Ransomware via Mitarbeiter-Geisterkonten

Nefilim-Ransomware Konten
Anzeige

Beitrag teilen

Sophos Rapid Response Team berichtet von zwei Angriffen durch die Nefilim-Ransomware, bei denen Konten ausgeschiedener Mitarbeiter*innen für Angriffe missbraucht wurden.

Sophos veröffentlicht neue Erkenntnisse über Angriffe, die von seinem Rapid Response Team untersucht wurden. Der Artikel “Nefilim Ransomware Attack Uses ‘Ghost’ Credentials” beschreibt, wie nicht überwachte Geisterkonten zwei Cyberattacken ermöglichte, von denen eine die Nefilim Ransomware betraf.

Anzeige

Vier Wochen unbemerkt im System

Nefilim, auch bekannt als Nemty Ransomware, kombiniert Datendiebstahl mit Verschlüsselung. Bei dem von Nefilim angegriffenen Ziel waren mehr als 100 Systeme betroffen. Die Sophos-Experten konnten den ursprünglichen Angriff auf ein Administratorkonto mit hochrangigem Zugriff zurückverfolgen, das die Angreifer mehr als vier Wochen vor der Veröffentlichung der Ransomware kompromittiert hatten. In dieser Zeit konnten sich die Cyberkriminellen unbemerkt durch das Netzwerk bewegen, Zugangsdaten für ein Domain-Administratorkonto stehlen und hunderte Gigabyte an Daten exfiltrieren, bevor sie die Ransomware freisetzten und so schließlich ihre Anwesenheit im System offenbarten.

Das gehackte Administratorkonto, über das all dies möglich geworden war, gehörte einem Mitarbeiter, der leider etwa drei Monate zuvor verstorben war. Das Unternehmen hatte das Konto aktiv gehalten, da es für eine Reihe von Diensten verwendet wurde.

Anzeige

Jetzt Newsletter abonnieren

Einmal im Monat die besten News von B2B CYBER SECURITY lesen



Mit Klick auf „Anmelden“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung. Nach dem Anmelden erhalten Sie zuerst eine Bestätigungsmail, damit keine anderen Personen Ihnen etwas ungewolltes bestellen können.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können jederzeit den Newsletter wieder abbestellen. Einen entsprechenden Link finden Sie im Newsletter. Nach einer Abmeldung werden Ihre Daten in kürzester Zeit gelöscht. Eine Wiederherstellung ist nicht möglich. Falls Sie den Newsletter erneut haben möchten, ordern sie diesen einfach neu. Verfahren Sie auch so, wenn Sie eine andere E-Mail-Adresse für Ihren Newsletter nutzen möchten. Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Für die Abwicklung der Newsletter nutzen wir Newsletterdiensteanbieter, die nachfolgend beschrieben werden.

CleverReach

Diese Website nutzt CleverReach für den Versand von Newslettern. Anbieter ist die CleverReach GmbH & Co. KG, Schafjückenweg 2, 26180 Rastede, Deutschland (nachfolgend „CleverReach“). CleverReach ist ein Dienst, mit dem der Newsletterversand organisiert und analysiert werden kann. Die von Ihnen zwecks Newsletterbezug eingegebenen Daten (z. B. E-Mail-Adresse) werden auf den Servern von CleverReach in Deutschland bzw. Irland gespeichert. Unsere mit CleverReach versandten Newsletter ermöglichen uns die Analyse des Verhaltens der Newsletterempfänger. Hierbei kann u. a. analysiert werden, wie viele Empfänger die Newsletternachricht geöffnet haben und wie oft welcher Link im Newsletter angeklickt wurde. Mit Hilfe des sogenannten Conversion-Trackings kann außerdem analysiert werden, ob nach Anklicken des Links im Newsletter eine vorab definierte Aktion (z. B. Kauf eines Produkts auf dieser Website) erfolgt ist. Weitere Informationen zur Datenanalyse durch CleverReach-Newsletter erhalten Sie unter: https://www.cleverreach.com/de/funktionen/reporting-und-tracking/. Die Datenverarbeitung erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können diese Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie den Newsletter abbestellen. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Wenn Sie keine Analyse durch CleverReach wollen, müssen Sie den Newsletter abbestellen. Hierfür stellen wir in jeder Newsletternachricht einen entsprechenden Link zur Verfügung. Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt. Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen. Näheres entnehmen Sie den Datenschutzbestimmungen von CleverReach unter: https://www.cleverreach.com/de/datenschutz/.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

