Snake: Russisches Top-Cyber-Spionagetool in 50 Ländern enttarnt

Snake: Russisches Top-Cyber-Spionagetool in 50 Ländern enttarnt

Beitrag teilen

Die amerikanische CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) hat das fortschrittlichste Cyber-Spionagetool „Snake“ des russischen Geheimdienstes FSB in 50 Ländern und fast allen Kontinenten inklusive Europa und Nordamerika identifiziert. Das Tool griff Regierungsnetzwerke, Forschungseinrichtungen und auch Journalisten an. Ein Cybersecurity Advisory hilft weltweiten Experten beim aufspüren und abwehren.

Die Snake-Malware und ihre Infrastruktur gilt laut CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) als das fortschrittlichste Cyber-Spionagetool, das vom Zentrum 16 des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) für die langfristige Informationssammlung zu sensiblen Zielen entwickelt wurde und verwendet wird. Um Operationen mit diesem Tool durchzuführen, hat der FSB ein verdecktes Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) aus zahlreichen Snake-infizierten Computern weltweit aufgebaut.

Anzeige

Verdecktes Snake-Netzwerk weltweit enttarnt

Viele Systeme in diesem P2P-Netzwerk dienen als Relaisknoten, die getarnten operativen Datenverkehr von und zu verseuchten Snake-Netzwerken und dann zu der Informationszentrale des russischen Geheimdienst FSB weiterleiten. Die benutzerdefinierten Kommunikationsprotokolle von Snake nutzen Verschlüsselung und Fragmentierung zur Wahrung der Vertraulichkeit und sollen die Erkennungs- und Erfassungsbemühungen behindern.

Netzwerk erstreckt sich über 50 Länder

Die CISA hat die Snake-Infrastruktur in über 50 Ländern in Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika, Asien und Australien identifiziert, darunter auch in den Vereinigten Staaten und Russland selbst. Obwohl Snake branchenübergreifend Infrastruktur nutzt, ist seine Ausrichtung zielgerichteter und taktischer Natur. Weltweit hat der FSB Snake eingesetzt, um sensible Informationen von vorrangigen Zielen wie Regierungsnetzwerken, Forschungseinrichtungen und Journalisten zu sammeln. Beispielsweise nutzten FSB-Akteure Snake, um auf vertrauliche Dokumente zu internationalen Beziehungen sowie andere diplomatische Kommunikation eines Opfers in einem Land der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) zuzugreifen und diese zu exfiltrieren. In den Vereinigten Staaten hat der FSB Branchen wie das Bildungswesen, kleine Unternehmen und Medienorganisationen zum Opfer gemacht.

Vorrangig NATO-Länder im Visier

Ein Cybersecurity Advisory (CSA) der CISA bietet Hintergrundinformationen zu Snakes Zuordnung zum FSB, sowie detaillierte technische Beschreibungen der Host-Architektur und Netzwerkkommunikation des Snake-Cyber-Spionagetool. Das CSA befasst sich auch mit einer aktuellen Snake-Variante, die noch nicht allgemein bekannt ist. Die technischen Informationen und Abhilfeempfehlungen in dem Cybersecurity Advisory stellt die CISA bereit, um Netzwerkverteidigern bei der Erkennung von Snake und den damit verbundenen Aktivitäten zu helfen.

Mehr bei CISA.gov

 

Passende Artikel zum Thema

Identitätssicherheit: Viele Unternehmen sind noch am Anfang

Ein Anbieter von Identity Security für Unternehmen, hat seine aktuelle Studie „Horizons of Identity Security“ vorgestellt. Unternehmen mit fortschrittlicher Identitätssicherheit stehen ➡ Weiterlesen

NIS2-Compliance verstärkt IT-Fachkräftemangel

Eine neue Umfrage zur EU-weiten Umsetzung von NIS2 zeigt die erheblichen Auswirkungen auf Unternehmen bei der Anpassung an diese zentrale ➡ Weiterlesen

Datenverlust Klassifizierung: Wie verheerend ist er wirklich?

Ein Datenverlust ist immer ein Problem. Aber wie schwerwiegend der Verlust ist, hängt von den verlorenen Daten ab. Um das ➡ Weiterlesen

E-Mails: Sicherheit in den meisten Unternehmen mangelhaft

Jede achte Organisation war im letzten Jahr von einer Sicherheitsverletzung im E-Mail-Bereich betroffen, so die Studie “Email Security Threats Against ➡ Weiterlesen

Studie: SOC-Teams haben wenig Zutrauen in ihre Sicherheitstools

Ein führender Anbieter von KI-gestützter erweiterter Erkennung und Reaktion (XDR), hat die Ergebnisse seines neuen Forschungsberichts "2024 State of Threat ➡ Weiterlesen

Geräte und Nutzerkonten – darauf zielen Cyberangreifer

Der neue Cyber Risk Report zeigt die kritischen Schwachstellen in Unternehmen auf und bietet somit aber auch neue Möglichkeiten der ➡ Weiterlesen

NIS2-Richtlinie: Ziele und Herausforderungen bei der Umsetzung

Ziel der NIS-Direktive war es, für eine hohe Cyberresilienz in Unternehmen mit kritischer Infrastruktur in allen Mitgliedsstaaten der EU zu ➡ Weiterlesen

Microsoft SharePoint Schwachstelle erlaubt Remotecode

Die oberste amerikanische Cyberschutzbehörde CISA hat ihren Katalog bekannter ausgenutzter Schwachstellen um eine neue Schwachstelle ergänzt: Microsoft SharePoint lässt die ➡ Weiterlesen