwickelte Malware entdeckt. Die als Operation-Triangulation getaufte Kampagne ist anscheinend noch ➡ Weiterlesen

Fünf Jahre DSGVO

Die Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union ist anstrengend, aber eine Erfolgsgeschichte. Die Europäische Kommission sollte das fünfjährige Jubiläum der DSGVO dazu ➡ Weiterlesen

Arbeitswelt: Rückkehr ins Büro

Der „Everywhere Work Report“ zeichnet ein eher düsteres Bild der hybriden Arbeitswelt anno 2023. Denn zwischen den Erwartungen der Mitarbeiter ➡ Weiterlesen

Die DSGVO und der AI Act

Fünf Jahre ist die DSGVO nun in Kraft und die Europäische Kommission will die Regelung noch im ersten Halbjahr verbessern. ➡ Weiterlesen

Deutsche Firmen: 84 Prozent erwarten einen Cyberangriff

Der Cyber Risk Index (CRI) für das zweiten Halbjahr 2022 von Trend Micro ist da. Dabei erwarten 84 Prozent der deutschen ➡ Weiterlesen

Neue Phishing-Taktiken bei Unternehmens-E-Mails

Cyberkriminelle führen bei ihren Phishing-Angriffen ständig neue Techniken und Taktiken ein, um Opfer zu täuschen und Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Barracuda ➡ Weiterlesen

Erste XDR-Lösung für ChromeOS in Unternehmen

CrowdStrike Falcon Insight XDR hilft Kunden, ihre ChromeOS-Geräteflotte zu verwalten und sich einen Überblick zu verschaffen, ohne dass eine Mobile ➡ Weiterlesen

Ransomware-Analyse für Deutschland: Black Basta führend

Das Threat-Intelligence-Team von Malwarebytes hat die Aktivitäten von Ransomware-Gruppen in Deutschland von April 2022 bis März 2023 analysiert und in ➡ Weiterlesen