Sicherheitslücke in Outlook – Unternehmen in Gefahr

B2B Cyber Security ShortNews

Beitrag teilen

Ein Sicherheitslabor hat eine gravierende Sicherheitslücke in Microsoft Outlook entdeckt, die gegen europäische Regierungs-, Militär-, Energie- und Transportunternehmen genutzt wird. Die Schwachstelle hat die Bezeichnung CVE-2023-23397 und ist nach dem Common Vulnerability Scoring System (CVSS) mit einem Wert von 9.8 klassifiziert. Auch das BSI sagt: Die Attacke erfolgt bereits vor dem Öffnen der Mail bzw. vor der Anzeige im Vorschaufenster – eine Aktion durch den Empfänger ist nicht notwendig!

Die Sicherheitslücke ermöglicht es einem nicht autorisierten Angreifer, Systeme mit einer speziell gestalteten E-Mail zu kompromittieren. Durch diese bösartige E-Mail erhält er unbefugten Zugriff auf die Anmeldedaten des Empfängers.

Angriffe werden zunehmen

„Nachdem bereits erste Proof-of-Concepts veröffentlicht wurden, ist davon auszugehen, dass die Angriffe auf die Sicherheitslücke CVE-2023-23397 zunehmen werden“, erklärt Umut Alemdar, Head of Security Lab bei Hornetsecurity. „Wir empfehlen daher allen Nutzern von Microsoft Outlook, die von Microsoft bereitgestellten Sicherheits-Patches so schnell wie möglich zu installieren.“

Das moderne Sicherheitssystem von Hornetsecurity ist dank Advanced Thread Protection (ATP) in der Lage, E-Mails unter Quarantäne zu stellen, die diese Schwachstelle ausnutzen möchten. „So wird verhindert, dass die E-Mails den Posteingang des Opfers erreichen“, führt Alemdar weiter aus. „Dank ATP sind unsere Kunden bereits vor dieser Gefahr geschützt. Zudem hat das Security Lab von Hornetsecurity es sich zur Aufgabe gemacht, die Bedrohungslandschaft mit Argusaugen zu überwachen, um unseren Kunden weiterhin den bestmöglichen Schutz vor den neuesten Cyber-Bedrohungen zu gewährleisten.“

Angriff vor der Vorschau

Die Outlook-Sicherheitslücke wird bereits durch das Abrufen und Verarbeiten einer bösartigen E-Mail durch den Outlook-Client initiiert. So kann es zu einem Angriff kommen, noch bevor die E-Mail im Vorschaufenster angezeigt wird. Der Angreifer leitet sein Opfer in eine durch ihn kontrollierte Umgebung. Das führt dazu, dass der Net-NTLMv2-Hash des Opfers, ein Challenge-Response-Protokoll, das für die Authentifizierung in Windows-Umgebungen verwendet wird, preisgegeben wird. Diese Informationen kann der Angreifer an einen anderen Service weiterleiten und sich so als das Opfer authentifizieren und das System noch weiter gefährden.

Der Angriff erweist sich als wenig komplex und wurde laut Microsoft bereits in der Praxis beobachtet. Die Schwachstelle wurde für Angriffe auf europäische Regierungs-, Militär-, Energie- und Transportunternehmen genutzt. Erstmals wurde Microsoft von CERT-UA (Computer Emergency Response Team für die Ukraine) über CVE-2023-233397 in Kenntnis gesetzt. Ein vom Security Lab-Team von Hornetsecurity erstellter Proof-of-Concept zeigt, dass der Angriff besonders schwer zu erkennen ist: Alle in VirusTotal enthaltenen Anti-Malware- und Sandbox-Dienste konnten ihn nicht als gefährlich klassifizieren.

Mehr bei Hornetsecurity.com

 


Über Hornetsecurity

Hornetsecurity ist der in Europa führende deutsche Cloud Security Provider für E-Mail und schützt die IT-Infrastruktur, digitale Kommunikation sowie Daten von Unternehmen und Organisationen jeglicher Größenordnung. Seine Dienste erbringt der Sicherheitsspezialist aus Hannover über weltweit 10 redundant gesicherte Rechenzentren. Das Produktportfolio umfasst alle wichtigen Bereiche der E-Mail-Security, von Spam- und Virenfilter über rechtssichere Archivierung und Verschlüsselung, bis hin zur Abwehr von CEO Fraud und Ransomware. Hornetsecurity ist mit rund 200 Mitarbeitern global an 12 Standorten vertreten und operiert mit seinem internationalen Händlernetzwerk in mehr als 30 Ländern.


 

Passende Artikel zum Thema

Bitterfeld: Ransomware-Attacke kostete 2,5 Millionen Euro

Der Cyberangriff mit Ransomware auf den Landkreis Bitterfeld vor drei Jahren zeigt die unbequeme Wahrheit: es dauerte Jahre die IT ➡ Weiterlesen

Neue Ransomware-Variante Fog entdeckt

Über die Bedrohungsakteure der neuen Ransomware-Variante namens Fog ist noch nicht viel bekannt. Bisher sind nur US-Amerikanische Organisationen davon betroffen ➡ Weiterlesen

Europol: Fast 600 kriminelle Cobalt Strike-Server ausgeschaltet

Alte und unlizenzierte Versionen von Cobalt Strike, das eigentlich legitime Testtool von Pentestern und Red-Teams, sind in den Händen von ➡ Weiterlesen

Kinsing-Malware – Millionen Angriffe täglich

Seit 2019 ist Kinsing-Malware, die insbesondere Cloud-Native-Infrastrukturen angreift, ständig auf dem Vormarsch. Eine neue Studie stellt Angriffstechniken und -taktiken der ➡ Weiterlesen

Komplexe IT-Sicherheit: 450 Endgeräte – 3 IT-Mitarbeiter

Viele Unternehmen verwenden mehrere Sicherheitslösungen gleichzeitig. Das führt zu einer hohen Komplexität. Malwarebytes hat in einer internationalen Umfrage 50 Unternehmen ➡ Weiterlesen

Microsoft schickt Kunden Warnung per E-Mail die wie Spam aussieht

Nach der Attacke von Midnight Blizzard im Januar warnte nun Microsoft seine Kunden im Juni per Erklärungs-E-Mail. Dumm nur, dass ➡ Weiterlesen

Telegram: 361 Millionen Nutzerdaten geleakt

Cyberkriminelle haben Millionen von E-Mail-Adressen sowie Benutzernamen und Passwörter von Online-Konten in Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram veröffentlicht, so der Betreiber ➡ Weiterlesen

EU ATM Malware greift Geldautomaten an

Geldautomaten sind ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Die neue EU ATM Malware hat es auf europäische Bankomaten abgesehen. Kriminelle können ➡ Weiterlesen