“Ransomware ist die letzte Komponente in einem längeren Angriff. Es ist der Angreifer, der letztendlich offenbart, dass er bereits die Kontrolle über ein Unternehmensnetzwerk hat und den Großteil des Angriffs abgeschlossen ist,“ so Peter Mackenzie, Manager beim Sophos Rapid-Response-Team. „Wenn die Ransomware ihre Aktivitäten nicht aktiv offen gelegt hätte, wie lange hätten die Angreifer wohl Domain-Admin-Zugriff auf das Netzwerk gehabt, ohne dass das Unternehmen davon gewusst hätte?“

Vorsicht vor “vergessenen” Konten und Zugriffsrechten

Eine Gefahr besteht dabei nicht nur darin, veraltete und unüberwachte Konten aktiv zu halten, sondern auch darin, Mitarbeiter*innen mehr Zugriffsrechte zu geben, als sie benötigen. „Unternehmen gehen fälschlicherweise davon aus, dass eine Person, die eine Führungs-position innehat oder für das Netzwerk verantwortlich ist, einen Domain-Admin-Account verwenden muss,“ so Mackenzie. Sein Rat: „Kein Konto mit Privilegien sollte standardmäßig für Arbeiten verwendet werden, die diese Zugriffsebene nicht erfordern. Benutzer sollten die erforderlichen Konten nur bei Bedarf und nur für diese Aufgabe verwenden.”

Zudem sollten Alarme so eingestellt werden, dass bekannt ist, wenn der Domain-Admin-Account verwendet wird oder ein neuer Admin-Account erstellt wird. Ein früherer Fall, zu dem das Rapid-Response-Team hinzugezogen wurde, bestätigt diesen Punkt.Hier verschaffte sich ein Angreifer Zugriff auf das Netzwerk eines Unternehmens, legte einen neuen Benutzer an und fügte dieses Konto der Gruppe “Domain Admin” in Active Directory hinzu. Da keinerlei Warnungen ausgelöst wurden, löschte das neue Domainadministratorkonto anschließend etwa 150 virtuelle Server und verschlüsselte die Server-Backups mit Microsoft BitLocker.

So klappt sichere Kontenverwaltung

Wenn eine Organisation ein veraltetes Konto tatsächlich weiterhin benötigt, sollte sie ein Dienstkonto einrichten und interaktive Logins verweigern, um unerwünschte Aktivitäten zu verhindern, so der Rat der Sophos Experten. Wenn das Konto nicht mehr benötigt wird, sollte es deaktiviert und regelmäßige Audits des Active Directory durchgeführt werden.

Das Rapid Response Team rät zu folgenden Schritten für eine sicher Kontenverwaltung:

  • Nur die Zugriffsrechte gewähren, die für eine bestimmte Aufgabe oder Rolle benötigt werden
  • Nicht mehr benötigte Konten deaktivieren
  • Wenn Konten ausgeschiedener Mitarbeiter*innen aktiv bleiben müssen, sollte ein Dienstkonto eingerichtet und interaktive Anmeldungen verweigert werden
  • Regelmäßige Audits des Active Directory: Active Directory-Überprüfungsrichtlinien können so eingestellt werden, dass sie die Aktivität von Administratorkonten überwachen oder melden, wenn ein unerwartetes Konto zur Domänenadministratorgruppe hinzugefügt wird
  • Einsatz einer Sicherheitslösung, idealerweise mit Anti-Ransomware-Technologien, wie sie zum Beispiel in Sophos Intercept X enthalten sind

