SSRF-Angriffe auf Microsoft Exchange Server

SSRF-Angriffe auf Microsoft Exchange Server

Beitrag teilen

In einer Analyse warnt Bitdefender vor einer Serie von ProxyNotShell/OWASSRF-Attacken, die sich gegen On-Premise Microsoft-Exchange-Installationen richten. Die Attacke endet oft sogar in der Übernahme des Servers. Hilfe bietet ein technischer Ratgeber von Bitdefender. 

Die seit Ende November 2022 vor allem in den USA beobachteten Angriffe dienten unterschiedlichen Zwecken. Server-Side Request Forgery (SSRF)-Attacken ermöglichen opportunistische Attacken über einen verwundbaren Server auf einen anderen Server und können zum Beispiel zur vollkommenen Übernahme eines Microsoft-Exchange-Servers führen. Schwachstellen in solchen High-Level-Architekturen sind selten zu finden. Wenn vorhanden, lassen sie sich in produktiven Systemen nur schwer schließen. Dies gilt vor allem für weitverbreitete Software, für die eine Rückwärts-Kompatibilität eine wichtige Rolle spielt – so bei Microsoft Exchange.

Anzeige

Intelligente Attacken zur Server-Übernahme

🔎 Microsoft Exchange CAS Schwachstelle gegen SSRF-Attacken (Bild: Bitdefender).

SSRF-Attacken sind eine weit verbreitete Möglichkeit, mit Server Orientated Architecture (SOA) programmierte Backend-Dienste zu attackieren, die über keine hart codierte Sicherheit verfügen. Für ihren Schutz sind die Frontend Proxies zuständig. In einer der Attacken greifen die Cyberkriminellen bei einem Microsoft Exchange 2019 Mailbox-Server die Client Access Services (CAS) als Proxy-Schutz an. Die Hacker senden eine Anfrage über ein verwundbares System, der CAS-Proxy authentifiziert die Anfrage der Angreifer und gewährt den Angreifern einen SYSTEM-Zugriff auf Backend-Dienste (siehe Bild).

Microsoft Exchange ist ein ideales Ziel für solche Angriffe, weil es auf einer Menge von Frontend- und Backend-Diensten beruht, deren Änderung durch die geschuldete Rückwärtskompatibilität schwer möglich ist. Die Backend-Dienste vertrauen einer Anfrage des Front End CAS Layers. Über den SYSTEM-Account laufen verschiedene Backend-Ziele. Die Remote PowerShell (RPS) bietet eine Menge von Power Shell-Befehlen.

Erst der Server, dann eigene Remote-Tools

Ein solches lohnendes Ziel attackieren Hacker für verschiedene Zwecke: So wollten sie Tools für den Remote-Zugang installieren. Eine persistente Präsenz auf dem kompromittierten System über Web-Shell-Programme sollte verschiedene Aktionen ermöglichen. Hacker nutzen die ProxyNotShell genannte Attacke um PowerShell-Kommandos durchzuführen – vermutliche Absicht die Installation von Ransomware. Auch das Erbeuten von Zugangsdaten in einer anderen Variante dient dazu, Ransomware-Attacken zu starten.

Um solche Angriffe abzuwehren, bedarf es einer gestaffelten Cyberabwehr mit Funktionen zu Prävention, Erkennung und Abwehr. Dazu gehört auch ein Patch Management, das sich nicht nur auf Windows beschränkt, sondern auf alle Applikationen und Dienste mit Internetzugang. Die Reputation von IP-Adressen und URLs zu überprüfen, ist ebenso wichtig. Abwehrlösungen müssen auch Fileless-Angriffe erkennen können.

Mehr bei Bitdefender.com

 


Über Bitdefender

Bitdefender ist ein weltweit führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen und Antivirensoftware und schützt über 500 Millionen Systeme in mehr als 150 Ländern. Seit der Gründung im Jahr 2001 sorgen Innovationen des Unternehmens regelmäßig für ausgezeichnete Sicherheitsprodukte und intelligenten Schutz für Geräte, Netzwerke und Cloud-Dienste von Privatkunden und Unternehmen. Als Zulieferer erster Wahl befindet sich Bitdefender-Technologie in 38 Prozent der weltweit eingesetzten Sicherheitslösungen und genießt Vertrauen und Anerkennung bei Branchenexperten, Herstellern und Kunden gleichermaßen. www.bitdefender.de


 

Passende Artikel zum Thema

Security Report deckt Missbrauch von Blockchains für Malware auf

Der neue Internet Security Report von WatchGuard deckt unter anderem die Instrumentalisierung von Blockchains als Hosts für schädliche Inhalte auf. ➡ Weiterlesen

PKI-Zertifikate sicher verwalten

Mit der Zunahme von Hard- und Software nimmt die Anzahl von Zertifikaten für diese Geräte zu. Ein Cybersicherheitsunternehmen hat jetzt ➡ Weiterlesen

Cloud-Sicherheitsstrategien: eBook gibt Tipps

Cloud-Computing nimmt immer weiter zu. Das ebook erklärt effektive Cloud-Sicherheitsstrategien, inklusive Identitätsmodernisierung, KI-Herausforderungen und Secure-by-Design-Strategien, und bietet Unternehmen umsetzbare Erkenntnisse ➡ Weiterlesen

Mit KI-Technologie Geschäftsanwendungen sicher verwalten

Ein  Anbieter von Cybersicherheitslösungen, launcht die neueste Version seiner Sicherheitsmanagement-Plattform. Mithilfe von moderner KI-Technologie lassen sich Geschäftsanwendungen schnell und präzise ➡ Weiterlesen

Open-Source-Tool zur Analyse von Linux-Malware

Mit dem neuen Open-Source-Tool können SOC-Teams und Entwickler die Sicherheit überwachen und Bedrohungen untersuchen. Traceeshark kombiniert die dynamische Analyse von ➡ Weiterlesen

Cyberkriminalität: Aktuelle Bedrohungen und Taktiken

Ein Anbieter im Bereich Connectivity Cloud stellt seine Forschungsdaten zur weltweiten Cyberkriminalität der Allgemeinheit zur Verfügung. Sie haben Angreifer aufgespürt, ➡ Weiterlesen

NIS2: Veraltete Software ist ein Risiko

NIS2 betrifft Unternehmen, die zur kritischen Infrastruktur gehören. Sie alle müssen prüfen, ob die Software ihrer Geräte auf dem neuesten ➡ Weiterlesen

Quishing: Phishing mit QR-Codes

In Anlehnung an Albert Einstein ließe sich wohl sagen, dass der kriminelle Einfallsreichtum der Menschen unendlich ist. Der neueste Trend ➡ Weiterlesen