„Kontodaten im Auge zu behalten, ist eine grundlegende, wichtige Cybersecurity-Hygiene. Wir sehen viel zu viele Vorfälle, bei denen Konten eingerichtet wurden, oft mit erheblichen Zugriffsrechten, die dann vergessen wurden, manchmal über Jahre hinweg. Solche `Geisterkonten´ sind ein bevorzugtes Ziel für Angreifer.“

Hintergrundinfo zu Nefilim Ransomware

Über Nefilim Ransomware wurde erstmals im März 2020 berichtet. Wie andere Ransomware-Familien, z. B. Dharma, zielt Nefilim hauptsächlich auf verwundbare Remote Desktop Protocol (RPD)-Systeme sowie auf exponierte Citrix-Software. Sie gehört neben DoppelPaymer und anderen zu einer wachsenden Zahl von Ransomware-Familien, die sogenannte “sekundäre Erpressung” betreiben, mit Angriffen, die Verschlüsselung mit Datendiebstahl und der Gefahr der öffentlichen Bloßstellung kombinieren.

Mehr dazu bei Sophos.com

 


Über Sophos

Mehr als 100 Millionen Anwender in 150 Ländern vertrauen auf Sophos. Wir bieten den besten Schutz vor komplexen IT-Bedrohungen und Datenverlusten. Unsere umfassenden Sicherheitslösungen sind einfach bereitzustellen, zu bedienen und zu verwalten. Dabei bieten sie die branchenweit niedrigste Total Cost of Ownership. Das Angebot von Sophos umfasst preisgekrönte Verschlüsselungslösungen, Sicherheitslösungen für Endpoints, Netzwerke, mobile Geräte, E-Mails und Web. Dazu kommt Unterstützung aus den SophosLabs, unserem weltweiten Netzwerk eigener Analysezentren. Die Sophos Hauptsitze sind in Boston, USA, und Oxford, UK.


 

Passende Artikel zum Thema

Entwicklung 2022: Cyberkriminalität, Kriege, Ransomware

In seinem Bericht "2023 State of Malware" stellt Security-Experte Malwarebytes die Entwicklungen des Jahres 2022 zusammen: Geopolitische Cyberkriminalität, Ransomware und ➡ Weiterlesen

High-End-Plattformen gegen DDoS 

Radware stellt unter der Bezeichnung DefensePro X eine leistungsstarke neue Serie von sechs -Abwehrplattformen gegen Cyberangriffe und DDoS vor. Ebenfalls ➡ Weiterlesen

Kommt eine neue Ransomware-Ära?

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, wie sich die Geschäftsmodelle der Cyberkriminellen verändern können. Trend Micro veröffentlicht eine neue Studie, die sich mit ➡ Weiterlesen

E-Mail-Kommunikation: Ende-zu-Ende verschlüsselt

E-Mails gelten als eine der wichtigsten Kommunikationsformen im geschäftlichen Umfeld. Aber nur jedes zweite Unternehmen nutzt Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsmethoden wie PGP oder ➡ Weiterlesen

Mobile Security Report: 2 neue Malware-Apps pro Minute 

Smartphone-Besitzer mit Android sind einem hohen Cyberrisiko ausgesetzt. Mobile Security: Die Angriffe werden zwar weniger, sind aber deutlich besser ausgeführt. ➡ Weiterlesen

Ransomware: HardBit 2.0 fragt nach Cyberversicherung

Die Gruppe der Ransomware HardBit 2.0 fragt nach einer erfolgreichen Attacke das Unternehmen nach Cyberversicherungsinformationen. So will die Gruppe ihre ➡ Weiterlesen

Cyberangriffe: Automobilindustrie stark betroffen

Eine neue Studie zeigt: die Automobilindustrie und Zulieferer sind besonders häufig von Cybervorfällen betroffen. Trend Micro hat die Cyberangriffe untersucht ➡ Weiterlesen

Mobiles Arbeiten verschlechtert die Cybersicherheitslage

Mangelndes Sicherheitsbewusstsein im Homeoffice: In einer Umfrage* von SoSafe gaben 9 von 10 Befragten an, dass sich die Cybersicherheitslage verschlechtert ➡ Weiterlesen